Frankfurt – Es ist bekannt, dass zu viel LDL-Cholesterin und zu hohe Triglyzeride im Blut zu Atherosklerose (Gefäßverkalkung) führen können und das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall sowie Durchblutungsstörungen der Beine erhöhen. Dagegen kaum bekannt ist das Blutfett Lipoprotein(a). Ein Zuviel davon im Blut führt ebenfalls zu Atherosklerose und ist gefährlich – insbesondere fürs Herz. „Lassen Sie Ihre Blutfettwerte und die Ihrer Kinder messen“, dazu rät die Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen DGFF (Lipid-Liga) e. V. anlässlich des „Tag des Cholesterins“. Lipoprotein(a) gehört dazu.
Lipoprotein(a) (kurz: Lp(a)) ist dem LDL ähnlich und seine Konzentration im Blut ist weitgehend erblich bedingt. Erhöhte Lp(a)-Werte sind ein Risiko für die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Liegen noch weitere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vor (dazu gehören u. a. Diabetes mellitus, hohes LDL-Cholesterin, hohe Triglyzeride, bauchbetontes Übergewicht, Bluthochdruck und Rauchen), ist ein Mensch besonders gefährdet, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden. Bei etwa jedem fünften Erwachsenen liegen die Lp(a)-Werte über 50 mg/dl, was als riskant gilt.
Derzeit gibt es kein Medikament zur Senkung erhöhter Lp(a)-Konzentrationen. Unter der Therapie mit Cholesterinsenkern verändert sich der Lp(a)-Wert nicht. Deshalb ist es wichtig, das Gesamtrisikoprofil zu verbessern und anderen Risikofaktoren für Atherosklerose vorzubeugen. Dazu gehören ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, viel Bewegung und komplettem Nikotinverzicht. Bei Patienten mit rasch fortschreitenden atherosklerotischen Erkrankungen und hohen Lp(a)-Konzentrationen kann in Einzelfällen der Einsatz der Lipoprotein-Apherese – einer Blutwäsche – erwogen werden.
Weitere Informationen unter www.lipid-liga.de/presse/mitteilungen.