Mainz – Die Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz Rheinland-Pfalz erhält einen Zuschuss aus Landesmitteln in Höhe von 130.000 Euro, wie Gesundheitsministerin Malu Dreyer heute in Mainz mitteilte. Mit dem Festbetrag fördere das Land die Ausbildung, Begleitung und Supervision ehrenamtlicher Hospizmitarbeiterinnen und mitarbeiter, aber auch die Gewinnung neuer ehrenamtlich Tätiger. Darüber hinaus werden die Mittel zur Finanzierung der Arbeit der Landesarbeitsgemeinschaft Hospiz (LAG) eingesetzt, die auch regionale Mitgliederverbände unterstützt.
Menschen in ihrem Sterben zu begleiten, den Angehörigen das Abschiednehmen zu ermöglichen und ihnen in der Trauer beizustehen, das ist eine verantwortungsvolle Arbeit, die hohe Anforderungen an die ehrenamtlichen Hospizhelferinnen und helfer stellt, so die Ministerin. Daher sei eine sorgfältige Vorbereitung auf diesen Dienst erforderlich, die die Landesregierung gerne unterstütze. Die LAG Hospiz habe sich hohe Qualitätsstandards gesetzt, die für alle Hospizhelferinnen und helfer verbindlich sind. Das habe sicherlich dazu beigetragen, dass die Zahl der Menschen, die von ambulanten Hospizen Sterbebegleitung erhalten, in den letzten Jahren stark angestiegen sei. Allein in den Mitgliedsverbänden der LAG Hospiz, der der größte Teil der in Rheinland-Pfalz tätigen ambulanten und stationären Hospize angehört, waren in den ambulanten Hospizen 1.254 Frauen und Männer im Jahr 2005 ehrenamtlich tätig, im Jahr 2009 waren es mehr als 1.400. In den stationären Hospizen in Rheinland-Pfalz waren im Jahr 2005 rund 75 Personen ehrenamtlich tätig, 157 Personen im Jahr 2009.
Die meisten Menschen wünschen sich, ihre letzte Lebenszeit mit ihren Familienangehörigen zu Hause zu verbringen, so Dreyer. Deshalb sei die ehrenamtliche Hospizarbeit nicht hoch genug einzuschätzen und ein wertvoller Dienst am Menschen. Die ambulante Betreuung im Haushalt oder in der Familie ermögliche sterbenden Menschen ein möglichst würdevolles und selbstbestimmtes Leben im gewohnten sozialen Umfeld bis zum Ende. Zugleich biete das Angebot den Angehörigen Entlastung. Auch trage das persönliche Engagement der Menschen im Hospizdienst dazu bei, Sterben als Teil des Lebens zu begreifen und wieder zurück in das gesellschaftliche Bewusstsein zu bringen. All das macht unsere Gesellschaft menschlicher, betonte die Ministerin.
Die Landesregierung unterstützt seit 1994 das bürgerschaftliche Engagement in der Hospizarbeit. Die Unantastbarkeit der Menschenwürde gilt auch in den letzten Stunden des Lebens. In der Diskussion um die Sterbehilfe hat sich die Landesregierung eindeutig gegen die Legalisierung der aktiven Sterbehilfe und für die Sterbebegleitung im Sinne der palliativen und hospizlichen Ziele ausgesprochen”, so Dreyer.