Berlin – Kleine Kinder stecken nicht selten gerne alles in den Mund entsprechend häufig ist der Verdacht auf Vergiftungen. Jeder verschluckte Fremdstoff gilt zunächst als Notfall bis geklärt ist, wie dramatisch der Einzelfall ist. Glücklicherweise ist es meist nur falscher Alarm, so Professor Dr. Martin Schulz, Geschäftsführer Arzneimittel der ABDA Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Im Rahmen der Ersten Hilfe sollten verschluckte Gifte schnell so gut wie möglich verdünnt werden. Das Kind sollte Wasser, verdünnten Saft oder Tee trinken. Milch hingegen ist nicht empfehlenswert. Auf keinen Fall Erbrechen auslösen warnt Schulz. Erbrochenes kann in die Lunge gelangen, zudem kommen die Giftstoffe noch einmal mit den Schleimhäuten von Mund und Rachen in Kontakt.
Aktivkohle kann Gifte im Darm binden und die Aufnahme in den Körper verhindern. Es müssen aber ausreichend große Mengen eingenommen werden: Pro Kilogramm Körpergewicht ist ein halbes bis ein Gramm Aktivkohle nötig. Für den Notfall sollten Eltern entsprechende Mengen Aktivkohle im Haus haben. Für Spülmittel-Vergiftungen sollte Entschäumer griffbereit sein. Beides gibt es rezeptfrei in der Apotheke. Was im Einzelfall neben Verdünnen, Aktivkohle und eventuell der Anwendung von Entschäumer nötig ist, können Eltern bei einer Giftnotrufzentrale erfahren. Die Adresse der jeweils zuständigen Stelle können Eltern in jeder Apotheken erfragen.
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