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DGIV begrüßt Digitalisierungsforderungen des Covid19-Beirats
Vorstandsvorsitzender Prof. Nagel: „Corona zeigt uns schonungslos die System-Defizite“

Pressemitteilung

Berlin – Die Deutsche Gesellschaft für Integrierte Versorgung im Gesundheitswesen e.V. (DGIV) hat die 4. Stellungnahme des ExpertInnenrats zu Covid-19 mit großer Freude und Aufmerksamkeit zur Kenntnis genommen. „Die Corona-Pandemie zeigt wie unter einem Brennglas vor allem die digitalen Defizite unseres Gesundheitssystems; es ist vor diesem Hintergrund sehr begrüßenswert, dass der Covid-19-Beirat diese Defizite schonungslos aufgreift“, so der DGIV-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel. Vor allem die Rats-Analyse, dass sich Deutschland bei seinem Pandemie-Monitoring zu weiten Teilen auf Daten aus dem Ausland verlassen müsse, werfe ein bezeichnendes Licht auf die Digitalisierung des deutschen Gesundheitssystems. Das Papier lasse damit tiefe Rückschlüsse auf das defizitäre Patientenmonitoring insgesamt zu. „Wenn wir, wie uns Corona gezeigt hat, buchstäblich fast nichts über die Behandlungsrealitäten der Patientenversorgung wissen, dann wird deutlich, dass wir auch auf anderen Feldern des komplexen Patientenmonitorings komplett im Nebel tappen“, so Nagels Analyse. Die Begleitung und Führung von Patientinnen und Patienten sei damit auf digitaler Grundlage nach wie vor nicht möglich.

Der DGIV-Vorstandsvorsitzende, der auch als Transplantationsmediziner praktisch tätig ist, leitet daraus ein grundsätzliches Problem in der Versorgung komplexer, oft chronischer Erkrankungen ab: „Es muss uns endlich gelingen, die zahllosen Gesundheitsdaten, die wir ja tatsächlich im Behandlungsverlauf oft wiederholt erheben, auch wirklich für eine therapeutische Begleitung und Führung der Patientinnen und Patienten nutzbar zu machen.“ In diesem Zusammenhang sei der Koalitionsvertrag mit seiner Forderung nach einem Gesundheitsdatennutzungsgesetz ein wichtiger und unausweichlicher Schritt.

„Wir müssen erkennen, dass wir in der derzeitigen Situation die Datenmengen, die wir ansammeln, weder für die Verbesserung der individuellen Patientenversorgung noch für ein vernünftiges Pandemiemanagement und schon gar nicht für prospektive Forschungsansätze zur Verbesserung unseres kollektiven Gesundheitsstatus nutzen können“. so der Befund Nagels. Der Hinweis des ExpertInnenrats auf das Gutachten des Sachverständigenrats von 2021 mache zusätzlich deutlich, dass es sich hierbei nicht um ein Erkenntnis- sondern vor allem um ein Umsetzungsproblem handle. „Erst wenn es den Ampel-Koalitionären gelingt, die stark emotionalisierte Diskussion um Datensicherheit und Datenschutz in ein dem Gesundheitssystem angemessenes Konzept der sinnvollen Datennutzung zu überführen, hat sie gesundheitspolitisch die entscheidende Blockade für eine integrierte Patientenversorgung und eine wertschöpfende Gesundheitsforschung gelöst. Dem Corona-Rat ist zu danken, dass er hier nochmal klar und schonungslos den Finger auf die Wunde gelegt hat“, so der Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Integrierte Versorgung.