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Erstes Patientenseminar zur Behandlung der HOCM mittels TASH-Verfahren – die am Klinikum Bielefeld entwickelte Methode
Priv. Doz. Dr. med. Thorsten Lawrenz, Leitender Oberarzt, Facharzt für Innere Medizin/ Kardiologie, Schwerpunkt: Rhythmologie, Behandlung von Kardiomyopathien, TASH

Erstes Patientenseminar zur Behandlung der HOCM mittels TASH-Verfahren – die am Klinikum Bielefeld entwickelte Methode

Pressemitteilung

Bielefeld – Die Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin des Klinikums Bielefeld Mitte lädt am Samstag, den 22. September von 11 bis 16 Uhr herzlich zu dem ersten Patientenseminar zur Behandlung der HOCM ein. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem HOCM Deutschland e.V. in den Seminarräumen im Klinikum Mitte statt.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen betreffen in Industrieländern wie Deutschland die häufig älteren Menschen. Die Hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie (HOCM) jedoch entwickelt sich häufig schon bei jungen Patienten. Da die HOCM bei vielen Betroffenen zunächst symptomlos verlaufen kann, wird die Diagnose oft erst Jahre nach dem Krankheitsbeginn gestellt. Die HOCM ist eine erbliche Erkrankung des Herzens (Prävalenz 1:500). Ein Gendefekt führt zu einer Verdickung der Herzmuskulatur. Diese Verdickung verursacht in der Hälfte der Fälle zu eine Einengung in der linken Herzkammer, wodurch der Blutfluss im Herzen stark behindert werden kann. Der Verlauf der HOCM kann sehr unterschiedlich sein. Typische Beschwerdesymptome sind Kurzatmigkeit und Atemnot, Brustenge (Angina Pectoris), Herzklopfen, Schwindel, Bewusstlosigkeit, sowie eine allgemeine körperliche Schwäche. Die besagte Einengung kann zu weiteren, langfristigen Folgen am Herzen führen. Beispiele dafür sind Herzrhythmusstörungen, Vorhofflimmern, sowie seltener auch der plötzliche Herztod.

Eine medikamentöse Behandlung der HOCM reicht meistens nicht aus. Im Jahr 1996 wurde am Klinikum Bielefeld Mitte deshalb ein effektives und risikoarmes Verfahren entwickelt, welches die früher oft erforderlichen Herzoperationen beinahe vollkommen ersetzen konnte. Bei dem sogenannten TASH-Verfahren (Transkoronare Ablation der Septumhypertrophie) wird die Verdickung des Herzmuskels durch einen Herzkatheter mittels einer Injektion von Alkohol in einer Herzkranzader behandelt. Durch zahlreiche Studien der letzten 20 Jahre konnte das Verfahren weiterentwickelt und verbessert werden: Die Kardiologen des Klinikums blicken auf eine Erfahrung von 1.600 TASH-Behandlungen zurück.

Über die Indikation, Erfolgsaussichten, Risiken, sowie über den Ablauf des TASH-Verfahrens werden Sie Oberarzt PD Dr. Thorsten Lawrenz (Klinikum Bielefeld) und Herr Sven Lorenz (HOCM Deutschland) aufklären. Bei der HOCM besteht in manchen Fällen ein erhöhtes Risiko für bedrohliche Herzrhythmusstörungen, bei dem die Implantation eines ICD (implantierbarer cardioverter Defibrillator) erforderlich sein kann. Über die Indikation des ICD und die Vor- und Nachteile der Implantation wird Sie anschließend Dr. med. Radke (Klinikum Bielefeld) informieren. Nach den beiden Vorträgen besteht die Möglichkeit zu einer Diskussion mit den Ärzten, sowie zur Beantwortung individueller Fragen.

Die Fachklinik für Kardiologie und internistische Intensivmedizin, Chefarzt ist Prof. Dr. med. Christoph Stellbrink, verfügt über 111 Betten auf drei Stationen sowie über eine internistische Intensivstation und eine moderne rhythmologische Überwachungsstation mit 24 Monitor- bzw. telemetrischen Überwachungsplätzen.

Das Leistungsangebot der Klinik umfasst das gesamte Spektrum der invasiven und nicht-invasiven Kardiologie (Herzkrankheiten) und legt Ihre Schwerpunkte zudem auf die Angiologie (Gefäßkrankheiten), die Nephrologie (Nierenkrankheiten) und die internistische Intensivmedizin.