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Ein dickes Problem
Karikatur zum Download: www.neue-allgemeine.de

Ein dickes Problem

Neue Allgemeine Gesundheitszeitung für Deutschland/ Ausgabe August 2012

Essen – Übergewicht, Bewegungsmangel und eine generell ungesunde Lebensweise – oft schon im Kindesalter – fördern die Entstehungen von Herz-Kreislauf-Problemen, Diabetes, Krebs und anderen Krankheiten. Für den Betroffenen ein schweres Schicksal, für die Gesellschaft ein ungeheurer Kostenfaktor. Die Neue Allgemeine Gesundheitszeitung befasst sich im Leitartikel der August-Ausgabe mit diesem Thema. Im Fokus der Berichterstattung stehen sowohl die Verantwortung des Einzelnen für sich selbst als auch die Verantwortung der Politik für die Gesundheit aller Bürger, etwa im Hinblick auf den Nichtraucherschutz und die Produktion von gesunden Lebensmitteln.

Die Neue Allgemeine Gesundheitszeitung für Deutschland erscheint deutschlandweit mit einer Auflage von 1 Million Exemplaren und ist kostenlos in Apotheken erhältlich.

TRANSFETTE UND ANDERE KILLER
Wie wichtig gesunde Ernährung und Bewegung sind

In einem Western von gestern erzählt einer der Revolverhelden seinen Kumpanen die Story von dem Mann, der aus dem zehnten Stockwerk eines hohen Hauses fiel. Bei jedem Stockwerk, das er tiefer fiel, sagte dieser Mann: „Bis jetzt ist noch alles gut gegangen“. Schnitt.

Rauchen Sie noch? Haben Sie Übergewicht? Ist Ihr Blutdruck zu hoch? Zuviel Cholesterin im Blut? Und bisher ist noch alles gut gegangen? Na, dann herzlichen Glückwunsch! Doch bevor man beim Sturz aus dem zehnten Stockwerk auf dem harten Pflaster angekommen ist, sollte man etwas gegen die Diebe unternehmen, die einem einen Teil der Lebenszeit stehlen wollen. Einfach ist das nicht, aber die Apotheke hilft. Auch Ihr Arzt. Allerdings – so weit sollte es erst gar nicht kommen. Da kann man vorher etwas tun. Doch ohne den eigenen festen Willen, sein Leben und seinen Lebensstil ein wenig – manchmal auch ein bisschen mehr – zu ändern, läuft gar nichts.

Nehmen wir das Rauchen. Jeder, der raucht, weiß, wie schädlich Rauchen ist. Schließlich ist es fett auf jeder Packung aufgedruckt. Schädlich ist Rauchen für die Lunge. Das kann Lungenkrebs geben. Schädlich ist Rauchen auch für die Gefäße und fürs Herz. Das gibt Bluthochdruck. Aktivrauchen ist schädlich, Passivrauchen auch. Deshalb ist in den meisten europäischen Ländern das Rauchen in Restaurants und Kneipen gesetzlich verboten worden. Oft auch in öffentlichen Gebäuden. Und dennoch – wer kennt nicht die junge Frau auf der Straße, an der einen Hand ein Kind, in der anderen eine Zigarette?

Drei Möglichkeiten gibt es, das Rauchen aufzugeben. Die erste Möglichkeit: Den Beschluss fassen, nicht mehr zu rauchen – und es auch wirklich nicht mehr tun. Ab sofort. Das ist die härteste, aber auch die schnellste Methode. Die zweite: Mittel zur Raucherentwöhnung aus der Apotheke. Dass der zukünftige Nichtraucher dort intensiv beraten wird, ist ein wichtiger Baustein im neuen Gebäude des rauchfreien Lebens. Die dritte Möglichkeit: Durch das Lesen von einschlägigen Büchern, wie „Endlich Nichtraucher“ von Allen Carr, sollen es ebenfalls viele Raucher geschafft haben, die letzte Zigarette auszudrücken. Welche der Methoden man anwendet, sei jedem selbst überlassen. Hauptsache, man hält durch.

Ähnlich ist es mit der Ernährung. Deutschland – und nicht nur Deutschland, sondern die ganze Welt – wird zu dick. Besonders in den USA macht man sich Sorgen. Auch dort werden die Kinder und jungen Leute immer gewichtiger – oder besser: übergewichtiger. Um nicht zu sagen „fettleibiger“. Mit dramatischen Konsequenzen für die Gesundheit: Herz-Kreislauferkrankungen, Stoffwechselstörungen, Diabetes, Schlaganfälle. Michael Bloomberg, Bürgermeister der Stadt New York, nahm das nicht länger hin. Er wollte und will es den Killern zeigen – als da sind Rauchen, hoch kalorienhaltige Mahlzeiten, süße Getränke, Transfettsäuren, Fast Food.

So ist denn in New York seit Jahren schon das Rauchen in Restaurants und Bars, am Arbeitsplatz, in öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmitteln verboten. Neuerdings darf man selbst unter freiem Himmel in den New Yorker Parks nicht mehr qualmen. Das ist konsequenter Nichtraucherschutz. Jetzt hat Bloomberg süße Getränke, wie Cola, aufs Korn genommen. Ab 2013 dürfen Imbissstuben, Kinos und Restaurants keine großen Colabecher mehr verkaufen, nur noch kleinere. Wobei die immer noch einen knappen halben Liter fassen.

Die Restaurants hat Bloomberg besonders im Visier. Nach dem Rauchverbot hat er sie gezwungen, bei jedem Menü die Kalorienzahl auf der Speisekarte mit anzugeben. So kann man sehen, wie „gehaltvoll“ die Mahlzeit ist, die man bestellt. Und nicht zuletzt hat Bloomberg den gefährlichen „Transfetten“ den Kampf angesagt. Transfette sind künstlich gehärtete Fette, die Restaurants und Fast-Food-Ketten gerne bei der Zubereitung von Speisen einsetzen. Mit dem Verbot der Verwendung dieser gesundheitsgefährdenden „Transfette“ ist New York allerdings nicht alleine geblieben. Auch andere Städte und Staaten der USA zogen mit. In Kalifornien hatte „Terminator“ Arnold Schwarzenegger als Gouverneur die Verwendung von Transfetten nicht nur in Restaurants, sondern sogar in Produkten des Einzelhandels verboten.

Was Transfette so gefährlich macht? Das hat mit dem „guten“ HDL-Cholesterin und dem „schlechten“ LDL-Cholesterin zu tun. Eine Transfettreiche Ernährung senkt das gute und erhöht das schlechte Cholesterin im Blut. Das ist gefährlich. Das schlechte Cholesterin wandert von der Leber zu den Gefäßen. Hat man zuviel davon im Blut, lagert es sich an den Wänden der Gefäße ab. Das verengt die Gefäße. So entsteht die gefürchtete Arteriosklerose. Und die wiederum ist die Vorstufe zu weiteren lebensgefährlichen Erkrankungen: Bluthochdruck, Angina pectoris, Thrombosen bis hin zum Schlaganfall und zum Herzinfarkt.

Was sind „Transfette“ oder „Trans-Fettsäuren“ überhaupt? Transfette entstehen entweder auf natürliche Weise oder durch industrielle Methoden oder durch Braten mit Fett bei hohen Temperaturen. Auf natürliche Weise produzieren Wiederkäuer – Kühe, Rinder, Lämmer – sie in ihrem Magen. Deshalb enthalten auch Rind- und Lammfleisch, Milch und Milchprodukte bestimmte Mengen an Transfetten. Das muss nun nicht den Verzicht auf Milch zur Folge haben. Denn, so Professor Gerhard Jahreis aus Jena, die Milch enthält über hundert verschiedene Fettsäuren, darunter auch solche, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken.

Von dramatischer Bedeutung für die Gesundheit sind die industriell erzeugten Transfette. Sie fallen bei der teilweisen Härtung von Pflanzenölen an. Als Ergebnis des Härtungsprozesses erhält man feste Fette wie Margarine. Bis zu 50 Prozent Transfette können diese Fette enthalten. Daher können sie nicht „umkippen“, nicht ranzig werden. Mit anderen Worten: Man kann sie lange und oft nutzen. Deshalb sind diese Fette nicht nur in deutschen Imbissbuden und Restaurants so beliebt. Sie sparen Kosten. Und die Transfette gehen ein in die zahllosen Portionen von Pommes frites, Kroketten, Fischstäbchen, Chicken Nuggets und Fertigsoßen, die hungrige Mägen an Ort und Stelle verputzen. Fast Food ist ja „in“.

Doch damit nicht genug. Transfette sind auch in vielen Produkten des täglichen Einkaufs versteckt. In Backwaren – Keksen, Berlinern, Donuts, Croissants und Blätterteig – können sie genauso enthalten sein wie in Chips, Fertigsuppen und Fertigpizza; wie überhaupt in den meisten länger halt-baren Produkten, in denen Fett enthalten ist.

Also – hin zur gesunden Ernährung! Michelle Obama, die Ehefrau des amerikanischen Präsidenten, hat in den USA einen Kreuzzug gegen die Fettleibigkeit von Kindern gestartet. Um schon den Schülern der ersten Klassen ein Essen abseits von Fast Food schmackhaft zu machen, lädt sie sie zum Säen und Pflanzen in den Gemüsegarten des Weißen Hauses ein: „Wir wollen, dass ihr nach Hause geht und eure Eltern und Großeltern und Tanten und Onkel bittet, Gemüse zu kochen.“ Diese Botschaft – so „Spiegel online“ – gibt sie den kleinen Gärtnern mit auf den Weg. Medienwirksam natürlich.

In Deutschland hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) die Rolle des Mahners übernommen. Natürlich nicht so attraktiv und medienwirksam wie Michelle Obama. „Vollwertig essen und trinken nach den 10 Regeln der DGE“, lautet die Anleitung für eine gesündere Ernährung für Jedermann. „Vielseitig essen – reichlich Getreideprodukte und Kartoffeln – fünfmal am Tag Gemüse und Obst – täglich Milch und Milchprodukte – ein- bis zweimal in der Woche Fisch – Fleisch, Wurstwaren sowie Eier in Maßen – wenig Fett und fettreiche Lebensmittel – Zucker und Salz in Maßen – reichlich Flüssigkeit – schmackhaft und schonend zubereiten – sich Zeit nehmen und genießen – auf das Gewicht achten und in Bewegung bleiben”. Ausgewogen soll die Ernährung sein. Und – wichtig! – in Bewegung bleiben.

„In Bewegung bleiben“ – nichts anderes propagiert IN FORM, Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung. Das Bundesgesundheitsministerium und das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz haben IN FORM ins Leben gerufen. Und Bewegung ist wohl das eigentliche Geheimnis eines gesunden Lebens. So viel Zeit muss sein.

Mit anderen Worten: Wir wissen, was wir machen müssten. Warum tun wir es dann nicht? Lassen Sie uns den „Killern“ den Kampf ansagen. Einfach ist es nicht.

DIE KOMIKERNATION
Ein Kommentar der Redaktion

Das Urteil des Kölner Landgerichts, die Beschneidung von kleinen Jungen sei eine strafbare Körperverletzung, auch wenn sie aus religiösen Gründen erfolge, hat die Gesetzgebung auf den Plan gerufen. Jetzt soll schnellstens ein Gesetz her, das diesen Eingriff, gegen den sich kein Kind wehren kann, wieder erlaubt. „Wir machen uns ja sonst zur Komikernation“, soll Angela Merkel laut Zeitungsberichten gesagt haben.

Während in Dänemark schon seit fast zehn Jahren gesetzlich festgelegt ist, dass alle Nahrungsmittel, ob importiert oder im Lande selbst produziert, nur einen Anteil von zwei Prozent an den lebensgefährlichen Transfetten enthalten dürfen, gibt es in Deutschland keine solche Regelung. Und Europa, das es mit dem Retten von Banken so eilig hat, diskutiert noch.

Wir sind bereits eine Komikernation.