München – Der Koalitionsvertag ist weitestgehend abgearbeitet, viele Gesetze bereits umgesetzt. Doch wie zufriedenstellend ist das Ergebnis?
Beim ersten Diskussionsabend 2016 der P.E.G. diskutierten die Teilnehmer gemeinsam mit Dr. Georg Nüßlein, MdB, die Gesundheitspolitik der großen Koalition. Schwerpunkt hierbei: Die Krankenhausreform. Strukturfonds, Qualität in der Krankenhausversorgung und die Weiterentwicklung der Krankenhausfinanzierung standen im Fokus dieser Diskussionsrunde.
„Mehr Risiko als Chance“ sieht Christian Bredl, Leiter der TK Landesvertretung Bayern, in der Krankenhausreform und verwies damit auf die Zusatzbeiträge, die viele Krankenkassen zum Jahresbeginn erhoben haben. „Strukturprobleme kann man nicht lösen, indem man Kostendruck macht sondern auf dem Wege der Krankenhausplanung“, konstatierte Dr. Nüßlein. Der Strukturfonds als Instrument zur Lösung der Strukturprobleme wurde von vielen Teilnehmern als kritisch betrachtet. Bei den Ländern als Antragstellern bestünde die Gefahr, dass die Fördergelder nicht in den Krankenhäusern ankommen, sondern als Defizitausgleich der Länder eingesetzt werden.
„Menschen bekommen Aufträge, die Sie nicht erfüllen können“, so der Aufsichtsrats-vorsitzende der P.E.G., Ellio Schneider. Er wies darauf hin, dass nicht nur die Politik in die Pflicht genommen werden darf, sondern die beteiligten Akteure im Gesundheits-wesen selbst aktiv werden müssen, um etwas zu bewegen.
Die P.E.G. hat derzeit mehr als 2.900 Gesundheits- und Sozialeinrichtungen als Miteigentümer und bewegt rund 850 Mio. € vermittelte Umsätze im deutschen Beschaffungsmarkt der Gesundheitswirtschaft. Der Schwerpunkt der genossenschaftlichen Leistung liegt dabei vor allem auf der ganzheitlichen Kostenbetrachtung von Beschaffungs- und Behandlungskosten.