Berlin – Die _fbeta GmbH und die Deutsche Gesellschaft für Integrierte Versorgung im Gesundheitswesen e.V. (DGIV) haben ein gemeinsames Positionspapier “Integrierte Versorgung 5.0” vorgelegt. Der Vorstandsvorsitzende der DGIV, Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel, dankt den beteiligten Kolleginnen und Kollegen für diese differenzierte Stellungnahme. Das knapp 40-seitige Dokument basiert auf einer mehrteiligen Diskussionsreihe, die im Jahr 2022 in offenem Dialog mit Experten aus den Bereichen Selbstverwaltung, Pflege, IT-Industrie und Politik durchgeführt wurde. Ziel dieser Initiative war es, gemeinsame Zielbilder für die weitere Entwicklung der Integrierten Versorgung zu entwerfen, Handlungsfelder zu identifizieren und wichtige Empfehlungen für Entscheidungsträger zu formulieren. Dabei baut das Papier auf verschiedenen Entwicklungsstufen der Integrierten Versorgung (IV) auf: von den ersten selektivvertraglichen Anfängen bis hin zur digitalen Integration und zu Konzepten von Nachhaltigkeit und Gesundheit, die IV-Konzepte in Zukunft stärker bestimmen werden.
„Das Papier ‚Integrierte Versorgung 5.0‘ leistet einen wichtigen Beitrag zu einer patientenzentrierten, sektorenübergreifenden und interprofessionellen nachhaltigen Hybridversorgung“, so der Generalsekretär der DGIV, Dr. Michael Meyer. Das sei auch dringend notwendig, „denn angesichts des Fachkräftemangels und der Veränderungen im medizinischen Angebot entspricht eine in Sektoren und Berufsgruppen getrennte Versorgung längst nicht mehr dem Bedarf der Patienten und der Professionen“. Die geplante Krankenhausreform und die vorgelegten Digitalisierungsgesetze könnten hier einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie die Grundlage für neue und umfassend integrierte Versorgungsstrukturen schafften. „Um die Vision einer integrierten Versorgung 5.0 zu verwirklichen, bedarf es einer gemeinsamen Vision und einer konkreten, entschlossenen Gesetzgebung”, so der Appell des DGIV-Generalsekretärs.
Karsten Knöppler, Geschäftsführer der _fbeta GmbH ergänzt: „Die Digitalisierung eröffnet die Möglichkeiten sektorenübergreifender Versorgungsangebote und Behandlungspfade. Gleichzeitig erfordert dies auch sektorübergreifende Versorgungs- und Strukturplanung. Wir können so endlich eine Versorgung sicherstellen, die sich mit umfassend integrierten Ansätzen vor allem an Ergebnisqualität orientiert.“ Voraussetzung dafür sei allerdings ein grundlegender Perspektivwechsel weg von der Versorgung von Krankheit über getrennte Sektoren und Einzelleistungen hin zu einer integrierten nachhaltigen Gesundheitsförderung aus der Sicht der Patienten. Basis dafür sei ein digitales Ökosystem, das über Plattformlösungen für Prävention und Versorgung ausgestaltet und orchestriert werden kann.
„DGIV und _fbeta sehen ihr Positionspapier als Blaupause, um auf digitaler Grundlage bislang getrennte Versorgungs- und Vergütungsstrukturen zu überwinden und damit einen grundlegenden Systemwechsel im Gesundheitswesen voranzutreiben“, so Knöppler. „Die lang ersehnte sektorenübergreifende, den Patienten integrierende Versorgung und die Abbildung einer bruchlosen Patient Journey, die wir seit langem fordern, können nun Realität werden.“
An diese Hoffnung knüpft auch der DGIV-Vorstandsvorsitzende an: „Sowohl im gesundheitspolitischen Umfeld der Hauptstadt als auch in den Ländern wünsche ich den Überlegungen von _fBeta und DGIV eine engagierte Rezeption“, so Prof. Nagel abschließend.
Das Positionspapier „Integrierte Versorgung 5.0“ ist abrufbar unter: https://fbeta.de/integrierte-versorgung-5-0/