Mehr Reichweite im Gesundheitsmarkt

Schließen

Registrierung

Melden Sie sich noch heute an, um gezielt und effektiv Ihre Nachrichten in der Gesundheitsbranche verbreiten zu können.

Kontoinformationen

Ansprechpartner:in

Adresse

Kontakt

Es wurde eine E-Mail zur Bestätigung an Sie gesendet. Nach der Bestätigung sind Sie erfolgreich registriert.


Drogenbeauftragte: Alkohol- und Medikamentenmissbrauch gefährden ein selbstständiges und aktives Leben im Alter

Unabhängigkeit im Alter ist das Thema der Zukunft

Berlin – Anlässlich ihrer Jahrestagung “Unabhängig im Alter – Sucht im Alter” erklärt die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans: “Durch die demografische Entwicklung gewinnt der Alkohol- und Medikamentenmissbrauch bei den über 60-Jährigen zunehmend an Bedeutung. Übermäßiger Alkohol- und Medikamentenkonsum gefährdet nicht nur die Gesundheit im Alter, sondern auch ein selbstständiges, selbstbestimmtes und aktives Leben. So steigt bei langfristigem Konsum psychotroper (auf die Psyche wirkender) Medikamente die Sturzgefahr und damit die Gefahr von schweren Verletzungen, z.B. von Oberschenkelbrüchen. Gleichzeitig sinkt die Gedächtnisleistung. Wir müssen deshalb Wege finden, wie wir diese Menschen besser mit präventiven Maßnahmen und Hilfsangeboten erreichen. Suchtprävention hat auch in der letzten Lebensphase eine wichtige Funktion. Es bedarf einer engen Zusammenarbeit von Ärzten, Apothekern, Krankenkassen und kommunalen sowie kirchlichen Einrichtungen, um ältere Menschen dort anzusprechen, wo sie leben.” Zugleich stellt auch die Pflege von Menschen mit riskanten Konsummustern das Pflegepersonal vor besondere Herausforderungen. Schätzungsweise 14 Prozent der älteren Menschen, die ambulant oder in Heimen betreut werden, sind von einem missbräuchlichen Alkohol- oder Medikamentenkonsum betroffen.

“Ärzte und Pflegepersonal müssen für die besondere Problematik sensibilisiert und für den Umgang mit älteren Menschen mit Alkohol- und Medikamentenpro-blemen geschult werden”, so die Drogenbeauftragte. “Gleichzeitig müssen Alten- und Suchthilfe enger zusammen-arbeiten, damit die Betroffenen überhaupt erst durch das Suchthilfesystem erreicht werden. Das Bundesgesundheitsministerium hat deshalb einen Förderschwerpunkt zu Sucht im Alter aufgelegt, um die Ausbildung der Fachkräfte und die Vernetzung der verschiedenen Arbeitsfelder voranzutreiben.” “Es ist nie zu spät, ein Leben ohne Alkohol- oder Medikamentenabhängigkeit zu führen”, appelliert die Drogenbeauftragte. “Studien zeigen, dass auch ältere Menschen sehr gute Chancen haben, erfolgreich von Alkohol oder Medikamenten entwöhnt zu werden. Die, die es geschafft haben, gewinnen häufig ein großes Stück an Lebensqualität zurück.”

Hintergrund:

Nach einer aktuellen Studie des Robert-Koch Instituts ist der riskante Alkoholkonsum im Alter besonders unter Männern verbreitet. 34,4 Prozent der Männer und 18 Prozent der Frauen im Alter von 65 bis 79 Jahren konsumieren Alkohol in riskanter und damit gesundheitsschädlicher Weise. Rauschtrinken wird von 22,5 Prozent der Männer und 7,5 Prozent der Frauen in dieser Altersgruppe mindestens einmal im Monat betrieben.

Psychotrope Medikamente (opioidhaltige Schmerzmittel, Benzodiazepine und Z-Drugs) werden dagegen mehrheitlich von Frauen konsumiert (Frauen: 5,2 Prozent, Männer: 3,4 Prozent). Bei Frauen ab 60 Jahren steigt der Konsum deutlich auf 11,5 Prozent an.

Weitere Informationen unter: www.drogenbeauftragte.de.