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Dr. med. Hannele Jantsch von der Klinik und Poliklinik für Neurologie erhält Graduierten-Stipendium der Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung

Graduierten-Stipendium der Novartis-Stiftung geht erstmals an Nachwuchswissenschaftlerin des Fachbereichs Medizin

Mainz – Das Graduierten-Stipendium der Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung in Höhe von 8.000,- Euro wird an Dr. med. Hannele Jantsch von der Klinik und Poliklinik für Neurologie für die wissenschaftliche Arbeit “Experimentelle Untersuchung des Schmerz­gedächt­nisses – eine funktionelle Magnetresonanz­tomographie Studien­reihe” vergeben. Das Stipendium ist eine Auszeichnung für jüngere Forscher an Medizinischen Fakultäten und Fachbereichen deutscher Universitäten, die am Anfang ihrer wissenschaftlichen Karriere stehen, aber bereits durch herausragende Leistungen auf sich aufmerksam gemacht haben. Der Fachbereich Medizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz erhält in diesem Jahr erstmals das von der Novartis-Stiftung initiierte Stipendium.

“Bislang ist noch wenig über die Mechanismen des Schmerzgedächtnisses bekannt”, erklärt der Dekan des Fachbereichs Medizin, Univ.-Prof. Dr. Dr. Reinhard Urban, “daher beschäftigen sich unsere Wissenschaftler in der Grundlagenforschung mit dieser Thematik. Das langfristige Ziel ist es, daraus Erkenntnisse zu gewinnen, die allen Schmerzpatienten, insbesondere aber den chronischen Schmerzpatienten, zugute kommen.” Hierbei kooperiert die Klinik und Poliklinik für Neurologie (AG Prof. Dr. Frank Birklein) mit dem Institut für Physiologie und Pathophysiologie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (AG Prof. Dr. Rolf-Detlef Treede).

Um das Schmerzgedächtnis untersuchen zu können, hat Dr. Jantsch für ihre wissenschaftliche Arbeit “Experimentelle Untersuchung des Schmerz­gedächt­nisses – eine funktionelle Magnetresonanz­tomographie Studien­reihe” mit Hilfe von Capsaicin (ein Extrakt aus der Chilischote) einen heftigen, kurz andauernden Schmerzreiz gesetzt. Die freiwilligen männlichen Probanden waren gesund und im Alter von 20-24 Jahren. Teilnahmevoraussetzung war, dass sie zuvor noch nie bei einem vergleichbaren Experiment mitgemacht hatten. In drei Sitzungen wurden ihnen nach einem nach Dosis, lnjektionsort und Abfragezeitpunkt der Schmerzhaftigkeit balancierten Modell drei verschiedene Capsaicindosen in die Haut gespritzt. Für jede applizierte Dosis wurde nur einmal die Schmerzhaftigkeit (Schmerzrating) bezüglich der Schmerzintensität als auch bezüglich der Intensitätsabnahme im zeitlichen Verlauf auf einer visuellen Analogskala von 0 (kein Schmerz) bis 100 (maximal möglicher Schmerz) erfragt – entweder während der Injektion oder eine Stunde danach oder am nächsten Tag. Die bereits vorliegenden Ergebnisse sprechen für ein sehr gutes Erinnerungsvermögen schmerzhafter Reize, sowohl in Bezug auf die Schmerzintensität als auch bezüglich der Schmerzdauer. Welche Spuren schmerzhafte Reize im Gehirn hinterlassen, soll in zwei fMRl (funktionelle Kernspintomographie)-Experimenten geklärt werden. In dem ersten fMRI-­Experiment geht es darum, das Zahnschmerzgedächtnis zu erforschen. Hierbei wird untersucht, ob ein Unterschied im Schmerzgedächtnis zwischen erlebtem und nie erlebtem, nur vorgestelltem Zahnschmerz besteht. Außerdem soll die Frage beantwortet werden, ob die durch Zahnschmerz aktivierten Gehirnareale und die durch Erinnerung an Zahnschmerz aktivierten Gehirnareale sich unterscheiden. In einem zweiten fMRI-Experiment soll eine Antwort darauf gefunden werden, inwieweit die Erinnerung an den Schmerz eines erlebten Angina pectoris- oder Herzinfarkt-Ereignisses die Schmerzverarbeitung im Gehirn beeinflusst.

Durch diese Untersuchungen zum Schmerzgedächtnis sollen die Mechanismen des Schmerzgedächtnisses aufgedeckt und verstanden werden, um das daraus gewonnene Wissen in der Schmerztherapie anwenden zu können. Bei der Bildung von Gedächtnisinhalten sind mehrere Transmittersysteme beteiligt. Eine therapeutische Anwendung könnte darin liegen, diese Transmitter pharmakologisch zu hemmen beziehungsweise durch spezielle Techniken in der kognitiven Therapie die Erstellung eines Gedächtnisses für Schmerzen und somit eine Schmerzchronifizierung zu verhindern. Weitere Erkenntnisse zur Therapie chronischer Schmerzen sollen im Verlauf dieser Studien erarbeitet werden.

Weitere Informationen: Ulf Arnold-Fabian Stellvertretender Geschäftsführer des Fachbereichs Medizin Tel. 06131/39-33481 Fax 06131/39-34181 E-Mail: http://dekanat.medizin.uni-mainz.de