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Die Politik ist in der Pflicht: Modellstudiengänge in den Therapieberufen müssen zu regulären Studiengängen werden
V.l.n.r.: Dr. Roy Kühne (CDU), Bundestagsabgeordneter und Mitglied des Gesundheitsausschusses, Davina Krenz, Physiotherapeutin MA und Leiterin der Physiotherapie-Praxis medicos-Auf Schalke, Bettina Müller (SPD), Bundestagsabgeordnete und Mitglied des Gesundheitsausschusses, Marion Schmidt, Journalistin und Leiterin strategische Kommunikation der Hochschule Fresenius.

Die Politik ist in der Pflicht: Modellstudiengänge in den Therapieberufen müssen zu regulären Studiengängen werden

Pressemitteilung – Hochschule Fresenius gemeinnützige GmbH

Idstein – Gesundheitspolitiker der Großen Koalition sind sich einig: Therapeuten sollen auch akademisch ausgebildet werden. Dafür sprachen sich die Bundestagsabgeordneten Bettina Müller (SPD) und Dr. Roy Kühne (CDU) am Donnerstag bei einer Diskussionsrunde der Hochschule Fresenius beim Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit in Berlin aus. „Wir müssen den Berufen endlich den Stellenwert geben, den sie verdienen. Dafür werde ich persönlich kämpfen“, sagte MdB Müller.

Anlass für die Debatte beim Hauptstadtkongress ist das Auslaufen der Modell-klauseln in den Berufsgesetzen der Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden sowie der Hebammen. Diese wurden 2009 eingeführt, sie sind bis Ende 2017 befristet. Die Modellklauseln erlauben neben der fachschulischen auch eine akademische Ausbildung. Davon verspricht sich der Gesetzgeber eine Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung der Bevölkerung. Bis spätestens Mitte 2017 muss der Deutsche Bundestag darüber entscheiden, ob und wie die derzeit bundesweit rund 20 Modellstudiengänge in reguläre Studiengänge übergehen sollen. Ohne die Reform können letztmalig zum Wintersemester 2017 Studierende aufgenommen werden. Die Hochschulen, die diese Studiengänge eingeführt haben, darunter auch die Hochschule Fresenius, drängen auf Planungssicherheit für ihre Studierenden und Lehrenden.

Vor diesem Hintergrund diskutierten auf dem Hauptstadtkongress am Stand der apo-Bank die vier Gesundheitsexperten: Prof. Dr. Axel Ekkernkamp, Direktor des Unfallkrankenhauses Berlin, Davina Krenz, Physiotherapeutin MA, Leiterin der Physiotherapie-Praxis medicos-Auf Schalke sowie die beiden Bundestagsabgeordneten und Mitglieder des Gesundheitsausschusses, Dr. Roy Kühne (CDU) und Bettina Müller (SPD).

Dabei herrschte schnell Einigkeit in der Runde, dass die Modellklauseln nicht einfach verlängert, sondern abgeschafft werden sollen – zu Gunsten von regulären Studiengängen. Die Bundestagsabgeordneten warten auf eine Bewertung der Modellstudiengänge in einem Bericht des Bundesgesundheitsministeriums, der seit fast einem halben Jahr überfällig ist. Nach der Sommerpause sollen die Beratungen dann beginnen, eine Entscheidung soll noch vor der Bundestagswahl im Herbst 2017 fallen. Inwieweit bis dahin auch die Berufsgesetze reformiert werden, blieb offen; das ist Ländersache.

„Wir brauchen die Akademisierung, damit Augenhöhe entsteht“, sagte MdB Dr. Kühne. Augenhöhe vor allem mit Medizinern, die sich bislang vielfach einer Aufwertung der Therapieberufe widersetzen. Prof. Dr. Ekkernkamp forderte seine Kollegen auf, sich offener zu zeigen: „Letztlich geht es um die bestmögliche Versorgung der Patienten. Die Qualität ist entscheidend.“ In der Praxis, etwa wenn sie Bundesligaprofis vom FC Schalke 04 behandelt, erlebt die Physiotherapeutin Davina Krenz täglich, wie gut sich die fachschulisch und hochschulisch ausgebildeten Therapeuten ergänzen. „Es geht sehr gut zusammen.“

Weltweit sind akademisch ausgebildete Therapeuten im Einsatz, Deutschland soll nun an den internationalen Standard aufschließen. „Die Politik ist in der Pflicht“, sagte MdB Dr. Kühne, selbst Physiotherapeut. Die Hochschulen, die Modellstudiengänge anbieten, werden den Prozess eng verfolgen.


Über die Hochschule Fresenius
Die Hochschule Fresenius gehört mit mehr als 11.000 Studierenden und knapp 1.000 Fachschülern zu den größten und renommiertesten privaten Hochschulen in Deutschland. 1848 als „Chemisches Laboratorium Fresenius“ gegründet und seit 1971 als staatlich anerkannte Fachhochschule in privater Trägerschaft zugelassen, unterhält die Hochschule Fresenius heute Standorte in Idstein, Köln, Hamburg, München, Frankfurt am Main und Berlin sowie das Studienzentrum in Düsseldorf. Im April 2016 wurde die Hochschule Fresenius für ihr „breites und innovatives Angebot an Bachelor- und Master-Studiengängen“, „ihre Internationalität“ sowie ihren „überzeugend gestalteten Praxisbezug“ vom Wissenschaftsrat institutionell reakkreditiert. In den Fachbereichen Chemie & Biologie, Gesundheit & Soziales, Wirtschaft & Medien, Design sowie onlineplus können Ausbildungs-, Studien- und Weiterbildungsangebote wahrgenommen werden. Neben Bachelor- und Masterprogrammen in Vollzeit bieten die fünf Fachbereiche mit ihren acht Schools auch berufsbegleitende und ausbildungsbegleitende (duale) Studiengänge an.
www.hs-fresenius.de

V.l.n.r.: Prof. Dr. Axel Ekkernkamp, Direktor des Unfallkrankenhauses Berlin, Bettina Müller (SPD), Bundestagsabgeordnete und Mitglied des Gesundheitsausschusses, Dr. Roy Kühne (CDU), Bundestagsabgeordneter und Mitglied des Gesundheitsausschusses, Davina Krenz, Physiotherapeutin MA und Leiterin der Physiotherapie-Praxis medicos-Auf Schalke, Marion Schmidt, Journalistin und Leiterin strategische Kommunikation der Hochschule Fresenius.