Mainz – Die ambulante und stationäre Versorgung von Diabetikerinnen und Diabetikern in Rheinland-Pfalz ist gut ausgebaut. Zusätzlich fördert die rheinland-pfälzische Landesregierung vielfältige Maßnahmen zur Prävention von Diabetes mellitus und arbeitet erfolgreich mit zahlreichen Akteuren und Einrichtungen im Land zusammen. Das unterstrich Gesundheitsministerin Malu Dreyer heute im Mainzer Landtag.
Wie die Ministerin mitteilte, ist Diabetes mellitus eine erhebliche Herausforderung für die Gesundheitssysteme in den westlichen Industriestaaten, zumal von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden muss. Schätzungen zufolge leben in Deutschland mindestens vier Millionen Menschen mit Diabetes mellitus. In Rheinland-Pfalz gebe es 200.000 bis 280.000 an Diabetes mellitus Erkrankte. Rund 90 Prozent der betroffenen Menschen seien an Typ-2-Diabetes erkrankt, der eng mit einer ungesunden Lebensweise, mit Fehl- und Überernährung und Bewegungsmangel zusammenhänge und häufig mit Übergewicht, Fettstoffwechselstörung und Bluthochdruck auftrete, so Dreyer.
Diabetes mellitus ist also in erster Linie eine Zivilisationserkrankung. Schätzungsweise 80 Prozent der Diabeteserkrankungen vom Typ 2 könnten durch eine Änderung des Lebensstils vermieden werden, hob Malu Dreyer hervor. Die Landesregierung setze deshalb bei der Bekämpfung des Diabetes mellitus verstärkt auf frühzeitig einsetzende, lebensstilorientierte Prävention und habe mit verschiedenen Partnerinnen und Partnern zahlreiche präventive Maßnahmen und Programme in Kindertagesstätten und Schulen initiiert und gefördert, die zu einer gesunden Lebensweise beitragen. Als Beispiel nannte die Ministerin das seit 2005 bestehende Qualitätssiegel Bewegungskindergarten Rheinland-Pfalz, das vom Land geförderte Programm der Sportjugend des Landessportbundes Kindergarten-Kids Mit Bewegung schlau und fit, Programme und Maßnahmen der Landeszentrale für Gesundheitsförderung, die über Diabeteserkrankungen aufklären und Lebensstiländerungen unterstützen, wie auch das Adipositasnetzwerk Rheinland-Pfalz.
Die Landesregierung habe bei der effektiven Früherkennung und Diagnostik und bei der Versorgung der Patientinnen und Patienten im ambulanten und stationären Bereich der Krankenbehandlung und Rehabilitation seit Jahren einen Schwerpunkt gesetzt, so die Ministerin.
21 Krankenhäuser sind in Rheinland-Pfalz als diabetologische Schwerpunkte ausgewiesen. Wir erwarten von den gefäßchirurgischen Einrichtungen in den nächsten Jahren eine Zertifizierung, um die Qualität der Versorgung weiter zu verbessern, erklärte Dreyer. Über 500 angestellte und 174 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Diabetologe stünden den Patientinnen und Patienten fachkundig zur Seite.
Die Ministerin wies darauf hin, dass das Land Rheinland-Pfalz Selbsthilfegruppen für Betroffene und Angehörige seit Jahren kontinuierlich finanziell und ideell unterstützt. Im Landesverband Rheinland-Pfalz des Deutschen Diabetiker-Bundes sind mehr als 60 Selbsthilfegruppen für die Diabetikerinnen und Diabetiker zusammengeschlossen.