Eschborn – Alle Jahre wieder kommt im Januar die Zeit der „guten Vorsätze“ – und damit startet auch die alljährliche Diätsaison. Jetzt buhlen die neuesten Abspeckhypes, die „Endlich natürliche Schlankheit!“ versprechen, um die Gunst des Geldes der Diätwilligen. Doch schon lange herrscht in der Wissenschaft Konsens: Diäten machen nicht schlank, sondern sie gelten als Einstiegsdroge in Essstörungen und Fettleibigkeit – sie machen langfristig nicht nur dicker, sondern sogar fetter; der JoJo-Effekt lässt grüßen. Doch wie wird man schlanker, wenn man abnehmen möchte? Und gibt es ein „Essgeheimnis“ natürlich schlanker Menschen?
Bereits Ende 2012 bestätigte eine repräsentative Umfrage der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), was die Forscher längst wissen, die Diätindustrie aber stets verschweigt: 73 Prozent der diäterprobten Frauen waren nur ein Jahr nach der Diät entweder genauso schwer wie vor der Hungerkur oder sogar noch schwerer [1]. Insgesamt gehen Wissenschaftler davon aus, dass 90 Prozent nach Ende der Diät wieder zunehmen.
5:2, 6:1 … 4:3 ?
„Wenn es bis heute Diäten, Pillen oder Pulver gäbe, die dauerhaft schlank machen, dann würden nicht alle Jahre wieder die neuesten Diäthypes das Blaue vom Himmel versprechen. Allein daran sieht man, wie verlogen die Diätbranche ist“, resümiert Ernährungswissenschaftler Uwe Knop. Alle Diäten, egal wie „neu und revolutionär“ sie sich anpreisen, wirken kurzfristig immer nur über ein und dasselbe Prinzip: die negative Energiebilanz, also weniger Energie aufnehmen als verbrauchen. Ob dieser Energiemangel durch LowCarb, YoCarb, FdH oder „DinnerCanceling“ zustande kommt, ist dem Körper egal. „Ein schönes Beispiel für den absurden Nonsens im Abspecktheater ist die 5:2-Diät (5 Tage essen: 2 Tage fasten), die 2017 als neue Superdiät galt – ihr folgt 2018 nun die 6:1-Diät. Für 2019 bleibt dann nur noch die 4:3-Diät“, so Knops Prognose.
Wie essen natürlich Schlanke ?
Forscher der Cornell University haben 2015 untersucht, wie sich das Essverhalten der „mindlessly slim“, also der „natürlich Schlanken“ von Diätlern, Essgrüblern und Überbewusst-Essern unterscheidet. Ganz einfach: Sie hören stärker auf die inneren Signale des Körpers, essen also intuitiv – und der Genuss steht im Fokus. Zum gleichen Ergebnis kamen bereits 2010 Untersuchungen von US-Psychologinnen: Natürlich Schlanke haben ein gutes Gespür dafür, was ihnen gut tut und schmeckt. Vor allem essen sie nur, wenn sie Hunger haben. Und Forscher der Universität Florenz gaben im gleichen Jahr bekannt klar: Übergewichtige, die nur dann essen, wenn sie echten Hunger verspüren, können langfristig abnehmen. Durch das Training des echten Hungergefühls verloren sie auch noch mehrere Jahre nach der Studie kontinuierlich an Gewicht.
Intuitiv essen = gut für Gewicht & Psyche
Auch aktuelle Studien zeigen vielversprechende Ergebnisse: Mit allen Sinnen genießen und dabei intuitiv auf seinen Körper zu vertrauen, das hat zahlreicher neuer wissenschaftlicher Daten zufolge nicht nur eine positiven Einfluss auf die „Psyche des Essers“, intuitiv essen (IE) steht auch mit einem gesünderen/niedrigeren Körpergewicht in Zusammenhang – dazu drei Beispiele: Frauen mit einem hohen IE-Level haben einen signifikant niedrigeren BMI als Frauen mit einem mittleren und niedrigen IE-Level. Eine weitere Analyse von 26 Studien ergab, dass sowohl ein positiver Zusammenhang zwischen IE und besserer „Psychogesundheit“ als auch von IE und niedrigerem BMI vorlag. Und, interessant für Frauen mit Kinderwunsch und Fettfurcht: Je mehr IE, desto schneller purzeln die Kilos nach der Geburt. Daher sehen die Wissenschaftler IE als „ermutigende Ernährungsform“ für alle Frauen, die nach der Entbindung abnehmen möchten.
„Essen ist so individuell wie der Fingerabdruck …
… es gibt daher so viele gesunde Ernährungen, wie es Menschen gibt, denn: Jeder Mensch is(s)t anders“, erklärt Knop. Sein Rat auf Basis der kritischen Analyse tausender aktueller Ernährungsstudien lautet: „Vertrauen Sie beim Essen intuitiv nur auf sich selbst: Essen Sie nur dann, wenn Sie echten Hunger haben und zwar nur das, worauf Sie Lust haben, was Ihnen schmeckt und was Sie gut vertragen.“
Die hier aufgeführten Ergebnisse sowie zahlreiche weitere Studien und Statements bilden das wissenschaftliche Fundament des neuen Buchs „intuitiv essen“ (riva-Verlag) von Diplom-Ökotrophologe Uwe Knop, das seit 4. Dezember 2017 erhältlich ist.
Journalisten können ein Rezensionsexemplar von intuitiv essen bei Maximilian Fertl, riva Verlag (MVG) anfordern unter mfertl@m-vg.de oder telefonisch unter 089-651285-157. Uwe Knop steht gerne für Interviews zur Verfügung (Kontaktdaten nachfolgend).
[1] GfK-Diät-Umfrage: Classic-Bus; Sep./Okt.12; 2.154 Frauen; repräsentativ
FACHLICHER ZUSATZHINWEIS FÜR REDAKTIONEN: Wie komplex und vielschichtig die Zusammenhänge zwischen Adipositas (Fettleibigkeit) und Lebensstilfaktoren sind, das zeigt auf sehr eindrucksvolle Weise dieses „einfache und übersichtliche“ Fettleibigkeits-Einflussfaktoren-Diagramm. Hinzu kommt: Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 70% des Körpergewichts durch die Gene festgelegt werden.