Berlin – Zugegeben, irgendwie sehen sie ja alle gesund aus, die Zähnchen und Zähne, die auf Süßigkeiten, Nahrungsmitteln oder Getränken zu sehen sind. Manche haben Gesichter und einen Namen. Andere zeigen schlicht nur ihre Umrisse, stehen aber im Mittelpunkt von Silbersternchen, Pfeilen und Bändern. Und alle stehen im Wettbewerb. Untereinander und mit dem Zahnmännchen.
Der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt, wenn es darum geht, Vorteile für die Zahngesundheit zu symbolisieren. Oder sie in Worte zu fassen. Von zuckerfrei über zahnfreundlich bis zu Anti-Karies reicht die Kurz-Information, mit dem die Verbraucher etwas anfangen sollen, wenn sie beim Einkauf von Süßigkeiten nicht nur an den Genuss denken, sondern auch an ihre Zahngesundheit.
Gut für die Zähne? Lecker und gesund sind Kriterien, nach denen heute Lebensmittel immer häufiger produziert und gekauft werden selbst wenn es um Süßigkeiten oder Kaugummi geht. Zuckerfreie Bonbons liegen genauso im Trend wie Zahnpflege-Kaugummis, die zusätzlich weißere Zähne versprechen. Mit dem steigenden Bewusstsein für schöne und gesunde Zähne ist gleichzeitig die Zahl an vielversprechenden Schlagworten und Zahnsymbolen gestiegen. Lapidare Aussagen wie ohne Zucker sind Schnee von gestern, zumindest ein Zahn muss auf die Verpackung. Egal ob er halten kann, was er versprechen soll. Hauptsache, die Verbraucher verstehen die Symbolik sofort und interpretieren sie wie gewünscht.
Machen sie aber nicht oder wenigstens nicht immer. Denn Konsumenten sind kritischer geworden. Sie wollen wissen, was drin ist in der Verpackung und erleben dabei manche Überraschung. Denn wer weiß schon, dass so genannte zuckerfreie Produkte bis zu 0,5 % Zucker enthalten dürfen? Und wer denkt darüber nach, dass Fructose, Maltose, Laktose, Dextrose bzw. Glukose nichts anderes sind als Zuckerarten und deshalb genau so wie jeder normale Haushaltszucker Karies auslösen können? Unbekannt ist oft auch, dass zuckerfrei nicht automatisch zahnfreundlich ist. So wird z. B. sehr sauren Bonbons aus Geschmacksgründen Zitronen- oder Apfelsäure zugefügt. Durch ihre direkte Einwirkung auf die Zahnoberfläche können sie zur Entkalkung des Zahnschmelzes führen und bei häufigem Verzehr Zahnerosionen verursachen. Und außerdem: Wer weiß, dass es jetzt auch Zuckerarten gibt, die im Gegensatz zu den üblichen Zuckern zahnfreundlich sind?
Exakt deshalb gibt es das Zahnmännchen, ein Qualitätslabel, hinter dem keine coolen Werbesprüche stehen sondern wissenschaftlich belegte Fakten.
Das Zahnmännchen Mit diesem Markenzeichen werden ausschließlich Lebensmittel und Getränke ausgezeichnet, die ihre Zahnfreundlichkeit garantiert in zwei wissenschaftlichen Tests nachgewiesen haben und zwar in-vivo, in der zahngesunden Mundhöhle von Testpersonen -Mit der Plaque-pH-Telemetrie wird die Säurebildung in den Zahnbelägen gemessen. Sinkt der pH-Wert während und innerhalb von 30 Minuten nach dem Verzehr nicht unter den kritischen Wert von 5,7 ist sichergestellt, dass dieses Produkt keine Karies verursachen kann. – Mit Hilfe des Erosionstests wird ausgeschlossen, dass in dem Produkt enthaltene Frucht- oder sonstige Säuren zahnschädigende Konzentrationen erreichen. Diese Tests sind weltweit anerkannt. Sie werden von unabhängigen Testinstituten an zahnärztlichen Universitätskliniken durchgeführt. Das garantiert Unparteilichkeit und schließt Interessenskonflikte aus.
Damit ist klar: Bei den vielen verschiedenen Zähnchen auf Süsswarenverpackungen ist zwar vieles, aber eben nicht alles okay für die Zähne. Das Zahnmännchen, das Kinder schon im Kindergarten kennenlernen, ist der Superman seiner Spezies. Es hält nämlich, was es verspricht: zahnfreundlich ist garantiert zahnfreundlich.
Die Aktion zahnfreundlich e. V. ist ein gemeinnützig arbeitender Verein. Zu ihm gehören weit über 500 persönliche Mitglieder (Wissenschaftler, Zahnärzte, Ärzte, Erzieher, Ernährungsberater, Prophylaxefachkräfte, Vertreter der Krankenkassen) sowie Hersteller / Vertreiber zahnfreundlicher Produkte, Unternehmen aus dem Oral Care- und Dentalbereich und Fördermitglieder. Gemeinsames Ziel und satzungsgemäßer Zweck des 1985 gegründeten Vereins sind: Aufklärung der Öffentlichkeit über die Zusammenhänge zwischen Zahngesundheit und Ernährung, Verbesserung der Mundgesundheit und Förderung zahnfreundlicher Ernährungsgewohnheiten. 1. Vorsitzender ist Prof. Dr. med. dent. Stefan Zimmer / Universität Witten/Herdecke, Abteilung für Zahnerhaltung und Präventive Zahnmedizin, 58448 Witten, E-Mail: Stefan.Zimmer@uni-wh.de