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DKMS-Spenderin lernt ihre genetischen Zwilling kennen
von links Teresa hält Sandra fest im Arm

DKMS-Spenderin lernt ihre genetischen Zwilling kennen

Blutsschwestern fallen sich in die Arme

Berlin/Köln – Am 03. Dezember 2010 ist es endlich soweit. Die 33-jährige Berlinerin Sandra Gropengießer trifft zum ersten Mal persönlich auf die Frau, der sie im Dezember 2006 mit einer Stammzellspende das Leben gerettet hat – Teresa Boos, 44 Jahre aus Kansas.

Aufgeregt steht Sandra mit ihrem Freund Stefan in der Ankunftshalle am Flughafen Berlin-Tegel. Die beiden schauen erwartungsvoll durch die Glasscheibe zum Gate. Am noch leeren Gepäckband treffen langsam aber sicher die ersten Passagiere aus Frankfurt ein, darunter auch Teresa mit ihrem Mann Loren, die bereits seit über zwölf Stunden unterwegs sind. „Da sind sie“, flüstert Sandra ihrem Freund Stefan zu und winkt Teresa. Sie und Teresa haben zuvor regelmäßig geskypt und bereits Fotos ausgetauscht, so dass sie sich sofort erkennen. Endlich läuft das Gepäckband an und schließlich greifen auch Teresa und ihr Mann zu ihren Koffern. Jetzt sind es nur noch wenige Sekunden. Sandra läuft zum Ausgang des Gates, direkt auf Teresa zu und schließt sie in ihre Arme. „Ich bin so glücklich, dich nun persönlich zu treffen“, sagt Teresa und fängt vor Freude an zu weinen. Auch Sandra ist sichtlich gerührt und vergießt ein paar Tränen. Die Frauen umarmen sich immer und immer wieder und können diesen Glücksmoment kaum fassen. Rückblick: Die 44-jährige Teresa stammt aus Hays in Kansas. Dass die Sozialarbeiterin wieder eine so lange Reise auf sich nehmen kann, hätte sie vor vier Jahren nicht gedacht, denn Teresa hatte Leukämie. Nur eine Stammzellspende verspricht der damals 39-Jährigen Hoffnung auf Heilung. Die Gewebemerkmale von Teresas fünf Geschwister stimmen leider nicht mit ihren überein, somit ist sie auf eine Fremdspende angewiesen. Ein halbes Jahr nachdem sie die niederschmetternde Diagnose erhält, findet sich glücklicherweise ein Spender bei der DKMS in Deutschland, Sandra. Die Berliner Rechtsanwaltsgehilfin lässt sich im Januar 2006 bei einer Aktion in Berlin für den leukämiekranken Tobi aufnehmen. Ein dreiviertel Jahr später wird Sandra als potenzielle Spenderin von der DKMS angefragt. Es folgen weitere Blutuntersuchungen und ein eingehender Gesundheitscheckup und am 04. Dezember 2006 spendet Sandra in Dresden Blutstammzellen für die ihr noch unbekannte Teresa. Über die DKMS erfährt Sandra später, dass sie für eine Amerikanerin gespendet hat. Ebenfalls über die DKMS schreibt Teresa Sandra anonym einen ersten Brief, dem sie symbolisch eine Armbanduhr beifügt und ihr für ihre Spende und die Zeit dankt. Als die zwei Jahre der Anonymität vorbei sind, willigen beide dem Datenaustausch ein und seither skypen und telefonieren sie regelmäßig.

Dezember 2010: Endlich ist der große Moment da. Teresa hat sich gewünscht auch den kleinen Tobi kennenzulernen, für den sich Sandra damals aufnehmen ließ. Dieser Wunsch wird ihr bei der Ankunft in Berlin erfüllt. Denn Tobi, der auch einen Spender gefunden hat und heute geheilt ist, steht mit Schwester Jasmin und seinen Eltern mit am Gate, um sie zu begrüßen. „Wenn Du Dich nicht für Tobi hättest aufnehmen lassen, wäre ich vielleicht heute nicht mehr am Leben“, sagt Teresa zu Sandra und schließt auch den Achtjährigen und seine Eltern fest in ihre Arme. Neben ihrem Ehemann hat Teresa auch ihren Neffen mitgebracht, der alles mit der Kamera für die Familie zu Hause dokumentiert. Eine Woche bleiben sie nun bei Sandra und Stefan in Berlin und haben Zeit herauszufinden, ob neben dem seit der Spende gleichen Immunsystem noch weitere Parallelen vorhanden sind. Die Gegeneinladung steht auch schon. Sandra und Stefan fliegen im Sommer 2011 zu Teresa, um auch ihre Familie kennenzulernen.

Hintergrund: Alle 45 Minuten erhält in Deutschland ein Mensch die niederschmetternde Diagnose Leukämie. Für viele ist die Transplantation gesunder Stammzellen die einzige Chance auf Leben. Immer noch sucht jeder fünfte Patient vergeblich nach einem passenden Stammzellspender. Die Wahrscheinlichkeit einen passenden Spender zu finden, beträgt zwischen 1: 20 000 und 1: mehreren Millionen. Die DKMS ist mit fast 2,3 Mio. registrierten Spendern die weltweit größte Stammzellspenderdatei. Über 23.000 Spender haben bereits eine Chance auf Leben gegeben. Weitere Infos unter: http://www.dkms.de