Berlin, Bonn – Nicht jeder geflüchtete Mensch aus der Ukraine hat vor dem Aufbruch ausreichend HIV-Medikamente eingepackt. Die Unterbrechung der HIV-Therapie führt zu einem Anstieg der HI-Viruszahlen im Körper. Dies muss verhindert werden.
Deswegen haben die Deutsche Arbeitsgemeinschaft ambulant tätiger Ärztinnen und Ärzte für Infektionskrankheiten und HIV-Medizin (dagnä), die Deutsche Arbeitsgemeinschaft HIV- und Hepatitis-kompetenter Apotheken (DAH2KA) und die Deutsche AIDS-Stiftung ein kurzfristiges Versorgungsprojekt verabredet. Die in der dagnä versammelten Ärztinnen und Ärzte können an noch nicht registrierte HIV-positive Geflüchtete aus der Ukraine ohne Medikamente einmalig Privatrezepte über die notwendigen Arzneimittel ausstellen. Die HIV-Schwerpunktapotheken der DAH2KA wiederum organisieren die Distribution als Arzneimittelblister, um die Versorgung für zwei Wochen als Überbrückungshilfe zu sichern. dagnä und Deutsche AIDS-Stiftung übernehmen die entstehenden Medikamentenkosten. Falls in den Praxen auch Dolmetscherdienste für die Behandlung benötigt werden, können diese Kosten ebenfalls bei der Deutschen AIDS-Stiftung beantragt werden.
Die drei HIV-Organisationen rechnen mit Medikamentenkosten je Patientin bzw. Patient von
ca. 400 Euro.
„Gerade bei einer HIV-Behandlung ist es wichtig, keine Unterbrechung der Therapie zu riskieren. Sonst besteht die Gefahr einer Resistenzbildung gegen die vorhandenen Medikamente und das Immunsystem wird weiter geschwächt. Hinzu kommt der psychische Stress,“ erklären Dr. Stefan Mauss, Vorstand der dagnä und Dr. Kristel Degener, Geschäftsführende Vorstandsvorsitzende der Deutschen AIDS-Stiftung. „Unser Versorgungsprojekt soll in großer Not einen Ausweg bieten und rasch helfen.“ DAH2KA-Vorstand Erik Tenberken ergänzt: „Für das Projekt greifen wir auf das bewährte und rechtlich abgesicherte Versorgungsmodell der HIV-PrEP zurück. So können wir flexibel agieren.“
Spenden für das Medikamentenprojekt von dagnä, DAH2KA und Deutscher AIDS-Stiftung
Spendenkonto Deutsche AIDS-Stiftung
DE85 3705 0198 0008 0040 04
Stichworte: HIV- Medikamente Geflüchtete Ukraine