Berlin – „Die Gleichpreisigkeit für verschreibungspflichtige Arzneimittel ist absolut notwendig, damit für alle Apotheken, Krankenkassen und Verbraucher dieselben Rahmenbedingungen gelten. Nur so sichern wir die Apotheken vor Ort“, sagt Jörg Wieczorek, Vorsitzender des Vorstands des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH), im Vorfeld des Deutschen Apothekertages. Dort wird eine Stellungnahme des Bundesministers für Gesundheit, Jens Spahn, zu einer möglichen Neuordnung des Apothekerhonorars und zum weiteren Umgang der Bundesregierung mit dem Rx-Versandhandel erwartet.
Wieczorek warnt davor, ein Beratungshonorar als eigene Komponente in das Honorarsystem zu integrieren: „Mit einem Beratungshonorar wäre die Tür zu einem neuen Geschäftsmodell für eine Dienstleistung geöffnet, welche auch Marktteilnehmer außerhalb der Apotheke anbieten könnten. Bei Beratung aber handelt es sich um den Markenkern der Apotheke. Damit birgt ein solcher Vorschlag zumindest das Risiko, die Zukunft der Apotheken existenziell zu bedrohen.“
Auch im Hinblick auf die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes, wonach ausländische Versandapotheken nicht an die für deutsche Apotheken geltende Preisbindung bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln gebunden sind, fordert Wieczorek, gleiche Preise für alle Marktbeteiligten zu ermöglichen: „Ich fordere Gesundheitsminister Spahn auf, den entsprechenden Punkt im Koalitionsvertrag umzusetzen und sich des Rx-Versandhandelsverbots ernsthaft anzunehmen.“
Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH) ist der mitgliederstärkste Branchenverband der Arzneimittelindustrie in Deutschland. Er vertritt die Interessen von mehr als 420 Mitgliedsunternehmen, die in Deutschland ca. 80.000 Mitarbeiter beschäftigen. Das Aufgabenspektrum des BAH umfasst sowohl die verschreibungspflichtigen als auch die nicht verschreibungspflichtigen Arzneimittel sowie die stofflichen Medizinprodukte. Unter www.bah-bonn.de gibt es mehr Informationen zum BAH.