Hannover – Für das Jahr 2015 lobte die Deutsche Leberstiftung erstmals Stipendien für die Initiierung und Planung von klinischen Studien oder klinischen Projekten im Bereich der Lebererkrankungen aus. Ein unabhängiges Gutachterkomitee beschloss die Förderung von zwei Bewerbern.
Mit den Freistellungs-Stipendien schließt die Deutsche Leberstiftung eine weitere Lücke in der hepatologischen Forschungsförderung. Bislang gab es keine Unterstützung für die Initiierung und Planung von klinischen Studien oder Projekten. Gerade klinische Forschung ist aber für die Verbesserung der Versorgung von Patienten wichtig.
Die Stipendien werden eingesetzt, um eine Freistellung von Ärzten für die Projekt- bzw. Studienplanung zu finanzieren. In dieser Zeit können die Stipendiaten klinische Studien oder klinische Projekte vorbereiten. Die Stipendien umfassen die Übernahme von Personalkosten eines Arztes für bis zu drei Monate. Pro Jahr können maximal zwei Stipendiaten durch die Deutsche Leberstiftung gefördert werden.
Um diese Förderung haben sich zahlreiche Ärzte mit ihren klinischen Studien und Projekten beworben. Die Prüfung und Begutachtung der Anträge erfolgte durch ein unabhängiges Gutachterkomitee, dessen Mitglieder Prof. Dr. Eva Herrmann, Frankfurt; Prof. Dr. Thomas Berg, Leipzig und Prof. Dr. Jacob Nattermann, Bonn waren. Einstimmig wurde die Förderung für zwei Stipendiaten beschlossen:
- Dr. Yvonne Alt aus dem Universitätsklinikum Mainz möchte die Leistungsfähigkeit bei Patienten mit einer Fettleberentzündung im Projekt „Bedeutung hepatischer Entzündung und hepatozellulärer Apoptose auf die körperliche Leistungsfähigkeit und Trainingseffekt bei Patienten mit NASH“ untersuchen.
- Dr. Andreas Kremer aus dem Universitätsklinikum Erlangen beschäftigt sich in dem Projekt „Charakterisierung des LPA-induzierten Pruritus im Menschen“ mit dem Juckreiz bei Patienten mit einer Lebererkrankung.
Die mit einer Freistellung geförderten Stipendiaten wurden am 30. Januar 2015 im Rahmen der 31. Jahrestagung der GASL (German Association for the Study of the Liver) in München bekannt gegeben. Die Stipendiaten erhielten ihre Urkunden von Prof. Dr. Ulrike Protzer, Tagungspräsidentin sowie Mitglied des Stiftungsvorstandes der Deutschen Leberstiftung und Prof. Dr. Elke Roeb, Vorsitzende des Stiftungskuratoriums.
Die Freistellungs-Stipendien zur Förderung von klinischen Studien und Projekten werden auch für das Jahr 2016 ausgeschrieben. Bei Fragen zur Antragstellung steht die Geschäftsstelle der Deutschen Leberstiftung unter der Telefonnummer 0511 – 532 6819 oder per Mail an info@deutsche-leberstiftung.de zur Verfügung.
Die Deutsche Leberstiftung
Die Deutsche Leberstiftung befasst sich mit der Leber, Lebererkrankungen und ihren Behandlungen. Sie hat das Ziel, die Patientenversorgung durch Forschungsförderung und eigene wissenschaftliche Projekte zu verbessern. Durch intensive Öffentlichkeitsarbeit steigert die Stiftung die öffentliche Wahrnehmung für Lebererkrankungen, damit diese früher erkannt und geheilt werden können. Die Deutsche Leberstiftung bietet außerdem Information und Beratung für Betroffene und Angehörige sowie für Ärzte und Apotheker in medizinischen Fragen. Weitere Informationen: www.deutsche-leberstiftung.de.
BUCHTIPP:
„Das Leber-Buch“ der Deutschen Leberstiftung informiert umfassend und allgemeinverständlich über die Leber, Lebererkrankungen, ihre Diagnosen und Therapien: ISBN 978-3-89993-642-1, € 16,95: www.deutsche-leberstiftung.de/Leber-Buch.