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“Die Sparbüchse Pflege ist leer!”

DPR Presseinformation

Berlin – Das Bundeskabinett hat den Gesetzesentwurf zur Reform der Krankenhausfinanzierung beraten. Der Deutsche Pflegerat (DPR) e.V. weist auf der heutigen Großdemonstration am Berliner Brandenburger Tor nochmals daraufhin, dass die in Aussicht gestellten Soforthilfen nur unzureichend zur Stabilisierung der Situation in den Krankenhäusern beitragen werden.

Die Sparwut der Politik treibt viele der 2.100 Kliniken in den Ruin. Ein Drittel der Häuser wirtschaftet im roten Bereich. Den Preis zahlen die Patienten. Sie müssen eine sich ständig verschlechternde Versorgung hinnehmen – die Frage ist, wie lange tun sie das noch?

„Den Preis für die Sparpolitik zahlen aber auch wir Pflegekräfte“, unterstrich Präsidentin Marie-Luise Müller. Allein in den vergangenen 10 Jahren sind über 50.000 Stellen in der professionellen Pflege abgebaut worden. Jetzt droht die in Gang gesetzte Arbeitsplatz-Vernichtungs-maschine in den Kliniken weiter zu laufen. Schon sind neue Stellenkürzungen angedroht. Von 20.000 und mehr ist die Rede.

Bereits heute findet Pflege im Krankenhaus im Minutentakt statt und schon heute kommunizieren Pflegende und Ärzte oftmals nur noch per Zuruf miteinander. Zeit für geordnete Gespräche über und mit den Patienten bleibt kaum noch. Zuwendung und fachliche Sorgfalt dem Patienten gegenüber kommen zu kurz. Das ist eine gefährliche Entwicklung.

Es gibt einen direkten und von vielen Wissenschaftlern belegten Zusammenhang zwischen Personalbesetzung und Versorgungsqualität in den Krankenhäusern. „Die Rechnung ist einfach: Weniger qualifiziertes Pflegepersonal führt zu mehr Pflegefehlern, höheren Infektionsraten und einer steigenden Zahl von anderen Komplikationen“, unterstrich Müller und erläutert weiter „Schwer kranke und vor allem ältere, gebrechliche Patienten stürzen, weil keine Krankenschwester da ist, die ihnen beim Aufstehen aus dem Krankenbett behilflich ist. Wunden werden größer und schmerzhafter, weil es an Personal und Zeit fehlt, sie sachgerecht zu versorgen“.

„Wir Pflegekräfte im Krankenhaus wenden uns auch mit großem Nachdruck gegen ein Fallpauschalensystem, das die von uns erbrachten Leistungen am Patienten nicht ausreichend abbildet und deshalb auch nicht angemessen vergütet“, so Müller. Auch das ist eine Ursache für den Stellenabbau. Denn wenn Pflegeaufwand nicht abgebildet wird, kann auch kein Pflegebedarf geltend gemacht werden.

„Pflege ist es leid, ständig das Bauernopfer einer falschen Rationierungs- und Kürzungspolitik im deutschen Gesundheitswesen zu sein. Und wenn zusätzliches Geld bereit gestellt wird, dann muss dieses Geld auch tatsächlich bei der Pflege ankommen. Oft genug haben wir es leider anders erlebt: Zusätzliche Mittel wurden für alles Mögliche verwendet, nur nicht für die Neueinstellung von qualifizierten Pflegekräften“, so Müller abschließend.

Im Aktionsbündnis haben sich daher große Verbände und Trägerorganisationen der Krankenhausbranche und Gewerkschaften zusammengeschlossen. Ziel der vom Bündnis initierten heutigen Großdemonstration in Berlin ist eine grundlegende Verbesserung der Krankenhausfinanzierung zu erreichen. ______________

Der Deutsche Pflegerat e.V. (DPR) – Kurzporträt

Der Deutsche Pflegerat e.V. wurde 1998 gegründet, um die Positionen der Pflegeorganisationen einheitlich darzustellen und deren politische Arbeit zu koordinieren. Darüber hinaus fördert der Zusammenschluss aus 15 Verbänden, die berufliche Selbstverwaltung. Seit 2003 handelt der Deutsche Pflegerat e.V. als eingetragener, gemeinnütziger Verein. Als Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens und Partner der Selbstverwaltung im Gesundheitswesen vertritt der Deutsche Pflegerat heute die insgesamt 1,2 Millionen Beschäftigten der Pflege. Über die berufliche Interessensvertretung hinaus ist der Einsatz für eine nachhaltige, qualitätsorientierte Versorgung der Bevölkerung oberstes Anliegen des Deutschen Pflegerates. Präsidentin Marie-Luise Müller.

Mitgliedsverbände: Arbeitsgemeinschaft Deutscher Schwesternverbände und Pflegeorganisationen e.V. (ADS); AnbieterVerband qualitätsorientierter Gesundheitspflegeeinrichtungen e.V. (AVG); Bundesausschuss der Lehrerinnen und Lehrer für Pflegeberufe e.V. (BA); Bundesverband Geriatrie e.V. (BV); Verband Bundesarbeitsgemeinschaft Leitender Pflegepersonen e.V. (BALK); Bund Deutscher Hebammen e.V. (BDH); Berufsverband Kinderkrankenpflege Deutschland e.V. (BeKD); Bundesfachvereinigung Leitender Krankenpflegepersonen der Psychiatrie e.V. (BFLK); Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe e.V. (DBfK); Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste e.V. (DGF); Deutscher Pflegeverband e.V. (DPV); Verband der Schwesternschaften vom Deutschen Roten Kreuz e.V. (VdS); Verband für Anthroposophische Pflege e.V. (VfAP); Vereinigung der Hygienefachkräfte der Bundesrepublik Deutschland e.V. (VHD); Verband der Pflegedirektorinnen und Pflegedirektoren der Universitätsklinika e.V. Deutschland (VPU).