Berlin – Zum Beschluss des Nationalen Aktionsplans In Form Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung, erklären der Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Zöller MdB, der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB, und die Verbraucherschutzbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Julia Klöckner MdB:
Die zunehmenden Fälle von Fehl- oder Mangelernährung mit gesundheitlichen Schäden zeigen klar auf, dass ein erheblicher Handlungsbedarf im gesamten Ernährungs- und Bewegungsverhalten besteht. Die negativen Auswirkungen treffen nicht nur den Einzelnen, sondern durch die Kosten der Behandlung auch die gesamte Volkswirtschaft. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt daher den vorgelegten Aktionsplan als Gemeinschaftsprojekt von Bund, Ländern und Kommunen ausdrücklich. Wichtig ist jetzt, dass die angedachten Ziele in nachhaltigen Projekten umgesetzt werden und eine möglichst große Zahl an Institutionen und gesellschaftlichen Akteuren eingebunden wird. Nur durch eine langfristig angelegte Strategie kann eine Bewusstseinsveränderung herbeigeführt werden, die zu einer Änderung des Ernährungsverhaltens gepaart mit mehr Bewegung führt.
Vordringlichstes Ziel muss nach unserer Überzeugung die Verbesserung der Verbraucherbildung in Ernährungsfragen sein. Ein gut informierter Verbraucher kann sich eigenverantwortlich im Markt bewegen. Dazu gehört beispielweise die Einführung eines Schulfaches “Ernährung” oder die Schaffung von Bildungsangeboten für Erwachsene, in dem nicht nur Kenntnisse über die Zubereitung von Speisen oder die Herstellung von verarbeiteten Lebensmitteln vermittelt werden, sondern auch über den täglichen Bedarf an Kalorien oder Nährstoffen informiert wird. Dies erleichtert auch den Umgang und die Nutzung der bereits auf den Lebensmittelverpackungen angegebenen Nährwertinformationen. Es geht nicht um eine dirigistische Vorgabe eines bestimmten Ernährungsverhaltens oder Lebensstils, sondern um die Förderung einer ausgewogenen Ernährung. Wichtig ist das vor allem bei Heranwachsenden.
Wachsende Bedeutung kommt deshalb der Außer-Haus-Verpflegung, sowohl in Kitas und Schulen, aber auch in den Betrieben zu. Wir begrüßen daher den Ansatz, mit der Festsetzung von Standards zu einer Qualitätsverbesserung beizutragen. Die Bundesländer sind gefordert, für ein ausreichendes und ausgewogenes Angebot von Schulverpflegung zu sorgen.
Ein weiterer wesentlicher Baustein ist die Förderung von Bewegung, bei Kindern durch regelmäßigen Schulsport, bei Erwachsenen durch konsequente Alltagsbewegung z.B. Treppensteigen bis hin zu regelmäßigen Aktivitäten in der Freizeit. Dazu müssen im öffentlichen Raum ausreichend Bewegungsräume zur Verfügung stehen, die u. a. durch das Projekt Soziale Stadt gefördert werden können. Ziel muss eine zweite “Trimm-Dich”-Bewegung sein.
In der Familie, den Kindergärten und in der Schule werden die entscheidenden Weichen für das weitere Leben gestellt. Deshalb ist eine umfassende Aufklärung notwendig, denn “was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr”.