Berlin – Zusammenarbeit von Hahn-Meitner-Institut und Charité vereinbart / Patienten profitieren von physikalischer Grundlagenforschung
“Die Protonentherapie in Berlin-Wannsee ist eine in Deutschland einzigartige Anlage zur wirksamen und gleichzeitig schonenden Behandlung von Augentumoren. Die neue Kooperation zwischen Hahn-Meitner-Institut und Charité sichert diese Therapiemöglichkeit und hilft so vielen Patientinnen und Patienten, die sonst auf eine Behandlung im Ausland angewiesen wären”, sagte Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, am Freitag in Berlin.
Das Hahn-Meitner-Institut (HMI) und die Charité haben vereinbart, bei der Behandlung von intraokularen Augentumoren künftig enger zusammenzuarbeiten. Physiker und Mediziner arbeiten hier gemeinsam für das Wohl der Patientinnen und Patienten: Das HMI erzeugt den für die Behandlung erforderlichen Protonenstrahl mit Hilfe einer Beschleunigeranlage, die Charité ist für alle medizinischen Aspekte der Protonentherapie zuständig. Als Zentrum der Helmholtz-Gemeinschaft wird das HMI insgesamt mit 57,6 Millionen Euro im Jahr 2007 vom Bund gefördert. Allein für die Augentumortherapie gab das Bundesforschungsministerium in den Jahren 1997 bis 2006 11 Millionen Euro. “Jetzt ist erreicht, dass diese Einrichtung weiter besteht und Ergebnisse aus der Grundlagenforschung wirtschaftlich umgesetzt werden, so Rachel.
Bei der so genannten Protonentherapie wird Strahlenenergie so zielgenau auf Krebszellen gerichtet, dass nur diese abgetötet werden und umliegendes gesundes Gewebe geschont wird. Besonders erfreulich bei der Behandlung mit dem Protonenstrahl im Auge sind die sehr guten Heilungschancen von 96 Prozent.