Berlin – Deutschlands Apotheker fordern die vorbehaltlose Aufklärung von Betrugsvorwürfen gegen einzelne Zytostatika-herstellende Apotheken. Falls sich der Vorwurf bestätigen sollte, dass sich einzelne Apotheken nicht an Recht und Gesetz gehalten haben, muss dieses Fehlverhalten geahndet werden, sagt Thomas Bellartz, Sprecher der ABDA Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.
Die Apothekerschaft hat die Ermittlungsbehörden seit dem Start der Ermittlungen im Jahr 2007 unterstützt und wird dies auch weiterhin tun. Die aktuellen Veröffentlichungen beziehen sich auf laufende, bereits bekannte Verfahren. Die Landesapothekerkammern könnten zudem berufsrechtliche Maßnahmen gegen betroffene Apotheker einleiten.
Weder die ABDA noch einzelne Landesapothekerkammern oder -verbände sind an den derzeit öffentlich diskutierten Verfahren beteiligt und kennen deshalb auch die Prozessunterlagen nicht. Solange es sich um Anklagen und nicht um rechtskräftige Verurteilungen handelt, müssen die Verfahren im Einzelfall abgewartet werden.
Die neue Hilfstaxe ist ein wichtiger Schritt zu mehr Transparenz bei der Herstellung von Krebsmedikamenten und anderen Zubereitungen, sagt Bellartz. Seit Jahresbeginn 2010 müssen die Ausgangsstoffe von Zytostatika jeweils einzeln mit den Pharmazentralnummern (PZN) auf den Rezepten angegeben werden.
Bundesweit stellten Apotheken nach Angaben des Deutschen Arzneiprüfungsinstituts (DAPI) im Jahr 2009 etwa 1,6 Millionen Zytostatika-Zubereitungen für Versicherte der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) her.
Diese Pressemitteilung und weitere Informationen stehen unter http://www.abda.de