Offenbach – Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für Arzneimittel sind in Hessen im September 2006 gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,86 Millionen Euro gesunken, das entspricht einem Rückgang von 7,8 Prozent. In absoluten Zahlen wurden im September 127,8 Millionen Euro für Arzneimittel ausgegeben (September 2005: 138,7 Mio. Euro).
Nimmt man die ersten neun Monate dieses Jahres zusammen, ist zwar noch ein Ausgabenwachstum von 1,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Betrachtet man jedoch die Zahlen seit April des Jahres, hier trat das Arzneimittelversorgungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG) in Kraft, so ist in diesen sechs Monaten ein Rückgang der Arzneimittelausgaben von 2,1 Prozent festzustellen.
Die hessischen Ärzte hatten im September 5,1 Prozent weniger rezeptpflichtige Arzneimittel als im Vorjahresmonat verschrieben. Hier sank die Zahl von 2,94 Mio. (2005) auf 2,79 Mio. Packungen. Insgesamt gaben Hessens Apotheken in diesem Jahr bis September knapp 40 Millionen Packungen von rezeptpflichtigen und apothekenpflichtigen Arzneimitteln ab. Das entspricht einem Rückgang von 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
“Wir gehen davon aus, dass sich bis zum Jahresende dieser Trend weiter fortsetzt und die Arzneimittelausgaben landes- und bundesweit gegenüber dem Vorjahr niedriger ausfallen werden”, betonte der Vorsitzende des Hessischen Apothekerverbandes, Dr. Peter Homann. “Die sinkenden Packungszahlen haben dabei zur Folge, dass die Apotheker mit Einkommenseinbußen zu rechnen haben. Da der Verdienst der Apotheken nicht vom Preis des Arzneimittels, sondern von der Zahl der abgegebenen Packungen abhängig ist, steht jetzt schon so gut wie fest, dass es hier zu Verlusten kommen wird. Deshalb wehren wir uns auch gegen die Gesundheitsreformpläne der Bundesregierung, die weitere erhebliche finanzielle Einschnitte für die Apotheken vorsehen. Diese werden für viele Pharmazeuten nicht mehr verkraftbar sein”, so Homann weiter.