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Dr. Klaus Theo Schröder: Den Impfschutz wichtig nehmen

Bundesministerium für Gesundheit

Berlin – Der Weltgesundheitstag in diesem Jahr (am 7. April) steht in Deutschland unter dem Motto “Gesund bleiben – sich vor Infektionskrankheiten schützen”. Dazu erklärt der Staatssekretär im Bundesministerium für Gesundheit, Dr. Klaus Theo Schröder: “Der wirksamste Schutz vor Infektionen ist vor allem eine gute Prävention. Dem Impfschutz kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. Deshalb appelliere ich an die Eltern, den Impfschutz ihrer Kinder wichtig zu nehmen und an die notwendigen Auffrischungsimpfungen zu denken.

In Deutschland ist bereits ein sehr hohes Niveau des Impfschutzes erreicht worden – die Schuleingangsuntersuchungen zeigen kontinuierlich steigende Impfraten. Trotzdem sind die Impfraten noch nicht ausreichend, um beispielsweise das Ziel der WHO zu erreichen, die Masern bis 2010 auszurotten. So kommt es in Deutschland immer wieder vor, dass regional größere Gruppen nicht geimpft sind. Dadurch können Lücken im Impfschutz der Bevölkerung entstehen.

Welch große Gefahren das beinhaltet, zeigt nicht zuletzt der große Masernausbruch in Nordrhein-Westfalen im letzten Jahr. Mir fehlt jedes Verständnis für Eltern, die ihren Kindern diesen Schutz durch Impfen verweigern und sie so einer vermeidbaren Krankheit aussetzen. Einmal erfolgter Impfschutz muss regelmäßig geprüft werden: vor allem bei Kindern aber auch im späteren Alter, wenn die notwendigen Auffrischimpfungen wahrgenommen werden müssen. Der Weltgesundheitstag soll Anlass sein, das eigene Verhalten und den eigenen Impfstatus zu überprüfen.

Neben Impfungen schützt auch ein verantwortliches gesundheitsbewusstes Verhalten vor der Ansteckung mit Infektionserregern, insbesondere mit sexuell übertragbaren Erregern. Aufgrund der Behandlungsmöglichkeiten werden viele Infektionskrankheiten in Deutschland nicht mehr als großes Problem wahrgenommen. Aber es darf uns nicht gleichgültig sein, dass Infektionskrankheiten die Gesundheit und das Leben vieler Menschen weltweit, besonders in Afrika und in Asien, bedrohen.

Wir haben die Mittel für die Aids-Bekämpfung national und international aufgestockt: um drei Millionen in Deutschland und von 300 Millionen Euro in 2006 auf 400 Millionen in 2007 zur weltweiten Bekämpfung der drei großen “Killer” HIV/Aids, Malaria und Tuberkulose.

Gerade ist die Bremer Erklärung “Über Verantwortung und Partnerschaft – Gemeinsam gegen HIV/Aids” verabschiedet worden, als Willensbekundung von 40 Staaten und rund 100 Nichtregierungs-Organisationen, die Verantwortung für eine umfassende HIV/Aids-Bekämpfung zu übernehmen. Das Bundesministerium für Gesundheit organisiert zusammen mit der WHO EURO im Oktober 2007 in Berlin ein Ministerforum zum Thema Tuberkulose in Osteuropa und Zentralasien. Hier wird auf die Verpflichtung zur gemeinsamen Bekämpfung des Erregers hingewiesen werden und auf die Notwendigkeit eines Engagements der reichen Industrienationen.

In der letzten Woche hat das Bundeskabinett unseren Gesetzentwurf zur Ratifikation und Umsetzung der Internationalen Gesundheitsvorschriften beschlossen. Ziel ist es, die Bevölkerung weltweit besser vor der grenzüberschreitenden Ausbreitung von Infektionen und anderen Gesundheitsgefahren zu schützen. Globalisierung und Mobilität der Menschen in Beruf und Freizeit bedeuten auch weltweit neue Gesundheitsrisiken. Altbekannte Krankheitserreger sind immer noch nicht besiegt – wie z. B. Tuberkulose und Malaria. HIV und Aids bleiben eine tödliche Gefahr, so lange diese Infektionskrankheit nicht heilbar ist – und das ist sie eben leider immer noch nicht. Neue Herausforderungen durch bisher unbekannte Erreger oder bereits bekannte Erreger mit neuen Eigenschaften kommen hinzu. Ich nenne nur das SARS-Virus oder extrem multiresistente Tuberkulose-Erreger.

Bereits im Jahr 2000 haben wir ein modernes Infektionsschutzgesetz geschaffen. Wir haben Vorkehrungen für eine mögliche Influenzapandemie getroffen, die Mittel für die Bekämpfung von HIV/Aids national und weltweit erhöht und die Zusammenarbeit mit der Europäischen Union und im Rahmen der WHO intensiviert.

Alle Länder weltweit müssen sich der Gefahren bewusst bleiben und national aber auch grenzüberschreitend und international Abwehrstrategien entwickeln. Deshalb ist es wichtig, dass der diesjährige Weltgesundheitstag diese Thematik in den Blickpunkt der Öffentlichkeit stellt.”

“Impfschutz und Prävention von Infektionskrankheiten sind neben der Prävention von chronischen Erkrankungen wichtige Aufgabenfelder der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung”, erklärt deren Direktorin Dr. Elisabeth Pott. “Auch in Zukunft werden wir alle Möglichkeiten ausschöpfen, um bundesweit vor allem Eltern, Jugendliche, ältere und chronisch kranke Menschen zur Impfung zu motivieren. Der Kampf gegen HIV/Aids und andere sexuell übertragbare Krankheiten bleibt die Herausforderung für die nächsten Jahre, der sich die BZgA mit ihrer Präventionskampagne “Gib Aids keine Chance” national und international stellen wird.”

Weitere Informationen im Internet: http://www.rki.de und http://www.bzga.de