Berlin – Für ihr beispielhaftes und außergewöhnliches Engagement bei der Betreuung eines krebskranken Schülers wird Karin Pohle mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Berlins Senatorin für Integration, Arbeit und Soziales Dr. Heidi Knake-Werner überreicht die hohe Auszeichnung im Auftrag des Bundespräsidenten am 30. Januar 2008 um 15.00 Uhr im Dienstgebäude der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales in der Oranienstraße 106, 10969 Berlin-Kreuzberg, Raum 4.017.
Im Herbst 2006 erfuhr Karin Pohle, Lehrerin am Albert-Einstein-Gymnasium in Berlin-Neukölln, von der Krebserkrankung eines Schülers in ihrer Klasse. Sie hielt den Jungen in der Klasse und gewann dafür auch die anderen Lehrerinnen und Lehrer sowie seine Mitschüler. Sie selbst unterrichtete ihn zu Hause oder im Krankenhaus. Darüber hinaus blieb sie auch bei ihm, um mit ihm zu spielen und die Eltern für einige Stunden zu entlasten.
Während der gesamten Zeit wurden auch die Mitschüler mit einbezogen. Sie erfuhren von ihrer Lehrerin über den Krankheitsverlauf und medizinische Maßnahmen. Der erkrankte Schüler wurde bei Feiern und Klassenfahrten immer wieder in seine Klasse gebracht. Die Mädchen und Jungen schrieben ihm Briefe oder Gedichte.
Karin Pohle initiierte auch, dass bei dem Schüler eine Webcam zu Hause installiert wurde, so dass er am Unterrichte teilhaben und sich mit der Lehrerin und der Klasse austauschen konnte. Die Lehrerin unterstützte zudem die Mutter und die Schwester des erkrankten Schülers. Der Junge erlag seiner schweren Krankheit im August 2007. Karin Pohle hilft der Familie auch heute noch.