Saarbrücken – Behörden im Saarland haben rechtzeitig gehandelt . Es besteht kein Risiko für die öffentliche Gesundheit: Scrapie ist nicht auf den Menschen übertragbar.
Das Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit in Riems, hat den ersten Scrapie-Fall im Saarland bestätigt. Dies ist im Jahr 2008 der sechste Fall in Deutschland. Bei dem betroffenen Schaf handelt es sich um ein altes Schaf, das krankheitsbedingt getötet und vorsorglich auf TSE getestet wurde.
Das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit hat bei dem Schaf eindeutig TSE – typisches Prion-Protein nachgewiesen. Dabei handelt es sich um die so genannte atypische Form von Scrapie, die nur bei einzelnen Tieren vorkommt, keinen seuchenhaften Verlauf nimmt und daher nicht die Keulung des gesamten Bestandes zur Folge hat.
Das Schaf stammt aus einer Herde mit 21 Tieren aus dem Landkreis St. Wendel. Nach dem unmittelbar geltendem EU-Verordnungsrecht unterliegt der betroffene Bestand der amtlichen Überwachung, das heißt für einen Zeitraum von drei Jahren, einem verstärkten TSE-Monitoring aller geschlachteten und verendeten Tiere, die älter als 18 Monate sind. Bei den Schafen wird eine Genotypisierung vorgenommen, durch die herausgefunden wird, welche der beprobten Tiere eine TSE-Resistenz aufweisen. Die weitere Vorgehensweise nach Vorliegen der Ergebnisse der Genotypisierung umfasst eine Aufteilung der Herde in drei Kategorien: Schafe, die weiterhin zu Zuchtzwecken verwendet werden dürfen, Schafe, die geschlachtet werden dürfen und ggf. Schafe, die getötet werden müssen.
Bei Scrapie, auch Traberkrankheit genannt, handelt es sich um eine Erkrankung, die beim Schaf zentralnervöse Störungen verursacht. Scrapie ist seit etwa 250 Jahren bekannt. Nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist Scrapie nicht auf den Menschen übertragbar und stellt somit kein Risiko für die öffentliche Gesundheit dar.
Die zuständigen Behörden im Saarland haben rechtzeitig gehandelt und die Lage ist unter Kontrolle. Es besteht daher kein Grund zur Panik oder übertriebener Besorgnis, so Minister Vigener.