Bad Homburg – Die Behandlung von Patienten mit Typ 2-Diabetes kostet Jahr für Jahr mehrere Milliarden Euro – Tendenz steigend, denn die Patientenzahlen wachsen stetig. Verständlich also, dass Kassen und Gesundheitspolitik nach Möglichkeiten suchen, hier Kosten zu senken. Aktuell in der Diskussion stehen die Insuline: So sollen viele Menschen mit Typ 2-Diabetes zukünftig bestimmte Insuline nicht mehr erstattet bekommen. Ob dieser Ansatz aber auch zu der gewünschten Kostenreduktion führt, ist allerdings fraglich.
Antidiabetika machen insgesamt nur 7% der Behandlungskosten aus, dabei entfallen auf Tabletten 2% und auf Insulin 5%. Die eigentlichen Kostentreiber sind Krankenhausaufenthalte und andere Medikamente, die zusammen mehr als zwei Drittel aller Behandlungskosten verursachen. Sie entstehen überwiegend durch Begleit- und Folgeerkrankungen des Diabetes. Dazu zählen zum Beispiel Herzinfarkt, Schlaganfall, Nieren- und Augenerkrankungen sowie das diabetische Fußsyndrom. Durch eine gute Blutzuckereinstellung könnte dieser Kostenblock deutlich reduziert werden. Der Weg zu einer optimalen Einstellung, ist jedoch von Patient zu Patient verschieden. Und oft gelingt das nur durch so genannte kurzwirksame Analoginsuline – eben genau jene Insuline, an denen zukünftig gespart werden soll.
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