Mainz – Sozialministerin Malu Dreyer wendet sich gegen den Versuch der CDU auf Bundesebene, die rheinland-pfälzische Beratungs- und Koordinierungsstruktur in der Pflege gegen die von der Bundesregierung geplanten Pflegestützpunkte in Stellung zu bringen. In einem Brief an den CDU-Bundestagsabgeordneten Willi Zylajew schreibt die Ministerin, dass sie seine öffentlichen Äußerungen zum Anlass nehme, “Sie zu bitten, nicht länger die in Rheinland-Pfalz bestehenden Beratungs- und Koordinierungsstrukturen – die Beratungs- und Koordinierungsstellen (BeKo) – gegen die geplanten Pflegestützpunkte auszuspielen”.
Weiter heißt es in dem Schreiben der Ministerin: “Besonders vor dem Hintergrund der einvernehmlichen Beschlussfassung im Bundesrat, nach der die Kommunen in die künftigen Strukturen stärker eingebunden werden sollen, stellen die Pflegestützpunkte keine Konkurrenz zu den BeKos dar. Vielmehr sind sie eine sinnvolle Weiterentwicklung der vorhandenen Strukturen, in die sich die BeKos hervorragend einpassen werden”.
Die Erfahrungen aus den Beratungs- und Koordinierungsstellen sprächen gegen den Vorschlag der Union, Beratungsschecks an Pflegebedürftige auszugeben. Vor allem diejenigen, die sich auf dem Pflegemarkt nicht auskennen und die Angebote nicht überschauen können, benötigten eine qualitativ hochwertige und neutrale Beratung, die in Einzelfällen in ein Case-Management einmündet. Um dies sicherzustellen, seien Strukturen mit gut ausgebildetem Personal notwendig, das neutral berate, so Malu Dreyer.
Die Ministerin kündigte an, dass das Land modellhaft in Ingelheim erste Schritte zur Eingliederung der dortigen Beratungs- und Koordinierungsstelle in einen Pflegestützpunkt einleiten werde. “Ich bin mir sicher, dass dies zu einer weiteren Verbesserung für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen führen wird und die erfolgreichen rheinland-pfälzischen Strukturen sinnvoll in die Pflegestützpunkte überführt werden können”, so Malu Dreyer.