Düsseldorf – Die Folgen der Rabattverträge zwischen Herstellern und Krankenkassen sind eines der zentralen Themen beim Deutschen Apothekertag 2007 in Düsseldorf. “Im nächsten Jahr dürfen sich die Startprobleme der Rabattverträge auf keinen Fall wiederholen”, sagt Heinz-Günter Wolf, Präsident der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Düsseldorf. Dort findet vom 27. bis 29. September 2007 der Deutsche Apothekertag unter dem Motto “Apotheke: Gesundheit in besten Händen” statt.
Die Apotheker fordern eine grundsätzlich bessere Auswahl der Hersteller durch die Krankenkassen. “Es kann nicht sein, dass Millionen Patienten und die Apotheken die Lieferprobleme der Hersteller ausbaden”, sagt der ABDA-Präsident. Zudem müssten die Kassen ihre Versicherten besser über die Rabattverträge und deren Folgen informieren. Wolf verlangt von den Kassen mehr Transparenz bei der Offenlegung der Kostenersparnis der Rabattverträge. Überdies müssten flexible Lösungen gefunden und vereinbart werden, um eine optimale Versorgung der Patienten sicherzustellen. Entscheidend aber werde sein, wie der Übergang von den “Rabattverträgen erster Generation zu denen zweiter Generation” gelingen werde.
Die Apotheker sehen nicht im Preis-, sondern im Qualitätswettbewerb den wesentlichen Beitrag zur Gesundheitsförderung. Sie setzen verstärkt auf diskrete Beratung und werden bei der Präventionspolitik aktiv mitarbeiten. Bis zu vier Millionen Patienten besuchen täglich eine der rund 21.500 deutschen Apotheken. Mehr als 144.000 Beschäftigte fertigen rund 20 Millionen Rezepturen an, bringen bis zu 250.000 Mal täglich Arzneimittel im Botendienst an das häusliche Krankenbett. Wolf: “Das rote Apotheken-A steht als Symbol für unabhängige Beratung.”
Auf die Unterstützung der Bundesregierung setzen die deutschen Apothekerinnen und Apotheker bei ihrem Kampf für den Erhalt der unabhängigen und wohnortnahen Arzneimittelversorgung: “Die Aussagen der Regierung sind sehr klar und eindeutig. Es besteht kein politischer Handlungsbedarf, auch wenn dies börsennotierte Kreise herbeireden wollen”, so Wolf. Gefährlich sei “unnötiger vorauseilender Gehorsam” – insbesondere mit Blick auf dann mögliche vertikale Konzentrationsprozesse. “Das sind Konzerninteressen, keine Patienteninteressen. Da machen wir Apotheker nicht mit”, so Wolf weiter. Er verwies darauf, dass europaweit von den rund 150.000 Apotheken nur gut 15.000 in der Hand von Ketten-Konzernen seien. Das Beispiel Norwegen zeige, welche dramatischen Auswirkungen eine Liberalisierung auf den Arzneimittelmarkt habe. Nach Auffassung des ABDA-Präsidenten sichert “nicht die Abhängigkeit, sondern die Unabhängigkeit der Apotheken die Versorgung der Versicherten”.
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