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Drogenbeauftragte: „Eine Debatte über Vorbildfunktion im Film ist notwendig“

Studie „Rauchen in Film und Fernsehen“ veröffentlicht

Berlin – Unter dem Titel “Verbreitung des Rauchens im deutschen Fernsehen und in deutschen Kinofilmen” fördert das Bundesministerium für Gesundheit seit Mai 2005 ein Forschungsvorhaben, dessen erster Teilbericht heute veröffentlicht wird. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass im deutschen Fernsehen und in deutschen Kinofilmen häufig Tabak konsumiert wird. So wurde beispielsweise in drei Viertel von 409 Top-Kinofilmen, die in den Jahren 1994 bis 2004 erstmals in deutschen Kinos ausgestrahlt wurden, geraucht. Die Studie zeigt im internationalen Vergleich, dass in Deutschland produzierten Serien und Spielfilmen tendenziell häufiger geraucht wird als in ausländischen Produktionen.

Zu den Studienergebnissen erklärt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing: “Die Studie fördert klipp und klar zu Tage, was viele täglich beim Fernsehen erahnen: Im deutschen Fernsehen und Kino wird viel geraucht, mehr, als im internationalen Vergleich. Tabakkonsum ist kein “wertfreies” dramaturgisches Mittel, sondern ein Vorbild für Kinder und Jugendliche, das zur Nachahmung verleitet. Internationale Studien deuten darauf hin, dass der Einfluss von rauchenden Schauspielern in Filmen auf das Rauchverhalten von Kindern und Jugendlichen nicht von der Hand zu weisen ist. Rauchen im Film ist ein Risikofaktor für den Beginn des Rauchens bei Kindern und Jugendlichen.

Mir ist es wichtig, dass wir auf der Grundlage dieser Studienergebnisse eine Debatte über die Vorbildfunktion des Fernsehens und Films führen können, denn Rauchen ist das größte vermeidbare Gesundheitsrisiko unserer Zeit. Ich möchte eine Diskussion zwischen Gesundheitswissenschaftlern und Medienfachleuchten in Gang bringen, um zusammen zu erörtern, wie die Häufigkeit des Rauchens im deutschen Fernsehen und deutschen Kinoproduktionen gesenkt werden kann.

Zu diesem Zweck habe ich bereits ein erstes Gespräch mit dem Kultur- und Medienbeauftragten der Bundesregierung geführt. Weiter werde ich die Studie an die Intendanten und Senderchefs der öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehanstalten in Deutschland senden und sie um eine Stellungnahme zu den Ergebnissen bitten. Es ist mein Ziel, eine stärkere Sensibilisierung für dieses Thema bei den Filmschaffenden in Deutschland auf den Weg zu bringen. Dazu möchte ich eine freiwillige Vereinbarung mit Film- und TV-Produzenten anregen, dass Schauspielerinnen und Schauspieler in deutschen Produktionen möglichst nicht rauchen.

Dass dies auf vorbildliche Weise geht, zeigen die bisherigen Auszeichnungen der jugendrelevanten ARD-Serie “Gute Zeiten, Schlechte Zeiten” und der RTL-Serie “Marienhof” sowie der ZDF-Produktion “Soko Leipzig” mit dem “Rauchfrei-Siegel” der Deutschen Krebshilfe und des Aktionsbündnisses Nichtrauchen.” Die Studie wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit von Rainer Hanewinkel, Gudrun Wiborg und James D. Sargent (Institut für Therapieforschung, Kiel) durchgeführt und ist im Internet unter http://www.drogenbeauftragte.de veröffentlicht.