Gütersloh – Leben gerettet, akut gut versorgt, erfolgreich durch die stationäre Rehabilitation – und dann?
Wenn Schlaganfall-Patienten in der häuslichen Nachsorge ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen müssen, drohen Rehabilitationserfolge verloren zu gehen. Lange Therapiepausen, Überforderung durch Multi-Medikation, keine Begleitung bei der notwendigen Umstellung des Lebensstils, ungenutzte Hilfsmittel und eine einsetzende Depression – so sieht der Alltag mancher Patienten in der Schlaganfall-Nachsorge aus.
Neue Versorgungsmodelle sind gefragt, will man diesen Menschen bessere Perspektiven bieten. Auch ökonomisch betrachtet macht es Sinn, nicht nur Geld in die Rettung von Patienten zu investieren,
Am 26. Oktober kommen in Dresden Akteure aus ganz Deutschland zusammen, die sich für die sektorenübergreifende Versorgung von Schlaganfall-Patienten einsetzen. Das Ziel: Schlaganfall-Lotsen nach dem Modell der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe sollen künftig zu einem Teil der Regelversorgung werden und allen Patienten zur Verfügung stehen. Das Krankheitsbild Schlaganfall ist prädestiniert für diese neue Versorgungsform und kann Vorreiter für andere chronische Erkrankungen werden. Der Schlaganfall ist mit 270.000 Betroffenen jährlich eine der großen Volkskrankheiten in Deutschland. Aufgrund der demographischen Entwicklung wird die Zahl weiter steigen. Und der Schlaganfall ist der häufigste Grund für Behinderungen im Erwachsenenalter. Fast zwei Drittel der Überlebenden sind dauerhaft auf Unterstützung, Therapie, Hilfsmittel oder Pflege angewiesen.
Wir laden Sie herzlich ein, sich bei unserer Lotsen-Tagung Schlaganfall im Deutschen Hygienemuseum Dresden am 26. Oktober selbst ein Bild der Projektlandschaft und der aktuellen Diskussion zu machen und darüber zu berichten. Das Programm der Tagung finden Sie im Anhang.
Akkreditieren Sie sich bitte telefonisch oder per Mail in der Pressestelle der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe. Ihre Rückfragen beantwortet gerne Pressesprecher Mario Leisle, der auch Hintergrundinformationen zu den regionalen Case Management Schlaganfall-Projekten in Deutschland bereithält.