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Dreyer: Bessere Erkennung von Hörstörungen bei Neugeborenen

Hörscreening bei Neugeborenen

Mainz – Hörstörungen bei Neugeborenen sollen in Zukunft noch früher erkannt und behandelt werden. Das ist das Ziel einer gemeinsamen Initiative des Gesundheitsministeriums und der von der Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz, den Krankenkassenverbänden und der Landesärztekammer getragenen SQMed gGmbH, wie Gesundheitsministerin Malu Dreyer heute in Mainz mitteilte. Das Land Rheinland-Pfalz fördert das Projekt mit 60.000 Euro.

Die SQMed gGmbH hat gemeinsam mit dem Ministerium das Projekt „Erfassung des Neugeborenen-Screenings in Rheinland-Pfalz“ gestartet. Das Projekt zielt darauf ab, dass alle Stellen, die ein Neugeborenen-Screening durchführen in der Regel die Krankenhäuser mit Geburts- und Kinderabteilungen und niedergelassene Ärzte ­ die Ergebnisse der Untersuchung der Geschäftsstelle Qualitätssicherung der SQMed gGmbH als Screening-Zentrale melden. Bei Kindern mit Hörstörung nimmt die Screening-Zentrale Kontakt mit den Eltern auf und bietet ihnen eine fachliche Beratung an. Dazu gehört unter anderem, dass den Eltern Fachärztinnen und Fachärzte genannt werden, die die Hörstörung begutachten und behandeln können. Durch die Nachbetreuung soll erreicht werden, dass die Neugeborenen mit Hörstörungen solange fachärztlich begleitet werden, bis eine vollständige Abklärung und Therapie eingeleitet ist.

Zwar würden auch bisher Babys kurz nach ihrer Geburt durch das Neugeborenen-Screening auf ihre Hörfähigkeit hin untersucht, so die Ministerin. Auffällig gewordene Kinder würden jedoch häufig nicht zeitnah behandelt. Die Hörstörungen würden oft erst im Kindergarten oder bei der Schuleingangsuntersuchung festgestellt. Nicht selten sei es dann für eine erfolgversprechende Behandlung zu spät. Das soll sich durch die Erfassung des Neugeborenen-Screenings in Rheinland-Pfalz ändern.

Mit der Landesförderung konnte die SQMed gGmbH die erforderliche Software für die Datenerfassung und Datenauswertung einkaufen. Nach einer Anlaufphase soll nun mit dem Echtbetrieb begonnen werden. Schrittweise sollen alle Neugeborenen-Stationen in den rheinland-pfälzischen Krankenhäusern in das Projekt aufgenommen werden.

In Rheinland-Pfalz kommen jährlich 30 bis 60 Kinder mit Hörstörungen zur Welt. Etwa die Hälfte dieser Kinder kann sich bei frühzeitiger Diagnose und Therapie weitgehend normal entwickeln und ein Leben ohne Hörschädigung führen. Die Folgen einer Hörstörung können neben einer Sprachentwicklungsstörung auch kognitive, emotionale und psychosoziale Entwicklungsstörungen sein.

Die Ministerin dankte der SQMed gGmbH für ihre Initiative und für ihr Engagement zu Gunsten hörgeschädigter Kinder. Sie appellierte an alle Eltern von hörgeschädigten Kindern, die von SQMed gGmbH angebotene Unterstützung anzunehmen und wies darauf hin, dass die Kosten für das Neugeborenen-Hörscreening ab dem 1. Januar 2009 von den Krankenkassen übernommen werden. „Mit geringem Aufwand kann hier vielen Kindern geholfen und ihnen ein normales Leben ermöglicht werden“, sagte Malu Dreyer.