Berlin – Zu Äußerungen des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen erklärt der Direktor des Verbandes der Privaten Krankenversicherung (PKV), Volker Leienbach: “Dass die Verbraucherzentrale aus bundesweit 144 Beschwerden bei insgesamt 9 Millionen Privatvollversicherten allen Ernstes Schlussfolgerungen über angebliche Systemfehler der PKV ziehen will, ist schlicht unseriös.
Mehrere unabhängige Branchen-Analysedienste haben aktuell einen Beitragsanstieg in der PKV von durchschnittlich nur rund 2 Prozent festgestellt. Das Analysehaus Â?Morgen & MorgenÂ? hat sogar nachgewiesen, dass es für rund 45 Prozent der PKV-Tarife 2012 gar keine Beitragserhöhung gibt.
Die Experten der Deutschen Aktuarvereinigung haben die langfristige Beitragsentwicklung von Gesetzlicher und Privater Krankenversicherung seit 1997 analysiert. Demnach betragen die jährlichen Steigerungen im Schnitt in der PKV knapp 3,3 Prozent und rund 3,1 Prozent in der Gesetzlichen Krankenversicherung. Das zeigt: Die steigenden Gesundheitskosten betreffen beide Versicherungssysteme gleichermaßen, wobei die PKV mit ihren kapitalgedeckten Alterungsrückstellungen weitaus besser darauf vorbereitet ist.
In Einzelfällen, in denen sich Versicherte von der Beitragsentwicklung in ihrem Tarif überfordert fühlen, gibt es wirksame Alternativen. Jeder Privatversicherte hat das gesetzliche Recht zum Wechsel in andere, preiswertere Tarife seines Versicherers. Und in Problemfällen gibt es für langjährig Privatversicherte einen funktionierenden Sozialtarif: den brancheneinheitlichen Standardtarif mit deutlich geringeren Beiträgen bei Leistungen entsprechend der Gesetzlichen Krankenversicherung. Dass die Verbraucherzentrale dieses für betroffene Versicherte besonders wirksame Angebot zur Beitragssenkung überhaupt nicht erwähnt, weckt Zweifel an der Qualität ihrer Beratungsarbeit.
Die Einzelfall-Kritik der Verbraucherzentralen kann nicht darüber hinwegtäuschen, was sich Tag für Tag in der Praxis beweist: Deutschland hat dank seines Zwei-Säulen-Systems aus Gesetzlicher und Privater Krankenversicherung eine auch im internationalen Vergleich hervorragende Gesundheitsversorgung mit kurzen Wartezeiten, freier Arztwahl und medizinischem Fortschritt für alle.
Nur die Private Krankenversicherung trifft Vorsorge für den demografischen Wandel. Die Privatversicherten haben einen großen Kapitalstock für die höheren Kosten im Alter gebildet Â? während die GKV ihre steigenden Ausgaben einfach den kleiner werdenden künftigen Generationen überlässt. Umso mehr stärkt der solide Finanzierungsbeitrag der PKV die Gesundheitsversorgung. Das kommt allen Patienten zugute, auch den GKV-Versicherten. Je mehr Menschen und Leistungen kapitalgedeckt in der PKV abgesichert werden, desto besser für die Zukunft des Gesundheitswesens.Â?