Köln / New York, 04. Februar 2011 – Am 27. Januar ist es soweit: Erstmals stehen sich Torsten Huber und die Familie der heute dreijährigen Jada gegenüber. 2007 schenkt der 33-Jährige mit seiner Stammzellspende dem kleinen Mädchen aus Washington eine zweite Chance auf Leben. Jada hatte Leukämie. Ich war so gespannt, Jada und ihre Familie endlich persönlich zu treffen. Jada verdient es zu leben. Nach meiner Spende gingen unzählige meiner Gedanken an sie und ich wünschte mir nichts mehr, als dass ihr Körper meine Stammzellen annehmen würde. Jada hat den Kampf gegen Leukämie gewonnen sie und ihre Familie von Angesicht zu Angesicht treffen zu können, ist ein sehr ergreifender Moment für mich, berichtet Torsten Huber. Überglücklich fallen Jadas Eltern, Issa und Kyle Bascom sowie die Großmutter Jeana Moore Torsten Huber in die Arme. Alle sind sehr gerührt. Die kleine Jada betrachtet Torsten Huber zunächst etwas skeptisch, schließt aber dann Freundschaft mit ihm. Torsten Huber, der im Amt für Familie, Kinder Jugend im ambulanten Dienst in Tuttlingen arbeitet, ließ sich im Mai 2006 für eine erkrankte Frau in seiner Region typisieren. Seine Freundin nahm ihn mit zur Aktion, und knapp anderthalb Jahre später wurde er von der DKMS angefragt. Als ich den Brief von der DKMS erhielt, der mir mitteilte, ich käme als Knochenmarkspender in Frage, war ich von der plötzlichen Aussicht ein Leben retten zu können völlig überwältigt. Obwohl ich die an Leukämie erkrankte Person eventuell nie kennenlernen würde, zögerte ich keine Sekunde und wurde ihr Spender, sagt Torsten Huber weiter. Doch er sollte die Möglichkeit erhalten. Jadas Familie lud Torsten nach Amerika ein. Dort gründete Jadas Oma Jeana Moore nach der Erkrankung ihrer Enkelin die Jada Bascom Foundation, um Menschen zu helfen, die ein ähnliches Schicksal wie Jada erleiden. Die Großmutter wanderte durch die USA, erzählte Jadas Geschichte und sammelt Geld für ihre Stiftung. Die Tour endete am 27. Januar in New York. Die dort ansässige DKMS Americas veranstaltete im Rahmen des Treffens eine Typisierungsaktion.
Hintergrund: Auch wenn Torsten Huber ein Leben retten konnte, sucht alleine in Deutschland jeder fünfte Patient vergeblich nach seinem passenden Spender. Manchmal findet sich einer unter 20.000. Oft gibt es keinen unter Millionen Registrierten. Jeder Einzelne zählt und kann helfen. Ob mit einer Aufnahme in die DKMS und oder einer Geldspende.
Achtung! Derzeit grassiert wieder ein gefälschter E-Mail-Hilfsaufruf mit der Überschrift “Knochenmarkspender Blutgruppe AB Rhesusfaktor negativ gesucht – bitte wenigstens weiterleiten” oder ähnlichem Betreff. Wie bei einer langsam ins Rutschen geratenen Schneelawine entsteht aus wenigen weitergeleiteten E-Mails eine Welle der – lediglich virtuellen – Hilfsbereitschaft. Das massenhafte Weiterleiten der E-Mail machte aus dem erfundenen Freund der Patientin in der Wirklichkeit ein Opfer. Die Blutgruppe ist entgegen der Aussage in der Ketten-E-Mail – nicht entscheidend dafür, ob man später einmal Stammzellen spenden kann oder nicht. Es kommt vielmehr darauf an, ob die spezifischen Gewebemerkmale eines potenziellen Spenders zu denen eines Leukämiepatienten passen. Wir möchten alle Empfänger solcher Kettenmails bitten, von der Weiterleitung abzusehen und die Mail zu löschen. Ausführliche Informationen unter http://www.dkms.de
Ein Video des Treffens von Torsten Huber und Jadas Familie sehen Sie unter nachfolgendem link: http://www.youtube.com