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Dreyer und Hering zeichnen Innovationen in der Gesundheitswirtschaft aus

Innovationspreis 2007

Ludwigshafen/Mainz – Der diesjährige Innovationspreis Sozial aktiv ist innovativen Produkten und Dienstleistungen in der Gesundheitswirtschaft gewidmet und unterstreicht damit die Bedeutung dieser Branche für den Lebens- und Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz”. Das erklärten Arbeits- und Gesundheitsministerin Malu Dreyer und Wirtschaftsminister Hendrik Hering heute in Mainz bei der Verleihung der Auszeichnungen. Preisträger sind die Firma cytoimmun diagnostics aus Pirmasens (1. Preis), der Trägerverbund ambulante Rehabilitation Südpfalz (2. Preis) und die Firma Stephan Medizintechnik aus Gackenbach im Westerwaldkreis (3. Preis). Die Preise sind mit 5.000, 3.000 und 2.000 Euro dotiert. Ein Sonderpreis ging an das Interdisziplinäre Zentrum Klinische Studien der Universität Mainz, darüber hinaus gab es acht Anerkennungspreise.

“Gesundheit ist ein Zukunftsmarkt mit hohem Innovations-, Wachstums- und Beschäftigungspotential”, so die beiden Minister. Etwa jeder zehnte Euro wird im Gesundheitsbereich erwirtschaftet. Fast jeder sechste sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sei in der Gesundheitswirtschaft tätig. Die Beschäftigung sei in diesem Bereich zwischen 1998 und 2005 entgegen dem allgemeinen Trend um mehr als 13 Prozent gewachsen. Die Gesundheitswirtschaft habe eine herausragende Bedeutung für die Wirtschaftskraft und damit auch die Beschäftigung im Land. “Innovationen kommen nicht nur Patientinnen und Patienten zugute, sondern sie sind der Motor, der diese Wirtschaftskraft antreibt”, so Dreyer und Hering.

Die demographische Entwicklung und ein steigendes Gesundheitsbewusstsein in der Bevölkerung führten zu einer steigenden Nachfrage vor allem auch nach innovativen Gesundheitsleistungen. Die Auszeichnung ist Bestandteil der Initiative ‚Gesundheitswirtschaft Rheinland- Pfalz’, die die beiden Ministerien vor einem Jahr ins Leben gerufen haben, um die Potentiale dieses Wirtschaftszweigs noch besser zu erschließen. Eine Expertenkommission hat Handlungsoptionen erarbeitet, die Anfang kommenden Jahres auf sechs Regionalkonferenzen in allen Teilen des Landes vorgestellt und beraten werden sollen. Ergebnis soll ein Masterplan sein, der die Basis für weiterführende Projekte legt.

Für den Innovationspreis haben sich insgesamt 31 Anbieter von Produkten und Dienstleistungen aus dem Gesundheitsbereich beworben. Sie kommen aus unterschiedlichen Bereichen des Gesundheitswesens und stehen für die Vielfalt des Wirtschaftszweigs. Aufgrund der hohen Qualität der Bewerbungen hat die Jury neben den drei Hauptpreisen acht Anerkennungspreise / Anerkennungen und einen Sonderpreis vergeben.

Die Preisträger im Einzelnen: 1. Preis: Cytoimmun diagnostics GmbH, Pirmasens für den Cytoactiv-Test zur Krebsvorsorge. Entwickelt wurde ein weltweit einzigartiges Verfahren, das im Rahmen der Krebsvorsorge vorhersagen kann, ob sich am Muttermund ein Tumor entwickeln wird oder nicht. Cytoaktiv kann immer dann eingesetzt werden, wenn bei der Früherkennungsuntersuchung zum Gebärmutterhalskrebs, dem so genannten “Pap-Test”, eine Krebsvorstufe erkannt wurde. Damit soll eine beim “Pap-Test” bisher nicht mögliche Vorhersage des Krankheitsverlaufs ermöglicht und die Qualität des Tests verbessert werden. Nach Auffassung der Jury ist der Nutzen für die Patientinnen hoch. Es handelt sich um ein sehr innovatives Verfahren mit überschaubaren Kosten.

2. Preis Trägerverbund ambulante Rehabilitation Südpfalz. Der Trägerverbund hat ein ambulantes Rehabilitationsangebot für alkohol- und medikamentenabhängige Menschen zum Ziel. Damit soll dem wachsenden Bedarf an ambulanter Rehabilitation entsprochen und den betroffenen Menschen eine wohnortnahe Behandlung ermöglicht werden. Durch die Zusammenarbeit von Institutionen aus dem Bereich der Akutversorgung, der Rehabilitation und der Suchtberatung in einem Trägerverbund, die in dieser Form landesweit einmalig ist, werden die Ressourcen der regionalen Suchthilfeeinrichtungen gebündelt. Nach Auffassung der Jury ist der Ansatz sehr innovativ und nachhaltig. Sehr positiv wurde die Zusammenarbeit zwischen unterschiedlichen Institutionen bewertet.

3. Preis: Firma Stephan Medizintechnik, Gackenbach für den SpaceSuit, einen Anzug für Frühgeborene. Ziel ist die Verbesserung der Frühgeborenentherapie. Der einteilige Anzug besteht aus einem transparenten, weichen, wasserundurchlässigen und hautfreundlichen Material und schafft eine “künstliche” Umgebung, die Wasserverluste aufgrund der dünnen Haut Frühgeborener verringern und die normale Körpertemperatur halten soll. Der Anzug soll ein Mikroklima basierend auf der körpereigenen Feuchtigkeit und Wärme schaffen. Nach Auffassung der Jury trägt das Produkt dazu bei, die Versorgung von Frühgeborenen zu verbessern.Es kann auf bestechend einfache Weise völlig unabhängig von Energiequellen und einer hochgradig technisierten Umgebung eingesetzt werden. Darüber hinaus schafft beziehungsweise sichert seine Produktion und Vermarktung Arbeitsplätze in Rheinland-Pfalz.

Sonderpreis: Koordinierungszentrum für Klinische Studien der Universität Mainz für das Interdisziplinäre Zentrum Klinische Studien (IZKS). Klinische Studien sind die Voraussetzung für den Fortschritt in der Medizin. Das IZKS legt mit seinen Untersuchungen die wissenschaftliche Basis für innovative Produkte, Methoden, Prozesse und Kooperationen.

Anerkennungspreise • Landeskrankenhaus Andernach mit der “Ambulanten psychiatrischen häuslichen Krankenpflege”. • CTT Trier mit der Psychosomatischen Fachklinik St. Franziska-Stift in Bad Kreuznach für ein computergestütztes System zur Unterstützung und Verbesserung der ambulanten Psychotherapie. • Brüderkrankenhaus Trier für das PIZ (Patienteninformationszentrum). • Ambulante Hilfen-Zentrum (AHZ) Andreas Lutz in Speyer für die Stadtteilmensa. • Medizinischer Dienst Rheinland-Pfalz in Alzey für das Qualitätssiegel Geriatrische Rehabilitation und Neurologische Rehabilitation in Rheinland-Pfalz. • Gesundheitsorganisation Ludwigshafen eG für das gleichnamige Ärztenetz. • Krankenhaus Hetzelstift in Neustadt für den “Springer-Pool” im Pflegedienst für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die aus der Elternzeit zurückkehren. Klinikum der Stadt Ludwigshafen für den hausinternen Dolmetscherdienst für Patientinnen und Patienten mit Migrationshintergrund.