Saarbrücken – Minister Hecken und Ursel Schmill von der Techniker Krankenkasse würdigen sechs tolle Projekte zur Prävention von Übergewicht und Bewegungsmangel im Saarland. “Auch die dritte Auflage des Gesundheitspreises war ein voller Erfolg: 50 Projekte rund um die Themen gesunde Ernährung, Bewegung und Sport wurden eingereicht. Dies zeigt, dass im Saarland in allen Bereichen über die Bewältigung von Bewegungsmangel, die Prävention von Übergewicht sowie über die Förderung gesunder Ernährung nachgedacht wird. Es fiel der Jury mit Ernährungswissenschaftlern, Medienexperten und Ärzten nicht leicht, die Gewinner zu ermitteln”, so Gesundheitsminister Josef Hecken bei der Verleihung des dritten Gesundheitspreises des Saarlandes.
Wie Minister Hecken gemeinsam mit Ursel Schmill von der Techniker Krankenkasse ausführte, seien in Deutschland etwa 10 bis 15 Prozent der Kinder übergewichtig. Auch im Saarland sei die Zahl der übergewichtigen Kinder und Erwachsenen bedenklich hoch”, so kommentierte Gesundheitsminister Josef Hecken die Ergebnisse einer Langzeitstudie des Deutschen Zentrums für Altersforschung, wonach drei Viertel der älteren Saarländer zu dick und jeder vierte sogar fettleibig sind. “Jung und alt sind gleichermaßen betroffen. Auch bei den Kindern und Jugendlichen wurden ähnliche Ergebnisse festgestellt”. Die Ergebnisse einer im Schuljahr 2004/2005 durchgeführten Stichprobenuntersuchung unter Schülern in vierten und achten Klassen belegten, dass saarländische Kinder einige Kilo Übergewicht auf die Waage bringen. Dabei fiel auf, dass unter den Viertklässlern mehr Jungen als Mädchen übergewichtig waren. Insgesamt war mehr als jeder fünfte Junge schwerer als er sein sollte, neun Prozent waren sogar als fettleibig einzustufen. Ähnliche Zahlen galten für die Mädchen in den achten Jahrgangsstufen.
Gesundheitsminister Hecken mahnte, dass mit ausreichend Bewegung sowie gesunder ausgewogener ballaststoffreicher Ernährung mit viel Obst und Gemüse Gesundheitsrisiken bei Kindern verhindert werden können. Erschreckend sei vor allem, dass immer mehr Kinder und Jugendliche an der sogenannten Altersdiabetes (Diabetes Typ 2), an Bluthochdruck und Arteriosklerose, bedingt durch mangelnde Bewegung und falsche Ernährung erkranken.
“Sportliche Betätigung und ausreichend Bewegung durch Wandern, Joggen, Radfahren, Skaten oder Schwimmen sind ebenso wichtig wie eine gesunde und ausgewogene ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse. Übergewicht kann damit verhindert und das gesundheitliche Wohlbefinden gestärkt werden”, so Schmill.
In seiner Laudatio dankte Minister Hecken allen Einsendern für Ihr Engagement. Auch wer nicht den Gesundheitspreis gewonnen habe, könne ein mehr an Gesundheit und Bewegung verzeichnen.
Zu den Gewinnern zählen neben der Stadt Friedrichsthal auch die Protestantische Kindertagesstätte Niederkirchen, die Saarbrücker Zeitung, die Kindertageseinrichtung Ensheim-Eschringen, die Grundschule Köllerbach und der Verein Kassiopeia e.V.
Wie Gesundheitsminister Josef Hecken erläuterte, erhielt die Stadt Friedrichsthal den Gesundheitspreis 2007 in der Kategorie Kommunen für das beispielhafte Friedrichsthaler Sport- und Gesundheitsprojekt F³ (Fit und Fun für Friedrichsthaler).
Im Rahmen des Projekts wurde die Gesundheitsproblematik bei Friedrichsthaler Schülerinnen und Schülern thematisiert und durch Trainings- und Schulungsangebote nachhaltig positiv verändert. Neben Kontrollmaßnahmen wie Haltungsanalysen, Koordinationscheck, Kraft- und Stresstest und Gewichts- und Körperfettanalyse im Vorfeld, standen die drei Handlungsfelder Bewegung, bewußte Ernährung und Stressbewältigung im Mittelpunkt des Projekts. Die Stadt Friedrichsthal ermöglichte es Kindern und Jugendlichen kostenlos an Gerätetraining, Rückenschule und Wirbelsäulengymnmastik, Zirkel- und Cardiotraining sowie an Workshops zu den Themen gesunde Ernährung, Stressbewältigung und Entspannungsmethoden teilzunehmen und integrierte zusätzlich Eltern und Erziehungsberechtigte durch spezifische Angebote in das Pojekt.
Hintergrund:
Mit dem Gesundheitspreis des Saarlandes sollen neue oder weitgehend realisierte Projekte, Ideen, Aktivitäten und Maßnahmen im Bereich der Gesundheit gefördert werden, die einen unmittelbaren Bezug zum Saarland haben, d. h. hier entwickelt wurden und Saarländern zugute kommen, die innovativen Charakter haben, d. h. die noch nicht allgemein etabliert und üblich sind, die einen Beitrag zur Förderung der Gesundheit und zur Vermeidung bzw. Abbau von Übergewicht leisten, die eine gesunde und ausgewogene Ernährung fördern, die zu mehr Bewegung und körperlicher Aktivität bei Jung und Alt beitragen, die Vorbildcharakter haben und auch von anderen übernommen werden können.