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Die tägliche Ration Spritzmittelgift

ÖKO-TEST Glyphosat in Getreideprodukten

Frankfurt – Rückstände von Glyphosat, auch bekannt unter dem Namen Roundup, sind häufiger in Getreideprodukten nachweisbar als bislang bekannt. Das zeigt eine Untersuchung des Verbrauchermagazins ÖKO-TEST. Von 20 Proben Weizenmehl, Haferflocken und Brötchen, die im Labor untersucht wurden, waren fast drei Viertel belastet. Glyphosat ist ein Unkrautvernichtungsmittel und weltweit das meist verkaufte Pflanzengift.

Lange Zeit galt das Spritzmittel als unbedenklich. Nun mehren sich jedoch Hinweise, dass es nicht so harmlos ist. Eine französische Studie wies nach, dass bereits geringe Mengen von Roundup ausreichen, um menschliche Zellkulturen zu schädigen. In einer argentinischen Untersuchung führte Glyphosat zu Missbildungen bei Tierembryonen. Umso schockierender ist, dass das Mittel noch kurz vor der Ernte zum Einsatz kommen darf. Schier unglaublich ist der Grund für die Giftdusche. Das Getreide stirbt ab und trocknet gleichmäßig. Auch Hülsenfrüchte, Kartoffeln und Ölsaaten dürfen auf diese Weise behandelt werden.

Da ist es kaum verwunderlich, dass ÖKO-TEST in 14 von 20 Proben Rückstände gefunden hat. Betroffen sind nicht nur Mehl und Haferflocken, sondern auch Brötchen. Das zeigt, dass das Herbizid bei Backtemperaturen stabil bleibt – was bislang als unwahrscheinlich galt. Da Getreideprodukte als Grundnahrungsmittel jeden Tag in größeren Mengen gegessen werden, nehmen Verbraucher täglich Glyphosat auf. Es erstaunt daher kaum, dass das Spritzgift auch im menschlichen Urin nachgewiesen werden konnte. Wer diese Pestizidbelastung vermeiden möchte, sollte nach Empfehlung von ÖKO-TEST pflanzliche Öko-Lebensmittel kaufen. Denn im Bio-Anbau sind Glyphosat und andere chemisch-synthetischen Spritzmittel nicht erlaubt.

Das ÖKO-TEST-Magazin September 2012 gibt es seit dem 31. August 2012 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 3,80 Euro.