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Düsseldorfer Messegesellschaft organisiert Kongresse für Komplementärmedizin und funktionelle Ernährungsmedizin sowie Orthomolekularmedizin im April im Rahmen der CAM 2014 – der größten europäischen Fachmesse für Komplementärmedizin

Pressemitteilung

Düsseldorf – Am 12.April findet in Düsseldorf die 31. Fachmesse für komplementäre und alternative Medizin im CCD auf dem Messegelände statt. Erwartet werden wieder über 2.500 Ärzte für Naturheilverfahren und Heilpraktiker. Rund 200 Aussteller bieten einem umfangreichen Einblick in die Welt der Gesundheit. Alle wichtigen Anbieter – von Akupunktur über Labordiagnostik, von Medizintechnik, Nahrungsergänzung über Pharmazie bis hin zum Praxisbedarf stellen in Düsseldorf aus und bieten einen breiten Querschnitt der Produkte und Dienstleistungen. Im Rahmen der Messe finden auch zahlreiche Fachkongress statt; so auch der CIM-Kongress, der 8. Deutsche Ärzte-Kongress für komplementäre und integrative Medizin und der FOM-Kongress, der Deutsche Fachkongress für funktionelle Ernährungsmedizin und Orthomolekularmedizin.

Den CIM-Kongress eröffnet Dr. Robert Berger mit dem Thema „Bioidentische Hormone – Östrogendominanz in der täglichen Praxis“. Nach einem kurzen Abriss der Geschichte der Steroidhormone wird Dr. Berger die Auswirkungen der großen Hormonblamage auf die Arbeit in der täglichen gynäkologischen Praxis aufzeigen – die Chance für eine Therapie mit bioidentischen Hormonen. Er wird in seinem Vortrag insbesondere auf die Funktionen von Östrogen u. Progesteron im Körper eingehen, aber auch auf den Mythos vom Östrogenmangel sowie auf das mögliche Entstehen einer Östrogendominanz bei Inbalance beider Hormone. In der Praxis zu sehen als prämenstruelles Syndrom und perimenopausal. Nach Aufzeigen der vielfältigen Ursachen einer Östrogendominanz wird Dr. Berger zunächst die Probleme und die Risiken einer Östrogendominanz schildern und anhand dieser Voraussetzungen wird ein differenzierter Therapieansatz zur Reduktion der Östrogendominanz vorgestellt. Abschließend werden die Möglichkeiten und Indikationen für die labortechnische Bestimmung der Östrogenmetabolite präsentiert. Zum Schluss wird Dr. Berger auf praktische Dosierungsfragen und Anwendungsmöglichkeiten der transdermalen Progesterontherapie eingehen und eine Kasuistik vorstellen.

„Bioidentische Hormontherapie und Detox Behandlung bei der Benigne Prostatahyperplasie“ lautet das Thema von Dr. Hansjörg Lammers. In den westlichen Industrienationen steigt die Anzahl der gutartigen Prostatavergrößerung bei Männern unter 45 Jahren sprunghaft an. Neben Dauerstress über Monaten spielen die Feinstaubbelastung der Luft, die Schwermetalle aus der Nahrungskette und den Zähnen sowie die Umweltschadstoffe (Pestizide, Weichmacher) eine entscheidende Rolle.
Auch Toxine aus mikrobiellen Belastungen werden in der Prostata gefunden. Der Vortrag von Dr. Lammers beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit den Schwermetallen, die nachweislich bei der BPH gefunden werden sowie mit der Gabe bioidentischer Hormone, die nach Studienlage hilfreich sind.

Dr. Florinela Cupsa will in ihrem Vortrag aufzeigen, wie Menschen durch gezielte Ernährung vital altern können. Ihr Vortragstitel: „Hormontherapie aus der Pflanzenwelt“. Eine Reihe von hormonellen Störungen können heute auch mit pflanzlichen Hormonen behandelt werden. Das hormonelle Ungleichgewicht wird damit auf sanftem Weg zurück zur Mitte gebracht. Wenn die körpereigenen Selbstreinigungs- und Entgiftungsmaßnahmen an Effizienz verlieren, kann man mit „pflanzlichen Hormonen“ dagegen steuern und ein gesundes, vitales Leben wieder herstellen. Durch eine reiche Palette an pflanzlichen Inhaltsstoffen wirken sie ausgleichend auf den gestörten Hormonhaushalt und dessen Folgen: Schmerzen, rheumatische Beschwerden, Mineralstoffmangel- Erscheinungen, Knochenmetabolismus, Menstruationsbeschwerden, Immunabwehr, Bindegewebsschwäche, Haut-Haare-Nägel-Veränderungen, Blutungs-, und psychosomatische Störungen. Dr. Cupsa: „Manche sind ein willkommender Begleiter durch sämtliche Lebensphasen: Kindheit, Pubertät, Schwangerschaft, Stillzeit, Wandeljahre“.

„Naturidentischer Hormonersatz – ist das optimal?“ So lautet das Vortragsthema von Dr. Doerthe Nicolas. In ihrem Vortrag geht es um Hormonersatztherapien mit naturidentischen Hormonen aus Sicht mitochondrialer Dysfunktionen. In der Antiaigingtherapie und der Naturheilkunde ist es modern geworden, Krankheiten und Alterungsprozessen ein „Schnippchen zu schlagen“, in dem man nicht mehr selbst produzierte Hormone substituiert. Auch hat man erkannt, dass künstliche oder aus Stutenurin hergestellte Präparate die entsprechenden Hormonrezeptoren zwar stimulieren, aber das Original nicht ersetzen und zudem mit erheblichen Nebenwirkungen behaftet sein können. Die Therapie mit naturidentischen Hormonen aus Yamswurzelpräparaten hat erfolgreich von sich reden gemacht. Dr. med. Doerthe Nicolas, Ärztin für Anästhesiologie und Psychotherapie, stellt sich die Frage, ob es optimal ist Hormondefizite auszugleichen, ohne die Ursachen der hormonellen Dysbalancen mitzubehandeln. Ein kurzer Ausflug in die evolutionsbiologische Geschichte der Hormone und ihrer Produzenten soll dazu dienen dieses Thema ganzheitlich zu betrachten und behandeln zu können. Urheber der Steroidhormone sind Mitochondrien, welche das Prohormon Pregnenolon produzieren. Im Alterungsprozess und durch vielerlei Problematiken ist genau dieser Arbeitsprozess vorzeitig gestört. Das Cellsymbiosistherapiekonzept nach Dr. med. Heinrich Kremer bietet die Chance Ursachen für hormonelle Störungen zu diagnostizieren und diese Erkenntnisse in einem ganzheitlichen Therapiekonzept, welches bioidentische Hormongaben einschließen kann, effektiver zu nutzen.

Dr Martin Landenberger spricht auf dem CIM-Kongress über „Hormone und toxische Belastungen“. Toxische Belastungen in Form von Schwermetallen und Umweltchemikalien sind praktisch immer mit einer Verminderung der Entgiftungskapazitäten durch Substratverbrauch vergesellschaftet. Das Glutathion als Repräsentant der Phase II-Entgiftungskapazität kann niedrig, normal oder vermindert sein. Das Glutathion, reduziert als eigentlichwirksames Konjugatsubstrat, ist im Vergleich zum Glutathion oxidiert zu bewerten, welches erst wieder durch Elektronenlieferanten reduziert und somit einsatzfähig wird. Reduktionspartner sind Elektronenlieferanten wie Pflanzenextrakte/ Polyphenole, Vitamine (z.B. C aus heimischem Gemüse, Beeren und Früchten und Präparaten) und Öle aus Samen wie Nüsse, Maroni, Sesam, Leinsamen und Weizenkeimen. Bei chronisch Kranken kann die toxische Bestimmung von Schwermetallbelastungen über Chelatoren (DMSA, DMPS, EDTA) und die immunologische Reaktion über den Lymphozytentransformationstest erfolgen, Umweltchemikalien (Weichmacher, PCP, PCB, Toluol, Benzol) werden ebenfalls über den immunolgischen LTT-test detektiert. Die Summe der (Hormon-) Defizite und der toxischen Belastungen bestimmen die Bereitschaft, mit chronischen Erkrankungen zu reagieren, eine Akkumulation von toxischen Stoffen kann die Wirkung von Hormonen reduzieren oder eine gutgewählte Therapie nicht richtig ansprechen lassen. Es genügt daher nicht allein eine gutgewählte Hormontherapie (z.B. Yamswurzelextrakte nach Dr. Rimkus) durchzuführen, sondern die Gesamtheit der äußeren und inneren neuen Stressoren abzuklären. Dr. Landenberger wird in seinem Vortrag aber auch die Wirkungsweise von Aminosäurentherapien oral und intravenös im Zusammenhang der hormonellen Achsen vorstellen.

Jürgen Aschoff stellt in seinem Vortrag die Frage, ob Deutschland- ein Progesteron-Notstandsgebiet ist. Der Titel seiner Präsentation lautet deshalb auch „Was sieht man in der Praxis bei individualisierter Hormonersatztherapie mit körpergleichen Hormonen?“ Die Beschäftigung mit den Hormonspiegeln von Patienten erbrachte ein erhebliches Defizit bei praktisch Jedem über 50 Jahren. Der Mangel wurde nach den Erfahrungen von Dr. Rimkus beurteilt, einem inzwischen im Ruhestand befindlichen Kollegen der Gynäkologie, der über 30 Jahre Erfahrungen mit natürlichen Hormonen gesammelt hat. Auf Grundlage der eigenen Erfahrungen und Literatursichtung wird Jürgen Aschoff insbesondere auf die folgende Bereiche eingehen: 1.Vergleich Salben – versus orale Einnahme -warum wirkt die orale Einnahme besser? 2.Krebshemmwirkung von oraler Einnahme/Rolle des SHGB.3.Symptome eines Progesteron-Mangels. 4.Erfahrungen und Normbereiche der Rimkus Therapie und Bezüge zu Meridianen der TCM.5.Rolle des Progesterons im „Yin/Yang“ Gefüge der Hormone. Last but not least geht Jürgen Aschoff in seinem Vortrag auch auf die Abrechnungsmöglichkeiten und die Erstattung der Hormonpräparate sowie auf die Bedeutung der Aufklärungsschreiben, inkl. der Genehmigung per Unterschrift, ein.

Nach Ansicht von Dr. Rolf Simon wird „Adrenal Fatigue” häufig verkannt und bleibt oft auch unerkannt. Chronischer Stress ist eine immer häufigere Folge unseres Lebens – sei es ein Burnout Syndrom oder eine andere Ursache (z.B. ein seelisches Trauma). Dr. Simon: „Neben der psychologischen Seite des Stresses ist es auch notwendig die körperliche Seite zu betrachten. Hierbei weise ich auf die sog. Adrenal Fatigue hin, die eine gar nicht seltene, zusätzlich verschlimmernde und so den Therapieerfolg gefährdende Komplikation ist“. Die Funktion der Nebenniere und die Produktion des Stress-Hormons Cortisol unterliegen hierbei Änderungen, die bei lang anhaltendem Stress von körperlichen Folgen begleitet sein können. Die Grenze zur endokrinologisch bekannten Nebennieren-Insuffizienz ist fließend und kann bei zusätzlichen pathogenetischen Faktoren schlimmstenfalls zu einem M. Addison führen. Die langjährige Erfahrung zeigt, dass es immer wieder Fälle von chronischem Stress gibt, die nach sorgfältiger Diagnostik und entsprechendem hormonellen Replacement sehr positiv reagieren. Dr. Simon vermittelt in seiner Präsentation praxisnah die Symptomatik, Diagnostik und Therapie samt einem Handout zur Umsetzung in der Praxis.

„Okkulte Hypothyreose erkennen und behandeln“ ist das Thema von Dr. Sigfried Schlett. Die letzten Jahre brachten neue Aspekte in der Diagnose und Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen. Die Neubewertung der TSH-Obergrenze 2005, die den Beginn einer Unterfunktion schon ab dem Wert 2,5 mU/l statt wie früher ab 4 mU/l beginnen lässt, mag als Zeichen dafür gelten. Auch die Einbeziehung andere Hormonsysteme in die Ätiologie von Schilddrüsenstörungen ist ein neues Arbeitsfeld, welches gerade erschlossen wird. Die Zunahme der Hashimoto Erkrankungen hat ebenfalls dazu geführt, dass die Schilddrüse mehr in den Focus gerückt ist und Konzepte neu überdacht und erweitert werden müssen. Trotz dieser Erkenntnisse werden Schilddrüsen- und Sexualhormone in vielen Praxen immer noch völlig isoliert voneinander betrachtet und der Bio-Logismus der Organbeziehungen nur unzureichend bedacht. Auch der Konversionsschwäche in der Umwandlung von T4 => T3 wird wenig Beachtung geschenkt, ganz zu schweigen vom Einfluss der Nährstoffe (Jod, Selen etc.) auf die Systeme. Ziel der Ausführungen von Dr. Sigfried Schlett wird es sein, das Entstehen und Bewerten einer Schilddrüsenunterfunktion gemäß diesen neuen Voraussetzungen darzustellen und praxisnahe Beispiele für Diagnostik, Therapie und Verlaufskontrolle zu geben.

Der deutsche Kongress für Orthomolekularmedizin

Zeitgleich zum CIM Kongress findet am 12. April in Düsseldorf erstmals der FOM-Kongress im Congress Center Düsseldorf statt. Dieser jährliche Kongress wendet sich an Ärzte für Naturheilverfahren, aber auch an Heilpraktiker und andere medizinisch tätige Therapeuten. Die Nachfrage nach Orthomolekularer Medizin hat weltweit in den letzten Jahren stark zugenommen. Dies ist einerseits bedingt durch den großen Nutzen von Mikronährstoffen in der Prävention und der begleitenden Behandlung vieler Krankheiten und andererseits durch ihre Nebenwirkungsfreiheit sowie die wachsende Unzufriedenheit einer großen Zahl von Patienten mit der konservativen Schulmedizin. Die Wirkung orthomolekularer Substanzen ist in vielen großen Studien vor allem aus englischsprachigen Ländern nachgewiesen. In Deutschland allerdings stehen uns noch relativ wenige Daten zur Verfügung. Vor allem fehlen Langzeituntersuchungen unter Praxisbedingungen, insbesondere zu Komplex-Präparaten für die Primär- und Sekundär-Prävention, welche die wichtigsten Mikronährstoffe in ausgewogenem Verhältnis und ausreichender Dosierung enthalten. Das Forum Orthomolekulare Medizin hat sich als gemeinnütziger Verein zum Ziel gesetzt, das Wissen in diesem Bereich spürbar bei Ärzten und medizinischen Therapeuten zu erhöhen und veranstaltet deshalb den FOM-Kongress.

So spricht der Mitbegründer und Vorstand des Vereins Dr. med. Udo Böhm zum Thema „ Verknüpfungen des Immunsystems mit Inflammation, Entgiftung, oxidativ-nitrosativem Stress und neuroendokriner Achse“, einem der Schwerpunkte in der Orthomolekularen Medizin. Alle Einschränkungen des Wohlbefindens und alle großen Zivilisations-Krankheiten beruhen auf einem Zusammenspiel mehrerer sich gegenseitig beeinflussender Faktoren. Erst wenn die individuelle Belastbarkeit und eine bestimmte persönlichkeitsabhängige Toleranzschwelle für organische und psychische Stressoren überschritten werden, kommt es zum Auftreten von Symptomen. Der Vortrag von Dr. Böhm stellt dieses stark vernetzte und kontrollierte Gesamtsystem am Beispiel der für das Wirkprinzip der Orthomolekularmedizin wichtigen Verknüpfung von Immunsystem und Inflammation mit den Stoffwechselkreisläufen oxidativer und nitrosativer Stress, Entgiftung und Schadstoffentsorgung, Energiehaushalt, Säuren-Basen-Stoffwechsel sowie psycho-neuro-endokrino-immunologische Achse dar. Der Facharzt für Allgemeinmedizin und Arzt für Naturheilverfahren, Sport- und Umweltmedizin erklärt das Konzept am Beispiel der derzeit stark beachteten Multifunktionserkrankungen (Chronic Multisystem Illnesses), zu denen z.B. CFS, MCS, EMS, SBS oder Fatigue zählen und bei deren Auftreten stets mehrere der genannten Funktionskreisläufe in unterschiedlicher Ausprägung beteiligt sind. Dr. Böhm zeigt aber auch, wie die in Prävention und Therapie vieler Krankheiten zum Einsatz kommenden Leitmikronährstoffe jeweils mehrere Kreisläufe positiv beeinflussen und gibt Hinweise für die praktische Nutzung der funktionellen Ernährungsmedizin (z.B. Rezeptvorschläge, Ablaufschemata und Abrechnungshinweise).

Über die „Hashimoto-Thyreoiditis“ spricht Uwe Gröber in Düsseldorf, der Leiter der Akademie für Mikronährstoffmedizin in Essen und Autor zahlreicher Publikationen, Fachbücher und Buchbeiträge. Gröber studierte Pharmazie an der Johann-Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt und zählt zu den führenden Mikronährstoffexperten Deutschlands. Die Hashimoto-Thyreoiditis ist die häufigste Ursache einer primären Hypothyreose und tritt bevorzugt zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr auf. Frauen sind etwa 8-mal häufiger betroffen als Männer. Die Hashimoto-Thyreoiditis ist mit entzündlichen Prozessen verbunden, die in der frühen Phase mit einer leichten Lymphozyteninfiltration der Schilddrüse beginnen, symptomlos verlaufen und daher häufig nicht erkannt werden. Im weiteren Verlauf kommt es zu einer dichten lymphoiden Zellinfiltration mit destruktiver Thyreoiditis und schließlich zur Fibrosierung der Schilddrüse. Uwe Gröber: „ Bei der klinischen Untersuchung findet man eine nicht schmerzhafte Struma. Das klinische Bild wird im fortgeschrittenen Stadium durch die Symptome der Hypothyreose (z. B. Müdigkeit, Leistungs- und Muskelschwäche, Kälteempfindlichkeit, Kribbelparästhesien an Händen und Füßen) geprägt. Andere Autoimmunerkrankungen wie perniziöse Anämie (→ Vitamin-B12-Status) und endokrine Störungen (z. B. NNR-Insuffizienz) werden häufig mit beobachtet“. Neben der Substitutionstherapie mit Schilddrüsenhormonen (z. B. 50–100 μg L-Thyroxin/d) konnte in klinischen Studien durch die Gabe des immunmodulierend und antioxidativ wirkenden Selens (200–300 μg Selen/d, p.o. als Natriumselenit) die Entzündungsaktivität im Schilddrüsengewebe vermindert, der Antikörpertiter gegen die thyreoidale Peroxidase (TPO) signifikant reduziert und zum Teil sogar normalisiert werden. Insbesondere Hashimoto-Patienten mit ausgeprägter entzündlicher Aktivität und hohen Antikörperspiegeln gegen die Thyreoperoxidase (TPO) können von Selen profitieren. Bei Hashimoto sollte auch der Status anderer immunmodulierender Mikronährstoffe wie Vitamin D und Vitamin B12 kontrolliert werden.

Über „Die Grundlagen und Beispiele bei der TH1/TH2-orientierte Immunmodulation“ spricht Dr. Wilfried P. Bieger in Düsseldorf. Das zelluläre Immunsystem zeichnet sich durch außerordentliche funktionelle Plastizität aus, die es ihm ermöglicht auf eine enorme Vielfalt von Herausforderungen adäquat zu reagieren und den Schutz des Individuums zu sichern. T-Zellen entwickeln sich im Thymus aus lymphatischen Vorläuferzellen, die aus dem Knochenmark einwandern. Durch Interaktion ihres TCR mit Antigenen werden die Zellen aktiviert. Für eine vollständige Aktivierung sind allerdings zusätzliche kostimulatorische Signale notwendig. Die aktivierten Zellen unterscheiden sich in ihren Effektorfunktionen.Th1-Zellen produzieren IL-2 und IFNgamma, Th2-Zellen L-4, IL-5, IL10 und IL-13. Dazu kommt neuerdings die Th17-Zelle (IL-17, IL25) und vor allem die immunregulative, immunsuppressiv, regulatorische T-Zelle (Treg: TGFß, IL-10). Da die immunologischen Reaktionen über die Blutbahn verbreitet werden, sind die im Blut zirkulierenden T-Zellen grundsätzlich gut für die Diagnostik geeignet: Laser-Durchflusszytometrie; Zytokine im Serum; Zytokinassay in-vitro; LTT/Lymphozytentransformationstest. Immunmodulatorische Therapien müssen die funktionelle Polarisierung der zellulären Immunabwehr berücksichtigen. Die einfache „immunstimulierende“ Substitutionsbehandlung reicht heute nicht mehr. Für verschiedene Mikronährstoffe und Pharmaka ist die Funktionsweise eingehend untersucht, sodass gezielte Verwendung auf Basis der diagnostischen Feststellungen möglich ist, z.B. Vitamin D, Glutathion, MGN-3, Melatonin, Losartan, Cimetidin.
„Chronisch rezidivierende und persistierende Infekte und Immunsystem: Auswege aus der Antibiotika-Falle“ so lautet der Vortrag von Dr. Markus Pfisterer, dem niedergelassenen Arzt mit den Schwerpunkten Naturheilverfahren, Akupunktur und Ernährungsmedizin. Akute Infektionskrankheiten haben seit Entdeckung des Penizillins 1928 zunehmend ihren Schrecken verloren. Der Siegeszug der Antibiotika schien unaufhaltsam. Doch trotz aller verbesserten hygienischen und therapeutischen Maßnahmen nehmen chronische Infektionen und persistierende, rezidivierende Infektionen zu. Hierfür werden mehrere Ursachen angeführt: zunehmende Resistenzbildung der pathogenen Bakterien, Immundefekte, angeboren oder erworben, Störungen des intestinalen Mikrobioms mit konsekutiven Immundefiziten, vermehrte Ingestion pathogener oder fakultativ pathogener Keime bei Störungen des mukosaassoziierten lymphatischen Systems sowie Bildung von großen Erregerreservoiren bei Menschenansammlungen. Dr. Pfisterer: „Die Wiederherstellung der körpereigenen Abwehrsysteme ist die dringlichste Maßnahme zur Vermeidung rezidivierender antibiotischer Behandlungen. Dazu müssen die immunsupprimierenden Faktoren gefunden und beseitigt werden, z. B. Schwermetallbelastungen, umweltmedizinisch relevante Noxen, Innenraumbelastungen und Schimmelpilzbelastungen. Die Restitution des mukosaassoziierten lymphatischen Systems sowie der Intestinalschleimhaut und des physiologischen Mikrobioms stellt die Immunkompetenz wieder her und reduziert die Infektanfälligkeit“.

Und Dr. Siegfried Kober, Arzt für Allgemeinmedizin sowie Facharzt für Psychotherapeutische und Komplementärmedizin, will in seinem Vortrag aufzeigen, dass die Mehrheit des Immunsystems im Darm lokalisiert ist. Der Titel seines Vortrages „Darmgesundheit unter besonderer Berücksichtigung des Immunsystems “. Der quantitativ größte Teil des Immunsystems ist im Darm beheimatet. Der Darm ist die Grenze zwischen Innen- und Außenwelt des Körpers. Fehlverdauungen – Gärung oder Eiweißfäulnis- sowie Nahrungsunverträglichkeiten und endogene bzw. exogene Toxine führen zu Veränderungen der physiologischen Darmflora. Dieses hat Konsequenzen für das darmständige Immunsystem. Dr. Kober: „Bei akuten oder chronischen Reizzuständen des Darmes kann die Darmschleimhaut außerdem durchlässiger gegenüber größeren Molekülen, Bakterienfragmenten oder Toxinen werden, die normalerweise die Darmbarriere nicht durchdringen können. Es entsteht somit ein Leaky Gut Syndrom mit Aktivierung des Immunsystems“. Sein Vortrag erklärt die immunologischen Zusammenhänge und mögliche therapeutische Herangehensweisen.

Über Immunmodulation durch Umwelteinflüsse spricht Dr. Kurt Müller. Das menschliche Leben ist in seiner individuellen Ausprägung durch eine Reihe von Faktoren konditioniert. Genetische Gegebenheiten bilden die Rahmenbedingung, die durch epigenetische Einflüsse (funktionelle Teratogene) insbesondere in der pränatalen und frühen postnatalen Phase Variationen der Feinabstimmung ihrer Funktionen erfahren. Die Kompensationsmechanismen, die sich im Lauf der menschlichen Entwicklung gegenüber Noxen etabliert haben, sind primär dafür geschaffen, endogene Intoxikationen und Dysfunktionen auszugleichen, die grundsätzlich in jedem Organismus entstehen, in dem metabolische und energetische Prozesse ablaufen. Die exogenen Gegebenheiten wurden bestimmt durch saubere Luft, klares Wasser und unbelastete biologische Nahrung mit hoher Dichte an Mikronährstoffen. Das Gewicht der Kompensation und Detoxifikation schädigender Einflüsse hat sich von den endogenen Noxen hin zu exogenen Noxen verschoben. Die Folge sind endogene metabolische, neuroendokrine, immunologische und energetische Defizite, die bei vielen Menschen insbesondere in der zweiten Lebenshälfte relevant sind und ein unphysiologisches funktionelles Altern bedingen. Die wesentlichen Faktoren hierfür sind die chronische Entzündung, deren deregulierende Auswirkung auf die neuroendokrino-immunologische Funktion und Interaktion, die Einschränkung der Leistung der Mitochondrien und die erhebliche nächtliche Abschöpfung von Energie infolge chronischer Inflammation sowie die Aktivierung der Stickoxid/Peroxinitrit Kaskade, die die Chronizität dieser Entwicklungen garantiert. Mit modernen diagnostischen Methoden können solche Prozesse inzwischen wenigsten zehn bis fünfzehn Jahre vor Eintreten der klinisch erkennbaren Gesundheitsstörungen festgestellt werden. Dr. Müller wird die Möglichkeiten der aus diesen Kenntnissen resultierenden Prävention in seinem ausführlichen Vortrag darstellen. Dr. Müller: „ Diese Möglichkeiten sind in der etablierten Medizin bis heute weitgehend ungenutzt“.

„Diabetes mellitus – Mikronährstoffe und Immunsystem“ so lautet der Titel des Kongressbeitrages von Dr. Siddhartha Popat, dem in St. Katharinen niedergelassenen Facharzt für Allgemeinmedizin. Eine effektive Stoffwechselführung ist das A und O jeder Diabetes-Therapie, bei der Vitamine und Spurenelemente essenzielle Bestandteile sind. Das Vitamin-Problem des Diabetikers erfordert unbedingtes Handeln und Umdenken. Es gibt inzwischen zahlreiche Hinweise darauf, dass eine ausreichende Zufuhr von Vitaminen den Verlauf der Erkrankung, insbesondere in Hinblick auf die Begleiterkrankungen, positiv beeinflussen kann. Hierbei sind neben den bekannten Zink und Chrom im Rahmen der Medikamentenwechselwirkung Vit. B12 und Folsäure zu nennen, im Rahmen der endothelialen Dysfunktion Nitrostress und Vit. B6, sowie Vit. C und Vit. D. Im seinem Vortrag wird Dr. Popat auch auf die Aspekte der AGEs im Blickwinkel des Pischingerraums, der Matrix eingehen.

Mit der Frage, ob man das Immunsystem „fit essen“ kann, beschäftigt sich Dr. Volker Schmiedel, Chefarzt der Inneren Abteilung der Habichtswald-Klinik in Kassel sowie Fortbildungsleiter für „Naturheilverfahren“ in der Ärztegesellschaft für Erfahrungsheilkunde in seinem Kongressvortrag und wird Antworten darauf geben, welche Nährstoffe das Immunsystem regeln. Dr. Schmiedel: „ Ein Schnupfen dauert ohne Behandlung 7 Tage und mit Behandlung 1 Woche“. Das gilt mittlerweile evidenzbasiert als widerlegt. Für Zink gibt es kontrollierte, randomisierte Doppel-Blind-Studien mit signifikanter Verringerung der Krankheitstage unter einer Zinktherapie. Vitamin D ist gut für den Knochen. Aber schützt es auch vor Infekten? Verschiedene Studien bestätigen hier geradezu dramatische Effekte, die denen von Impfungen kaum nachstehen. Weitere Nährstoffe sind Vitamin C, Selen und Omega-3-Fettsäuren – um nur die wichtigsten zu nennen.

Zeitgleich zum FOM-Kongress findet die CAM, die größte Fachmesse für komplementäre und alternative Medizin, statt. Mit fast 200 Ausstellern präsentiert die Messe einen breiten Querschnitt der Branche und gibt Antworten auf die Bedürfnisse der Besucher. Alle wichtigen Anbieter, von der Akupunktur, über die Labordiagnostik, von der Medizintechnik, Nahrungsergänzung über die Pharmazie bis hin zum Praxisbedarf finden die Besucher auf dieser wichtigen Messe. Neben dem FOM-Kongress finden noch zahlreiche weitere Fachkongresse auf dem Messegelände statt. Rund 100 Referenten stellen bewährte aber insbesondere auch neue Therapien vor. Dazu Torsten Fuhrberg, Geschäftsführer der Düsseldorfer Messegesellschaft MCO: „ Auch in diesem Jahr setzt die CAM wieder voll auf den Dialog. Führende Köpfe stellen in Düsseldorf Lösungen vor und wollen in Diskussionen offene Fragen klären. Das macht die Gesamtveranstaltung seit über 30 Jahren so attraktiv“.

Mehr Informationen über die Kongresse finden Sie auf den Webseiten des Veranstalters: www.fom-kongress.de , www.cim-kongress.com sowie www.cam-expo.eu