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Epidemiologische Vorstudie zur Abklärung möglicher ursächlicher Zusammenhänge zwischen dem Auftreten von Tumorerkrankungen und dem Betrieb der Deponie Ihlenberg liegt vor

Gemeinsame Presseerklärung der Ihlenberger Abfallentsorgungsgesellschaft, der Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Altlasten Mecklenburg-Vorpommern mbH, des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus und des Ministeriums für Soziales und Gesundheit

Schwerin – Die Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald hat ihre Epidemiologische Vorstudie vorgelegt. Im Oktober 2005 wurde Prof. Dr. Hoffmann beauftragt zu untersuchen, ob von der Deponie Ihlenberg ein höheres Krebsrisiko für die Beschäftigten und die umliegende Bevölkerung ausgeht. Die Studie besteht aus drei Teilen.

Im ersten Teil – der Auswertung bislang vorliegender Gutachten und der wissenschaftlichen Literatur – wird festgestellt, dass aufgrund der auf der Deponie befindlichen Stoffe eine Belastung mit krebserregenden Stoffen nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden kann.

Im zweiten Teil wurde untersucht, ob die Menschen in der Umgebung der Deponie häufiger an Krebs erkranken als statistisch erwartet. Die Studie kommt zu dem Schluss: Es gibt keine Hinweise darauf, dass die Deponie Ihlenberg in der Umgebung unter der Bevölkerung Krebserkrankungen ausgelöst hat.

In einem dritten Teil wurde untersucht, ob die jetzigen oder ehemaligen Beschäftigten der Deponie im Zeitraum von 1983 – 2004 häufiger an Krebs erkrankten als statistisch erwartet. Die vorliegenden Ergebnisse zeigen ein moderat erhöhtes Krebsrisiko bei diesem Personenkreis. Die Ergebnisse erlauben derzeit weder einen Rückschluss auf die Ursache des beobachteten Risikos noch eine Aussage darüber, ob dieses Risiko aktuell weiter besteht. Dies ist vor allen Dingen darin begründet, dass zwischen dem Zeitpunkt eines Kontaktes zu krebserregenden Stoffen und dem Auftreten einer Krebserkrankung mehrere Jahre liegen können und daher – insbesondere für die Zeit nach der Wiedervereinigung – die Nachbeobachtungszeit für eine abschließende Beurteilung noch nicht lang genug ist.

Die Autoren der Studie haben ihre Ergebnisse am 3. Juli in einer gemeinsamen Sitzung des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, des Ministeriums für Soziales und Gesundheit, der GAA – Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Altlasten Mecklenburg-Vorpommern und der IAG – Ihlenberger Abfallentsorgungsgesellschaft vorgestellt. Alle Beteiligten waren sich in der Einschätzung einig, dass die vorgestellten Ergebnisse ernst genommen und die von den Autoren vorgeschlagenen Maßnahmen unverzüglich umgesetzt werden müssen:

1. Bislang wurde die Belegschaft als ganzes betrachtet. In weitergehenden Untersuchungen wird untersucht, ob sich die Risiken in den verschiedenen Arbeitsbereichen (z. Bsp. Verwaltung und Deponierung) unterscheiden.

2. Die vorliegende Studie sagt nichts zu den Ursachen der Krebserkrankungen. Deshalb wird in einer toxikologischen Studie gezielt geprüft werden, in welchen Arbeitsbereichen Schadstoffbelastungen vorliegen und welche Konsequenzen gegebenenfalls daraus zu ziehen sind.

3. Die Untersuchungen zur Krebshäufigkeit werden fortgesetzt, um zeitnah festzustellen, ob das Risiko fortbesteht.

Die Betreiberin wird in Abstimmung mit den beteiligten Ressorts für Abfallwirtschaft und Arbeitsschutz die Durchführung der oben genannten Maßnahmen unverzüglich beauftragen. Darüber hinaus wird die Betreiberin in Zusammenarbeit mit dem Institut für Community Medicine der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald ein Programm zur Erhaltung und Förderung der Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickeln und installieren.

Der Betrieb der Deponie unterliegt umfangreichen Vorschriften und Kontrollen. Dazu gibt es einen kontinuierlichen behördlichen Überwachungs- und Kontrollmechanismus. So erfolgt die abfallrechtliche Überwachung durch in der Regel wöchentliche Vor-Ort-Kontrollen des zuständigen StAUN Schwerin. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales und das Amt für Arbeitsschutz und technische Sicherheit haben die Deponie in den vergangenen fünf Jahren insgesamt 60 Mal aufgesucht und weitestgehende Anordnungen zum Arbeitsschutz getroffen, die umgesetzt wurden.

Die Studie gibt nach übereinstimmender Ansicht der Beteiligten über die vorgesehenen Maßnahmen hinaus keinen Anlass für sofortige Änderungen im Betrieb.

Die Beschäftigten wurden in einer Belegschaftsversammlung am 4. Juli durch die Experten der Universität Greifswald unmittelbar informiert.

Die komplette Studie ist im Internet verfügbar unter: http://www.gaa-mv.de