Mainz – Rheinland-Pfalz wird das Beratungsangebot für glücksspielsüchtige Menschen weiter ausbauen, wie Familienministerin Malu Dreyer heute in Mainz ankündigte. Dazu werden Fachstellen an bestehenden Suchtberatungsstellen eingerichtet, eine Fachberatungsstelle an der Landeszentrale für Gesundheitsförderung geschaffen und die Selbsthilfearbeit stärker als bisher gefördert. Die Finanzierung folgt aus dem Landesglücksspielgesetz, wonach ein angemessener Anteil der Spieleinsätze unter anderem für die Prävention, die Beratung und zur Erforschung der Glücksspielsucht verwendet werden sollen. Dafür stehen bis zu einer Million Euro pro Jahr zur Verfügung.
Um spielsüchtigen Menschen und ihren Angehörigen Hilfen anzubieten, werden 15 Fachstellen mit dem Schwerpunkt Glücksspielsucht und andere Verhaltenssüchte an bestehenden Suchtberatungsstellen eingerichtet, erläuterte die Ministerin. Aufgaben der zusätzlichen Fachkräfte sind neben der Beratung und Betreuung von pathologischen Spielerinnen und Spielern und ihren Angehörigen die Frühintervention, die Therapievermittlung und die Förderung von Selbsthilfeinitiativen. Ein besonderer Schwerpunkt sei die Beratung und Unterstützung überschuldeter Spielsüchtiger, dabei gehe es vor allem um die Einleitung von Schuldnerschutzmaßnahmen, Gläubigerverhandlungen und die Entwicklung von Sanierungskonzepten.
Darüber hinaus werde beim Büro für Suchtprävention der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz ein Schwerpunkt zur Prävention der Glücksspielsucht gebildet, wie die Ministerin weiter mitteilte. Aufgaben seien die modellhafte Erprobung von Präventionskonzepten, die Durchführung von Fachtagungen, die Entwicklung von Präventionsmaterialien und die fachliche Beratung des Landes im Rahmen der Glücksspielaufsicht. Außerdem sollen mit den zur Verfügung gestellten finanziellen Mitteln Selbsthilfegruppen gefördert und die Erforschung der Spielsucht vorangetrieben werden.
In Rheinland-Pfalz sind nach Angaben der Ministerin bis zu 8.500 Menschen glückspielsüchtig. Die Spielsucht verursache nicht nur psychische Probleme, sondern bringe die betroffenen Menschen meist auch in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Sehr häufig würden auch Angehörige in Mitleidenschaft gezogen.