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Doppel-Gold für Brussig-Schwestern

Pressemitteilung

London – “Das war der perfekte Tag”, jubelte die deutsche Judo-Bundestrainerin Carmen Bruckmann. Was für ein Traumstart: Die Zwillinge Carmen und Ramona Brussig (PSV Schwerin) haben am ersten Wettkampftag die ersten Goldmedaillen für das deutsche Team bei den Paralympics gewonnen. In der stimmungsvollen Excel-Arena legte die 15 Minuten ältere Carmen Brussig eindrucksvoll vor. Die 35-Jährige besiegte im Finale der Klasse bis 48 kg der Sehbehinderten Kai-Lin Lee aus Taiwan. 2008 in Peking wurde Brussig noch Dritte, nun stand sie ganz oben auf dem Treppchen. „Ich bin total glücklich und erleichtert. Während des Kampfes habe ich gemerkt, dass es Gold werden könnte“, freute sich Brussig. Bronze holten Victoria Potapova (Russland) und Yuliya Halinska (Ukraine).

Anschließend war Daumen drücken angesagt. Schwester Ramona Brussig hatte es ebenfalls bis in Finale der Klasse bis 52 kg geschafft und traf dort auf die Chinesin Lijing Wang. Bereits nach 19 Sekunden durften die Zwillings-Schwestern wieder jubeln. Mit einem „ippon“, der höchsten Wertung im Judo, verteidigte Ramona Brussig ihren Titel von 2008 in Peking – und fiel ihrer älteren Schwester glücklich in die Arme. „Es hätte nicht besser laufen können. Ich habe mich von Kampf zu Kampf gesteigert und im Finale meine Chance genutzt“, berichtete die 35-Jährige. Carmen Bruckmann ergänzte: „Ramona hat den Angriff eiskalt gekontert.“ Damit siegte Ramona Bruckmann vor Lijing Wang sowie den Bronze-Gewinnerinnen Nataliya Nikolaychyk (Ukraine) und Michele Ferreira (Brasilien). Morgen und am Samstag starten mit Matthias Krieger, Sebastian Junk und Oliver Uppmann die deutschen Männer in den Wettkampf. Bruckmann schmunzelnd: „Die Mädels haben eine hohe Messlatte gelegt.“

Schwimmerin Kirsten Bruhn holt Silber

Weltrekordlerin Kirsten Bruhn (Neumünster) erkämpfte über 100m Rücken in der Startklasse S7 in 1:25,22 min Silber. Gold gewann in einem dramatischen Finale die Australierin Jacqueline Freeney in neuem paralympischen Rekord von 1:22,84 min. Auf den Bronzerang schwamm die Amerikanerin Jordan. Kirsten Bruhn: “Ich bin mit Silber zufrieden, aber mit dem Rennen nicht. Das war ein einziger Krampf. Ich sollte lang bleiben, aber die letzten 20 Meter war ich zu kurz. Das Rennen hätte keinen Meter länger sein dürfen.”

Graf gewinnt Bronze, Schindler Vierte


Im 1000 Meter Zeitfahren der Herren für die Klassen C1-C3 gingen heute drei deutsche Fahrer an den Start: Steffen Warias, Michael Teuber und Tobias Graf. Die Überraschung des Tages gelang Tobias Graf (Lossburg), der in seinem Rennen von Anfang an Druck machte und diesen über die gesamte Strecke
aufrechterhalten konnte. Mit 1:09.979 Minuten war kurzzeitig die Silbermedaille greifbar, doch einer der letzten Teilnehmer, Mark Lee Colbourne aus Großbritannien (1:08.471) war noch schneller. Die verdiente
Bronzemedaille bekam der junge Sportler von Bundespräsident Joachim Gauck überreicht. Die Goldmedaille errang Li Zhang Yu, 1:05.021 aus China.

Der Tag im Velodrom war spannungsgeladen. Zunächst qualifizierte sich Denise Schindler (Richmond, Kanada) in der Einerverfolgung für den dritten Platz. In dem sehr temporeichen Finale musste sie sich jedoch der Konkurrentin aus Amerika geschlagen geben. Michael Teuber sieht seinen Schwerpunkt in
den Ausdauerrennen auf der Straße, und betrachtet den heutigen Wettbewerb eher als “super Einstimmung auf die Zeit in London und die Wettkämpfe überhaupt”.