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Die außerklinische ärztliche Versorgung ist wichtiger denn je

Pressemitteilung

Berlin – Seit dem 25. November 2021 ist Dr. med. A. Hakim Bayarassou Präsident-elect der Deutschen interdisziplinären Gesellschaft für außerklinische Beatmung (DIGAB) e.V. Der niedergelassene Pneumologe und Beatmungsmediziner in Köln und Euskirchen ist auch Facharzt für Innere Medizin und Palliativmedizin. Es ist ein wichtiges Signal, dass nun dem Vorstand ein Mediziner angehört, der nach einer langjährigen Laufbahn in verschiedenen Kliniken, in den außerklinischen Sektor gewechselt ist. Solche Mediziner*innen sind nach der Verabschiedung des Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetzes, kurz GKV -IPReG, wichtiger denn je. Denn Menschen, die außerklinische Intensivpflege benötigen, müssen nun häufiger auf ihr Entwöhnungspotential untersucht werden, damit die Krankenkassen eine ärztliche Verordnung akzeptieren. Tatsache ist, dass es viel zu wenige Fachärzt*innen wie Dr. Bayarassou gibt. In seiner Bewerbung für das Amt des Präsident-elect hatte er deshalb betont: „Das GKV-IPREG betrifft uns alle! Die Auswirkungen gilt es zu erkennen und ein vorausschauendes Handeln wird nötig sein. Ich möchte mich für eine Verbesserung der außerklinischen Infrastrukturen einsetzen. Außerdem möchte ich mich Behandlungskonzepten unter Berücksichtigung des mutmaßlichen Willens, der Therapieziele und der ethischen Fragestellungen widmen.“

Erkrankungen rund um die Atmung haben Dr. Bayarassous beruflichen Werdegang fundamental geprägt. Schon während seines Studiums von 1992 bis 1999 arbeitete der gebürtige Kölner parallel ab dem ersten Semester in der Lungenklinik Köln-Merheim und war dort schließlich über mehrere Jahre (bis 2014) Oberarzt unter der Leitung von Prof. W. Windisch. Letzterer ist inzwischen stellvertretender Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V., wo insbesondere mit deren Sektion 5 in 2022 die Revision der S2k-Leitlinie „Nichtinvasive und invasive Beatmung als Therapie der chronischen respiratorischen Insuffizienz“ auf der Tagesordnung stehen wird.

Schon 1992 war Dr. Bayarassou war bei einem Arbeitskreistreffen „Heim- und Langzeitbeatmung“ dabei, ohne zu ahnen, das daraus 1997 die Arbeitsgemeinschaft für Respiratorentwöhnung und Heimbeatmung (AGH) hervorgehen würde, die Vorläuferin der heutigen DIGAB. Bei den Jahrestagungen der Fachgesellschaft hält er regelmäßig Fachvorträge und wirkt an Workshops mit. Auch ist er gefragter Dozent in DIGAB zertifizierten Kursen und Mitglied der Sektion „Außerklinische ärztliche Versorgung“. Hier schließt sich der Kreis zu den aktuellen Herausforderungen, die durch das GKV-IPReG und die am 19. November 2021 vom Gemeinsamen Bundesausschuss G-BA beschlossene Richtlinie über die Verordnung von außerklinischer Intensivpflege noch erheblich größer geworden sind.

Aktuell steht es nicht gut um die außerklinische ärztliche Versorgung der über 20 000 Kinder und Erwachsenen, die beatmet werden müssen und außerklinische Intensivpflege benötigen. Vor allem hat man noch immer mit vielen Vorurteilen zu kämpfen, da die Patientengruppe ausgesprochen heterogen ist. Dass für viele der Betroffenen das Beatmungsgerät schlichtweg ein Hilfsmittel wie ein Rollstuhl, eine Hörhilfe oder eine Brille ist, aber davon nicht nur das Überleben, sondern eine aktive Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist, wird überlagert von sehr negativen Konnotationen. „Hier haben wir“, so Bayarassou, „noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten, und dies gilt sogar für Vertreter*innen der Gesundheitspolitik. Denn wer nicht schon einmal mit außerklinischer Beatmung beruflich in irgendeiner Weise in Berührung gekommen ist, kann sich nicht vorstellen, wie viele Facetten die außerklinische Intensivversorgung hat und wie viele Berufsgruppen zu ihrem guten Gelingen beitragen.“ Noch verschärft durch die angespannte Lage in den Kliniken aufgrund der Corona-Pandemie, braucht es vor Ort noch dringender ärztliche Ansprechpartner*innen wie Dr. Bayarassou, um die Betroffenen adäquat versorgen zu können.

Andererseits hat die Pandemie die Digitalisierung vorangetrieben. Eine telemedizinische Unterstützung in Form von hochauflösenden Videokonferenzen, Vitaldatenmonitoring und Beatmungsparameterübertragung kann zur Verbesserung der Versorgungsqualität von intensivpflegebedürftigen Menschen beitragen. Allerdings darf ein persönlicher Kontakt niemals allein durch Telemedizin ersetzt werden. Dr. Bayarassou fordert die intersektorale Vernetzung von kompetenten, zuverlässigen und vertrauenswürdigen Partnern, die überwiegend ambulant tätig sein möchten und können. „Ich möchte mich für eine spezielle ambulante Versorgung einsetzen, damit die Menschen, die es betrifft, das Gefühl erhalten, sicher versorgt zu sein. Die Lebensqualität muss ein zentraler Bestandteil des Behandlungsplans sein!“, erklärt der Präsident-elect.

Um all diese Themen zu diskutieren, sich auf wissenschaftlicher Basis mit ihnen auseinanderzusetzen und an ihnen zu arbeiten, ist die DIGAB eine ideale Plattform. Deshalb sind Interessierte, die der multiprofessionellen Fachgesellschaft beitreten möchten, herzlich willkommen.