Mainz – Einen deutlich verbesserten Schutz von Nichtraucherinnen und Nichtrauchern vor gesundheitsschädigendem Tabakrauch verspricht sich Gesundheitsministerin Malu Dreyer von den neuen gesetzlichen Regelungen, die derzeit in Rheinland-Pfalz vorbereitet werden. Darauf wies die Ministerin heute in Mainz im Vorfeld des morgigen Weltnichtrauchertages hin. Die SPD-Fraktion hat in der vergangenen Woche einen Gesetzentwurf in den Landtag eingebracht, der den Beschluss der Ministerpräsidenten für einen verbesserten Nichtraucherschutz umsetzt. “Ich begrüße es sehr, dass damit auch in Rheinland-Pfalz ein umfassender und konsequenter Nichtraucherschutz möglich wird”, so die Ministerin. Jährlich sterben in Deutschland rund 3.300 Menschen an den Folgen des Passivrauchens. “Aus gesundheitspolitischer Sicht ist es dringend notwendig, den Nichtraucherschutz weiter auszubauen”, unterstrich Malu Dreyer.
Neben dem verbesserten Schutz von Nichtraucherinnen und Nichtrauchern fördere die Landesregierung auch zahlreiche Maßnahmen im suchtpräventiven Bereich. Ziel sei es, insbesondere junge Menschen darin zu bestärken, nicht mit dem Rauchen zu beginnen oder das Rauchen aufzugeben. So wurde – in Verbindung mit der rheinland-pfälzischen Nichtraucherkampagne “Lass stecken” – das rheinland-pfälzische Aktionsprogramm zur Förderung des Nichtrauchens aufgelegt. An der Entwicklung und Umsetzung des Aktionsprogramms sind neben dem Büro für Suchtprävention der Landeszentrale für Gesundheitsförderung die “Arbeitsgemeinschaft Rauchfrei”, die Fachkräfte der Suchtprävention in Rheinland-Pfalz und die Schulen beteiligt. Die Schwerpunkte der Maßnahmen reichen von Angeboten der Information, Beratung und Fortbildung für Fachkräfte und Eltern in den Schulen bis hin zur Raucherentwöhnung für Jugendliche und Erwachsene. Im Rahmen des Aktionsprogramms nehmen rheinland-pfälzische Schulklassen an dem Wettbewerb “Be smart – don’t start” teil und verpflichten sich, für mindestens ein halbes Jahr nicht zu rauchen. An diesem Wettbewerb haben sich bereits über 5.000 Schülerinnen und Schüler beteiligt.
In Rheinland-Pfalz rauchen nach Angaben der Ministerin rund 800.000 Menschen zwischen 18 und 59 Jahren. 210.000 Menschen gelten als nikotinabhängig. Jährlich sterben etwa 2.100 Menschen an bösartigen Neubildungen der Luftröhre, Bronchien und Lunge. In 80 bis 90 Prozent sei der Missbrauch von Tabak für diese Erkrankungsbilder verantwortlich.