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Disko-Vergnügen ohne Gehörschäden – Reduzierung der Musikschallpegel in Clubs/Diskotheken und Aufklärung der Kinder und Jugendlichen über gesundheitliche Risiken des Freizeitlärms

Das Landesamt für Gesundheit und Soziales teilt mit:

Berlin – Der akustische Alltag macht insbesondere Kinder und Jugendliche zum Dauerkonsumenten von Geräuschen. Die Technik ermöglicht es, dass Musik in Clubs- und Diskotheken und bei Musik – Großveranstaltungen oder über Kopfhörer am Ohr so hohe Pegel erreicht, dass das Gehör gefährdet ist.

In Clubs und Diskotheken werden durch laute Musik Schallpegel gemessen, wie sie an extrem lauten Arbeitsplätzen auftreten können. Der Maximalpegel erreicht in der Nähe der Lautsprecher nicht selten 120 dB(A), welcher bei einer Dauer von 10 Sekunden zu unheilbaren Innenohrschäden führen kann.

Messungen in 29 Berliner Diskotheken ergaben Mittelungspegel zwischen 92 und 110 dB(A).

Weder die Mehrzahl der Besucher noch die Betreiber von Clubs und Diskotheken oder Konzertveranstaltungen sind sich oftmals bewusst, welcher Gesundheitsgefährdung die Besucher infolge zu hoher Schallpegel ausgesetzt sind. Dieser Trend muss gestoppt und die Jugendlichen vor gesundheitlichen Langzeitschäden (lebenslange Hörminderung) geschützt werden.

Befragungen von Schüler/innen im Alter zwischen 10-19 Jahren in Berlin zur Akzeptanz von Musikschallpegelbegrenzungen ergaben, dass nur ca. 9 % der Jugendlichen über mögliche Gefahren durch zu laute Musik informiert waren. Nach Wissensvermittlung zum Thema “Hörschäden durch Musiklärm” gaben 42% der Jugendlichen an, dass sie seit dem kritischer mit der Lautstärke umgehen.

Auch ein von der TU Dresden im Jahre 2000 bearbeitetes Projekt kam in diesem Zusammenhang zu dem Ergebnis, dass Kenntnis und Wissen über Gehör schädigende Wirkungen von Lärm Jugendliche und Kinder dazu bringt, verhältnismäßig niedrige Schallpegel bei Diskoveranstaltungen zu akzeptieren.

Angesichts dieser Sachlage hat die Gesundheitsministerkonferenz am 30.6./1.7.2005 in Erlangen folgenden Beschluss verabschiedet:

“Aus gesundheitlicher Sicht ist anzustreben, die Lärmbelastung bei Veranstaltungen allgemein und bei Musikveranstaltungen einschließlich Diskotheken auf unter 100 dB(A) im lautesten Bereich zu senken”.

Bevor rechtliche Regelungen wie in anderen europäischen Ländern auf den Weg gebracht werden, sollte zunächst abgewartet werden, ob die Eigeninitiative der Musikveranstalter Früchte trägt

Ein erster aber wichtiger Schritt in diese Richtung war das Fortbildungsseminar für Diskjockeys in der Berliner Diskothek “Matrix” am 8. Mai 2006, an dem über 100 DJs, teilgenommen und nach bestandener Prüfung einen Sachkundenachweis, den sogenannten “DJ-Führerschein” erworben haben. Diese Veranstaltung wurde organisiert vom Bundesverband deutscher Discotheken und Tanzbetriebe e. V. (BDT) im Deutschen Hotel- und Gaststättenverband e. V (DEHOGA Bundesverband) mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Gesundheit und der Techniker-Krankenkasse.

Von den Club- und Diskothekenbetreibern wird nunmehr erwartet, dass sie folgende Kriterien erfüllen: Es sollten nur DJs mit “DJ-Führerschein” beschäftigt werden Die Lautstärke muss auf unter 100 dB(A) reduziert werden, Zur Kontrolle muss ein Pegelmessgerät mit Anzeige installiert sein, dass den lautesten Punkt der Tanzfläche überwacht.

Der Bundesverband deutscher Discotheken und Tanzbetriebe e.V. im DEHOGA und die Club Commission Berlin unterstützen diese Initiative, da sie freiwillige Maßnahmen, die zur Bewusstseinsänderung der Beteiligten führen, einer gesetzlichen Regelung vorziehen.

Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) wird in diesem Zusammenhang in nächster Zeit abfragen, inwieweit die Betreiber von Diskotheken und Clubs die vereinbarten Maßnahmen umgesetzt haben. Ebenfalls sind entsprechende Kontrollen in den Clubs- und Diskotheken geplant.

Parallel hierzu wird eine breite Aufklärung der Kinder und Jugendlichen aber auch der Eltern, Lehrer und Erzieher über potentielle Gefahrenquellen in der Freizeit und Wissensvermittlung über später auftretende mögliche gesundheitliche Lärmschäden geführt.

Informieren Sie sich auch unter: http://www.lageso.berlin.de Rückfragen: Silvia Kostner Tel.: 9012-7705