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Erster Europäischer Antibiotikatag – Ulla Schmidt stellt Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) vor

Pressemitteilung

Berlin – Am heutigen ersten Europäischen Antibiotikatag lenken europaweit zahlreiche Veranstaltungen die Aufmerksamkeit auf die zunehmenden Antibiotika-Resistenzen. Der Europäische Antibiotikatag ist eine Initiative des Europäischen Parlaments und des Europäischen Zentrums für die Prävention und Kontrolle von Krankheiten (ECDC). Das Bundesministerium für Gesundheit veranstaltet heute in Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation ein Symposium zur Vorstellung der “Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie” (DART), der das Bundeskabinett in der letzten Woche zugestimmt hat.

Dazu erklärt Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt: “Immer häufiger kommt es zu Infektionen durch resistente Bakterien, bei denen die klassischen Antibiotika nicht mehr wirken. In Deutschland haben wir innerhalb der letzten fünf Jahre Resistenzerhöhungen um bis zu 15%. Komplikationen und lange Krankenhausaufenthalte sind vielfach die Folge. Der heute erstmals stattfindende Europäische Antibiotikatag macht auch die breite Öffentlichkeit auf die Problematik aufmerksam. Ziel der “Deutschen Antibiotikaresistenzstrategie” ist es, durch abgestimmtes Handeln und verantwortliche Anwendung Resistenzen gegen Antibiotika zu reduzieren.”

Hauptursachen der zunehmenden Resistenzentwicklung sind die unkritische Verschreibung von Antibiotika, die unzureichende Anwendung von notwendigen Empfehlungen zur Infektionsverhütung, Informationsdefizite zur Antibiotika-Resistenz-Problematik und die unzuverlässige Antibiotika-Einnahme.

Für den Gesundheitssektor formuliert die Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie zehn Ziele, konkrete Aktionen und beteiligte Akteure. Im Einzelnen sollen:

* Systeme zur Überwachung der Resistenzsituation in Deutschland ausgebaut werden, * Maßnahmen, die einen gezielten Antibiotika-Einsatz fördern, unterstützt werden, * die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten in der Gesundheitsversorgung in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, dem ambulanten Sektor und dem Öffentlichen Gesundheitsdienst gestärkt werden * und Maßnahmen zur Eindämmung von Antibiotika-Resistenzen auf eine solide wissenschaftliche Grundlage gestellt werden.

Zusätzlich enthält die Strategie auch einen veterinärmedizinischen Teil, in dem insbesondere der möglichst zurückhaltende und verantwortungsvolle Einsatz von Antibiotika in der Tiermedizin und Managementmaßnahmen zur Minimierung von Resistenzen gestärkt werden sollen.

An dem heutigen Symposium zur Vorstellung von DART nehmen neben den Ländern, den wissenschaftlichen Fachgesellschaften und der Ärzteschaft auch Verbände und Vertreter der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen teil. Sie haben sich aktiv an der Entwicklung der Strategie beteiligt und sind nun gefordert, die Umsetzung voranzubringen. Das heutige Symposium gibt den Startschuss. Erste Aktionen wie der Ausbau der Überwachungssysteme zur Antibiotika-Resistenz- und Verbrauchssituation in Deutschland werden bereits am Robert Koch-Institut durchgeführt.

Die Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) finden Sie unter: http://www.bmg.bund.de /

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.bmg.bund.de http://www.rki.de http://www.iqwig.de