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DKMS bedankt sich für mehr als 76.000 Registrierte und 840 Lebenschancen
DKMS-Hauptgeschäftsführerin Dr. Elke Neujahr mit Anna Fennen

DKMS bedankt sich für mehr als 76.000 Registrierte und 840 Lebenschancen

TAG DES EHRENAMTS: ANNA FENNEN

Tübingen – Seit 23 Jahren kann die DKMS auf die ehrenamtliche Unterstützung von Leukin e. V. im Kampf gegen Blutkrebs bauen. Der Verein ist insbesondere im ostfriesischen Landkreis Leer aktiv, klärt über das lebenswichtige Thema auf und motiviert Menschen zur Registrierung – und spendet darüber hinaus Geld an die gemeinnützige DKMS. Im DKMS-Talk spricht die Vereinsvorsitzende Anna Fennen darüber, was dieses Ehrenamt für sie bedeutet, warum Leukin e. V. in der Region so erfolgreich ist und welche Ziele sich die Helfer gesteckt haben.

Die Geschichte von Leukin e. V. beginnt im November 1996, als im Bekanntenkreis von Anna Fennen ein Mädchen an Leukämie erkrankt. Fennen und ihre Freundinnen sitzen bei einer Geburtstagsfeier zusammen, als sie von der Diagnose erfahren. Zum Feiern ist ihnen nicht mehr zumute – dafür wird der Wunsch zu helfen, größer und größer. Noch am selben Abend fassen sie den Entschluss, einen Verein zu gründen, ein Spendenkonto einzurichten, Menschen in ihrem Umfeld auf das Thema Stammzellspende aufmerksam zu machen und Geld für mögliche Registrierungen zu sammeln. Zögern oder gar stillhalten? Keine Option! Und so gibt es in der Folgezeit kaum einen Bewohner aus der Region, der nicht auf die Aktivitäten von Leukin aufmerksam wird. Damit leisten sie Ende der Neunziger im ostfriesischen Rhauderfehn Pionierarbeit. Egal, wo was los ist, Fennen und ihre Helfer sind da, um Menschen für die gute Sache zu gewinnen. Bei der Recherche stößt Leukin e. V. auf die DKMS. Schnell entsteht eine enge Verbindung, die bis heute anhält – und für die alle Beteiligten sehr dankbar sind.

In über zwei Jahrzehnten hat sich Leukin mit viel Herzblut in Ostfriesland einen hohen Bekanntheitsgrad und großen Unterstützerkreis erarbeitet. 2006 bekommt Fennen stellvertretend für alle Vereinsmitglieder den DKMS Ehrenamtspreis verliehen, 2011 folgt das Bundesverdienstkreuz. Bis heute hat Leukin e. V. 234 Aktionen auf die Beine gestellt und dabei mehr als 76.000 Spender aufgenommen, 840 davon spendeten Stammzellen und schenkten dadurch eine Lebenschance. Doch nicht nur das: Für jeden Spender wurden die Registrierungskosten übernommen – bislang kamen unglaubliche 2,4 Millionen Euro für die DKMS zusammen.

Frau Fennen, ganz herzlichen Dank für Ihren Einsatz für uns! Wenn Sie in zwei, drei Sätzen zusammenfassen müssten, wie Leukin in den vergangenen 23 Jahren so erfolgreich Menschen für den Kampf gegen Blutkrebs gewonnen hat, wie würden sie das beschreiben?

Unser Erfolgsgeheimnis ist letztendlich, den persönlichen Kontakt zu den Menschen in der Region zu halten und den Verein immer wieder darzustellen, immer wieder zu präsentieren, so dass man uns nicht vergisst. Wir bewegen etwas und helfen, Menschenleben zu retten. Und das stellen wir in den Fokus und schaffen Kontinuität.

Die Region Ostfriesland weist die höchste Spenderdichte in Deutschland auf. Welche Gründe, außer Ihrem Engagement, führen Sie noch auf diesen Erfolg zurück?

Ich glaube, die Ostfriesen erkennen immer wieder, wenn wirklich Menschen da sind, die etwas bewegen wollen, dass sie das sehr genau sehen und sehr genau beobachten. Und das höre ich immer wieder – „ihr steht da, ihr seid bei jeder Veranstaltung und wenn ihr euch nur präsentiert“ – und ich glaube, das sehen, gerade die Region sieht das. Und deswegen glaube ich auch, dass der Ostfriese solche Dinge vielleicht ein bisschen ernsthafter dann beobachtet.

Es ist beeindruckend: Mehr als 76.000 Registrierungen, aus denen 840 tatsächliche Spender hervorgegangen sind und sagenhafte 2,4 Mio. Euro, die an Spendengeldern für die DKMS gesammelt wurden. Was ist Ihre Erfolgsformel?

Wir machen den Menschen bewusst, dass nicht nur die Registrierung wichtig ist, sondern dass diese auch finanziert werden muss. Deswegen müssen wir im Vorfeld Gelder sammeln und nicht erst, wenn eine Aktion bereits läuft. Unser Prinzip ist letztendlich, so viel Geld auf dem Konto zu haben, dass die nächsten Neuaufnahmen, und die dürfen auch ruhig ein paar Tausend Menschen beinhalten, finanziert werden können.

Wie sieht ein typischer Tag bei Leukin aus?

Ich führe viele Telefonate organisiere Dinge. Das ist bei mir ein immerwährender Prozess, das fängt morgens an und das hört abends auf. Und es kann auch immer sein, dass bei mir abends eine Gruppe zusammensitzt und uns über einen Fall informiert, den sie eventuell in der Familie oder in der Nachbarschaft haben. In so einer Situation rufen die Menschen auch mal um 23 Uhr an, weil sie wissen, dass sie bei mir an der richtigen Stelle sind. Wichtig ist auch, der Kontakt zu den betreffenden Familien, zu den Menschen, die was organisiert haben, zu halten und sie mit Information zu versorgen – zum Beispiel, wie viele Spender aus den Aktionen hervorgegangen sind.

Junge Spender rücken immer mehr in den Fokus, weil diese öfter für eine Entnahme angefragt werden. Wie sprechen Sie diese so wichtige Zielgruppe an?

Wir haben seit Jahren immer wieder Kontakt zu weiterführenden und berufsbildenden Schulen. Das heißt auch, dass ich Flyer bei den Schulen dalasse und darum bitte, sie auszulegen. Dann haben die den Verein schon mal im Kopf. Danach versuchen wir, die Schulleitung mit ins Boot zu nehmen, um eine weitere Registrierungsaktion zu organisieren. Wichtig ist auch, Schüler zu treffen und herauszufinden, wer Interesse daran hat, so eine Aktion mit zu organisieren. Wir vermitteln ihnen: Ihr könnt etwas ganz Tolles bewirken. Dann bekommen die Schüler das Gefühl, sie können wirklich etwas bewegen. Und wenn ich diese Gruppe habe, frage ich gleich schon nach dem nächsten Jahrgang und ob sie mir da ein paar Schüler vorstellen können. Dann habe ich schon wieder die Tür aufgemacht. Meine Erfahrung mit den jungen Menschen ist, dass sie alles möglich machen für das Projekt, sobald sie ernst genommen werden.

Wie sieht die Zukunft von Leukin aus?

Natürlich habe ich schon ernsthaft darüber gedacht, wann ich meine Position als erste Vorsitzende aufgeben möchte. Das heißt, dass wir über die Nachfolge nachdenken und schauen, wie wir das am besten machen können. Aktuell verbindet man vor allem mein Gesicht mit Leukin. Ich bin schon jetzt sehr darauf bedacht, dass nicht nur ich, Anna Fennen, zu Terminen gehe, zu denen etwa die Presse kommt, sondern eben auch mal andere. Damit das Gesicht so ein bisschen verschwimmt und damit andere auch in den Fokus geraten.


Jüngere Leute ziehen junge Leute, ältere Leute ziehen Ältere – wichtig sind daher auch junge Menschen, die bei uns mit im Vorstand etwas bewirken. Darauf kann ich aufbauen. Wenn ich bedenke, dass in der Politik mit Doppelspitze gearbeitet wird, dann sage ich: Warum sollte Leukin nicht auch mit einer Doppelspitze arbeiten können?

Am 5. Dezember ist der Tag des Ehrenamts. Was bedeutet Ehrenamt für Sie und ihre vielen freiwilligen Helfer?

Für mich bedeutet das Thema Ehrenamt etwas wirklich Großes, von dem ich sage, da kann ich mich ausleben, da kann ich etwas bewirken. Da kann ich für unsere Welt etwas machen. Nicht nur für eine Gegend oder ein Dorf oder Deutschland – nein, ich kann hiermit sogar weltweit etwas bewegen. Und ich kann etwas hinterlassen. Das sage ich auch immer wieder unseren Mitgliedern und unserem Vorstand – wir sind so wichtig für unsere Welt, das glaubt ihr gar nicht. Unser Spruch bei Leukin lautet: Helfen ist das Schönste, was es gibt. Und die Liebe und Hilfe allein versteht das Geheimnis, andere zu beschenken und selbst dabei reich zu werden. Das steht auch auf unseren Urkunden. Dieser Satz bedeutet: Reichtum hat nichts mit Geld zu tun – man ist reich im Herzen.

Liebe Frau Fennen, ganz herzlichen Dank für das Gespräch!

Anna Fennen