Prof. Eckhard Nagel: „Wir müssen Chancen der Digitalisierung entschlossener nutzen“
Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Integrierte Versorgung e.V. (DGIV) meldet sich zum Jahresbeginn anlässlich der anstehenden Bundestagswahl mit zwei neuen Positionspapieren. Das Papier „GenAI in Healthcare und Life Sciences“ stellt das Potential von Generativer KI (GenAI) am Beispiel der Medikamentenversorgung mit einem Fokus auf die Effizienz- und Effektivitätspotenziale der GenAI vor.
„Wird über die zügige und resiliente Umsetzung intersektoraler, interdisziplinärer und interprofessioneller Versorgungsmodelle diskutiert, treten dabei immer stärker die unterstützenden Möglichkeiten digitaler Infrastrukturen und Anwendungen in den Vordergrund“, leitet der DGIV-Generalsekretär Dr. Michael Meyer das Papier ein. Er betont, dass sowohl eine „Daten-Demokratisierung“ als auch die Nutzung generativer KI in den Vordergrund gerückt werden müssen. „Vor dem Hintergrund des Ressourcenmangels und der angespannten Lage im deutschen Gesundheitswesen ist es so wichtig wie nie, die Potentiale im System auszuschöpfen“, so der Generalsekretär. Die Potentiale der Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz könnten dabei nicht nur in der Medikamentenentwicklung genutzt werden, sondern stellten darüber hinaus auch neue Möglichkeiten für personalisierte Medizin sowie verbesserte Prävention und Diagnose bereit. „In unserem Papier erläutern wir, welche Chancen und Risiken hiermit verbunden sind und was konkret zu tun ist, damit mögliche Gefahren beherrschbar bleiben und die Vorteile auch wirklich nutzbar sind.“ Theoretische Denkmodelle rund um das Thema Digitalisierung und Künstliche Intelligenz müssten kurzfristig erprobt werden, um sie – wo sinnvoll – nachhaltig in das Gesundheitswesen einbinden zu können.
Das zweite Positionspapier „Notfallversorgung – Ansätze und konkrete Umsetzung in der Integrierten Versorgung“ greift die Diskussion um die gescheiterte Reform der Notfallversorgung auf. Weiter wird aufgezeigt, wie die Digitalisierung und ein Fokus auf eine regionale intersektorale Notfallversorgung Effizienzpotentiale in der Notfallversorgung nutzen und die aktuell unzureichende Patientensteuerung verbessern können. Zudem werden klare Handlungsempfehlungen ausgesprochen und die praktische Umsetzung einer regionalen intersektoralen Notfallversorgung in Ingolstadt vorgestellt. Der DGIV-Vorstandsvorsitzende, Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel, betonte die Relevanz einer Reform der Notfallversorgung: „Die Digitalisierung bietet enorme Chancen, die Notfallversorgung effizienter und patientenzentrierter zu gestalten. Mit einer verbesserten intersektoralen Vernetzung schaffen wir die Grundlage für eine schnellere und gezieltere Patientensteuerung“, so der Vorstandsvorsitzende. Das Modellprojekt in Ingolstadt zeige eindrucksvoll, wie regionale Ansätze und digitale Innovationen ineinandergreifen könnten, um die Notfallversorgung nachhaltig zu verbessern. „Wir müssen nicht nur über Reformen sprechen, sondern deren Umsetzung durch konkrete Pilotprojekte und den gezielten Ausbau der digitalen Infrastruktur vorantreiben. Nur so können wir langfristig eine gerechte und hochwertige Notfallversorgung sicherstellen“, so der DGIV-Vorstandsvorsitzende.
Die Positionspapiere „GenAI in Healthcare und Life Sciences“ und „Notfallversorgung – Ansätze und konkrete Umsetzung in der Integrierten Versorgung“ sind abrufbar unter: https://dgiv.org/publikationen/