Hamburg – Dem deutschen Gesundheitswesen gehen die Ärzte aus. In ländlichen Regionen stehen bereits viele hausärztliche Praxen leer und auch niedergelassene Fachärzte haben es mittlerweile schwer, Nachfolger zu finden. Zudem klagen zwei Drittel aller chirurgischen Klinikabteilungen über unbesetzte Stellen. Wer wird in Zukunft chirurgische Patienten behandeln? Diese Frage diskutieren Chirurgen und Operateure aus Klinik und Praxis im Rahmen des ersten gemeinsamen Kongresses der chirurgischen Berufsverbände BNC und BDC sowie des BAO vom 4. bis 6. März 2011 im Congress Centrum Nürnberg (CCN). Ebenso wichtig ist die Frage, welche Versorgungsstrukturen den Ärztemangel und den demographischen Wandel auffangen können.
Mit seiner strikten Trennung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung ist das deutsche Gesundheitssystem den Herausforderungen der Zukunft nicht gewachsen. Mittlerweile wollen Politiker aller Parteien Kooperationen an der Schnittstelle zwischen den Sektoren stärker fördern. Die chirurgischen Berufsverbände setzen sich bereits seit vielen Jahren für neue Versorgungsmodelle ein, darunter die Integrierte Versorgung, Tageskliniken sowie das Beleg- und Honorararztwesen. Diesem gemeinsamen Engagement tragen der Berufsverband Niedergelassener Chirurgen (BNC), der Berufsverband Deutscher Chirurgen (BDC) und der Bundesverband Ambulantes Operieren (BAO) nun Rechnung, indem sie ihre jeweiligen Jahreskongresse erstmals zusammen ausrichten.
Der gemeinsame Kongress schlägt eine Brücke zwischen Klinik und Praxis und bietet dadurch in seinem Kongressprogramm weitere interdisziplinäre Facetten. Ein besonderer medizinischer Schwerpunkt in diesem Jahr ist die minimal invasive Chirurgie (MIC). Erstmals bietet der Kongress in einer eigenen Trainingsarea MIC-Kurse, bei denen Chirurgen unter der Anleitung fachkundiger Kollegen ihre Hand-Auge-Koordination verbessern, das laparoskopische Schneiden sowie minimal invasive Naht- und Knotentechniken üben können. Parallel zum Hauptprogramm finden über 20 Workshops zu diversen medizinischen und betriebswirtschaftlichen Themen statt. Ärzte können beim Kongress ebenso wie ihre Praxismitarbeiterinnen ihre Fachkunde Strahlenschutz auffrischen. Arzthelferinnen können darüber hinaus eine zweitägige Ausbildung zur Sterilgutassistentin absolvieren, an einem Wundtag teilnehmen oder ein Arzthelferinnen-Seminar besuchen. Das vollständige Tagungsprogramm finden Sie online auf der Homepage des BNC unter http://www.bncev.de (Stichwort Bundeskongress), in den Medien des BDC unter http://www.chirurgentag.de oder http://www.bdc.de sowie auf der Homepage des BAO unter http://www.operieren.de .
Interessierte Journalisten sind herzlich eingeladen, am gesamten Kongress teilzunehmen. Gern vermitteln wir Ihnen kompetente Interviewpartner und versorgen Sie mit Hintergrundinformationen. Unter der Nummer 0179 2050813 erreichen Sie während des gesamten Kongresses unsere Redakteurin Antje Soleimanian, die Ihnen gern vor Ort bei der Organisation behilflich ist.