Köln – Ernährungsmedizinerin Dr. med. Jessica Männel vom fachärztlichen Beratungsportal http://www.qualimedic.de hat Schlankheitsmittel und Diäten unter die medizinische Lupe genommen und bewertet. Der Frühling und der Sommer nahen und die Mode mit kurzen Röcken und Hosen entblößt die im Winter angesammelten Hüftpolster. Der Bedarf an effektiven Diäten und nach Schlankheitsmitteln, wodurch Übergewichtige nebenbei viele Kilos Fett verlieren und sich zudem nicht einschränken müssen, ist enorm.
Dies machen sich einige Anbieter von Schlankheitsmitteln zu Nutze, kritisiert Doktor Männel im Interview mit Medizinpublizist Sven-David Müller-Nothmann. Oft sehe ich in den Zeitschriften Anzeigen von bestimmten Nahrungsergänzungsmitteln, die eine mühelose Gewichtsreduktion ohne Ernährungsumstellungen versprechen, so Doktor Männel. Dies funktioniert nur in den seltensten Fällen, meist tut sich ohne begleitende Diät entweder gar nichts oder Übergewichtige nehmen nur ganz wenig ab, bekommen dafür aber andere Beschwerden wie Unruhe, Herzrasen, Unwohlsein, Bauchkrämpfe, Durchfälle und vieles mehr, erläutert die erfahrene Ernährungsmedizinerin aus Düsseldorf. Sie hat verschiedene Schlankheitsmittel überprüft:
Unter der Vielzahl von Schlankheitsmitteln, die eine rasche Gewichtsabnahme versprechen, gibt es einige, deren Einnahme eine Diät durchaus unterstützen kann, betont Doktor Männel. Grundsätzlich sollte auf eine ausgewogene Ernährungsweise auch bei der Reduktionsdiät geachtet werden, denn viele Vitamine und Mineralstoffe haben eine wichtige Funktion für den Stoffwechsel, macht Dr. med. Jessica Männel, die bei http://www.qualimedic.de wichtige Online-Sprechstunden betreut, deutlich. Beispielsweise kann eine ausgewogene Zufuhr von 1000 bis 1500 Milligramm Kalzium in Form von fettarmen Milchprodukten oder Ergänzungsprodukten Übergewicht vorbeugen.
Die Substanz L-Carnitin kann den Fettstoffwechsel unterstützen, so Männel. L-Carnitin ist ein bedingt lebenswichtiger Mikronährstoff, da er vom Körper selbst synthetisiert wird und auch mit der Nahrung aufgenommen wird. L-Carnitin soll den Fettstoffwechsel ankurbeln und hilft die Fettmuskel-Relation zu verbessern. Diesen Effekt konnten die Professoren Lurz und Fischer in einer Studie nachweisen. Mit einer hochdosierten L-Carnitin Einnahme von zwei bis drei Gramm nahmen die Studien-Teilnehmer bei gleichzeitiger Reduktionskost und Sport mehr ab, kommentiert Dr. Männel. L-Carnitin eignet sich also im Rahmen einer gezielten Gewichtsabnahme, ist aber kein schlankmachendes Wundermittel, so die Expertin. Konjugierte Linolsäure (CLA) kann den Fettabbau unterstützen. Die Linolsäure ist eine der essentiellen Fettsäuren, die unser Körper nicht selbst produzieren kann und sie deshalb in ausreichender Menge mit der Nahrung aufnehmen muss. In einigen Tierversuchen konnte gezeigt werden, dass eine gezielte Substitution von CLA auch eine Verringerung von Körperfett und einer Zunahme der Muskelmasse bewirken kann. Dies wurde kürzlich in einer schwedischen Studie bestätigt, bei der Männer über 4 Wochen lang täglich 4 Gramm CLA einnahmen. Die wichtigsten CLA-reichen Nahrungsquellen sind neben Fleisch vor allem Milch, Käse und Yoghurt. Da der CLA-Gehalt von dem Milchfett abhängig ist, enthalten fettarme Milchprodukte nur noch wenig CLA. Wer hier schlankmachende Effekte erzielen möchte, muss konjugierte Linolsäure als Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, empfiehlt Dr. med. Jessica Männel.
Doch der Markt der nicht empfehlenswerten Schlankheitsmittel ist größer als der der effektiven. Es kommen täglich neue Mittel auf den Markt, die mit einer schnellen Gewichtsabnahme werben. Der Erfolg ist oft individuell unterschiedlich oder gar nicht gegeben. Es gibt beispielsweise chitosanhaltige Präparate, die eine hohe Fettbindungskapazität haben sollen und die Kalorienaufnahme von selbst auch einschränken sollen. Oft sind die Präparate aber viel zu niedrig dosiert und damit ohne deutliche Effekte. Manche Firmen treten mit aggressiven Werbekampagnen in online- und Printmedien auf und versprechen die Patentlösung für schnelle Gewichtsabnahme – mit Erfahrungsberichten von Patienten und der Geld-zurück-Garantie. In den letzten Jahren wurde Ephidril 600 so vermarktet, dieses Jahr beispielsweise Detoxycall. Oft wird die Zusammensetzung der Präparate nicht bekannt gegeben. Nach Erfahrungsberichten meiner Patienten zu urteilen, ist der Erfolg solcher Produkte aber fraglich – neben keinem Effekt warten viele vergeblich auf Ihr Geld, wenn Sie das Produkt wieder zurückgeschickt haben, warnt Dr. Männel vor den schwarzen Schafen der Schlankheitsmittelanbieter.
Aber auch verschreibungspflichtige Medikamente sind nach ihrer Sicht nicht des Rätsels Lösung. Bei deutlichem Übergewicht mit einem BMI über 30 ohne bisherige Gewichtsabnahme kann der Arzt Medikamente verschreiben, die eine Aufnahme von Fett über den Darm reduzieren oder den Appetit hemmen. Neben dem Wirkstoff Orlistat, das das fettspaltende Enzym Lipase im Dünndarm blockiert, wird häufig ein Appetitzügler mit dem Wirkstoff Sibutramin verschrieben. Unter einer Reduktionskost können diese beiden Substanzen die Gewichtsabnahme unterstützen. Die möglichen Nebenwirkungen sollten aber nicht außer Acht gelassen werden – neben einer verminderten Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen kann es zu Fettstühlen, Blähungen, Bauch- und Kopfschmerzen, Herzrasen und vermehrte Infektneigung kommen.
Seit Ende 2006 ist ein neues Präparat zur Gewichtsreduktion bei starkem Übergewicht mit Diabetes oder Fettstoffwechselstörungen zugelassen – Rimonabant (Acomplia®). Rimonabant hemmt als CB1-Blocker die Lust auf die Nahrungsaufnahme, was das Gewicht reduzieren soll. In Studien konnte dieser Effekt bei begleitender Diät und Sport gezeigt werden. Aber: wird das Medikament abgesetzt, kommt es wieder zur Gewichtszunahme! Eine geplante Gewichtsabnahme mehr als fünf Kilogramm ist nur mit einem langfristig angelegten Programm, das neben einer Ernährungsumstellung auch Sport oder ein Bewegungsprogramm mit einbezieht, zu erreichen. Sinnvoll wäre eine Ernährung mit reichlich Gemüse und Obst sowie fettarmen Eiweiß. Es empfiehlt sich die Reduktion von tierischem Fett und so genannten “leeren Kohlenhydraten”, wie beispielsweise Weißmehlprodukte, Kuchen, gezuckerte Softdrinks und andere Süßigkeiten. Denn diese Art von Kohlenhydraten hat außer Kalorien meist keine für den Körper wichtigen Nährstoffe und kann durch einen schnellen Blutzuckeranstieg und darauf folgender Insulinausschüttung den Heißhunger sogar schüren!
Doktor Männel empfiehlt, die Kalorienaufnahme nicht zu stark zu reduzieren. Ideal sind zwischen 1200 und 1600 Kilokalorien, um eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen zu gewährleisten. Übergangsweise ist eine Substitution von Vitaminen und Mineralstoffen sinnvoll, so Männel. Sie rät zu einer Gewichtsabnahme von bis zu einem Kilogramm pro Woche. Die Gruppe der eiweißreichen Diäten wie Atkins-, Hollywood- oder South Beach Diät versprechen schnelles Abnehmen durch viel Protein und wenig Kohlenhydrate. Studien zeigen, dass die Gewichtsabnahme am Anfang etwas schneller erfolgt als bei kohlenhydratbetonten Diäten, sich aber langfristig wenig Unterschied zeigt. Dafür können die proteinreichen und fettreichen Diäten aber den Stoffwechsel und den Säure-Basen-Haushalt belasten und zur Erhöhung der Harnsäureproduktion und des Cholesterinspiegels führen. Fasten ist zur Gewichtsreduktion ungeeignet.
Es gibt eine Vielzahl von Ernährungs- und Diätprogrammen, die ein langfristiges Abnehmprogramm mit Ernährungsumstellung anbieten: Ein besonders gut organisiertes Programm bietet Weight Watchers an. Ernährungsmedizinerin Dr. med. Jessica Männel hält die ärztlich begleiteten Diätkonzepte wie Formmed, Bodymed oder Precon, die auch für stark übergewichtige Personen mit Erkrankungen, die einer medizinischen Überwachung bedürfen, für besonders empfehlenswert. Neben dem Ersatz von proteinmodifiziertem Fasten wird eine Ernährungsberatung angeboten und regelmäßig die Körperzusammensetzung zur Erfolgskontrolle gemessen.
Grundsätzlich scheinen Schlankheitsmittel nur zu wirken, wenn gleichzeitig eine Reduktionskost und ein Bewegungsprogramm durchgeführt werden, fasst Sven-David Müller-Nothmann das Interview mit Frau Dr. med. Jessica Männel zusammen. Individuelle ernährungsmedizinische Beratung bietet das fachärztliche Beratungsportal unter http://www.qualimedic.de kostenlos an.