Mainz – Das Thema Spielsucht stand im Mittelpunkt der diesjährigen Drogenkonferenz des Gesundheitsministeriums, die der Abteilungsleiter im Ministerium, Bernhard Scholten, in Vertretung von Ministerin Malu Dreyer heute in Mainz eröffnete. Verhaltenssüchte, wie Glücksspiel- und Online-Sucht, nehmen nach Angaben des Ministeriums zu. In Rheinland-Pfalz gelten bis zu 8.500 Menschen als glückspielsüchtig. Die Spielsucht verursacht nicht nur psychische Probleme, sondern bringt die betroffenen Menschen meist auch in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Sehr häufig sind auch Angehörige die Leidtragenden.
Rheinland-Pfalz baut vor diesem Hintergrund das Beratungsangebot für glücksspielsüchtige Menschen mit Mitteln in Höhe von bis zu einer Million Euro pro Jahr weiter aus. So wurde beim Büro für Suchtprävention der Landeszentrale für Gesundheitsförderung in Rheinland-Pfalz eine Fachstelle Prävention der Glücksspielsucht eingerichtet. Aufgaben sind die modellhafte Erprobung von Präventionskonzepten, die Durchführung von Fachtagungen, die Entwicklung von Präventionsmaterialien und die fachliche Beratung des Landes im Rahmen der Glücksspielaufsicht.
Um spielsüchtigen Menschen und ihren Angehörigen Hilfen anzubieten, werden 15 Fachstellen mit dem Schwerpunkt Glücksspielsucht und andere Verhaltenssüchte an bestehenden Suchtberatungsstellen eingerichtet. Aufgaben der zusätzlichen Fachkräfte sind neben der Beratung und Betreuung von pathologischen Spielerinnen und Spielern und ihren Angehörigen die Frühintervention, die Therapievermittlung und die Förderung von Selbsthilfeinitiativen. Ein besonderer Schwerpunkt ist die Beratung und Unterstützung überschuldeter Spielsüchtiger, dabei geht es vor allem um die Einleitung von Schuldnerschutzmaßnahmen, Gläubigerverhandlungen und die Entwicklung von Sanierungskonzepten.